Projektion

Minnesang zum Thema Hygiene

von  LotharAtzert

Selbst die Bestnote der Linderer beim Notlindern lindert Not nur marginal. Gier, Haß und Unwissenheit bestehen fort. Und also lernt man es nicht unbedingt auf Universitäten.

Sondern bei sich selbst. Die Gier, während sie gegenwärtig durchs Objekt im Subjekt auflodert, den Haß auf den, der mirs frech wegschnappt und, den kauf ich mir noch … die Unwissenheit von der ursächlichen Wirkung und was beides bedingt, in endlosen Wiederholungen, wieder und wieder. Ein Ende durch den Tod – das hätten die Zechpreller gern.

 

Nein, das persönlich Verdrängte lebt im kollektiv Verdrängten solange weiter, (oder wird vererbt …) bis es dem Verdränger bewußt wird. Und wenn nicht im Laufe des Lebens, so jäh ab dem Todesmoment, wo das Verdrängte von keinem Drang mehr zurückgehalten wird, es wird als nicht bewußt seiende Projektion beim Verstorbenen das Genommene einfordern, ihn drang-salieren, denn weil es noch nicht gelebt hat, will es im Leben erscheinen und den Verstorbenen durch die dreifache Zwischenwelt jagen, damit dies geschehe. Das Verdrängte als ungelebtes Leben, als Energie ist so lange gebunden, bis es im Dasein erscheinen kann. Ob das in drei Minuten geschieht, oder in Weltzeitaltern, das Prinzip ist nicht verhandelbar, es muß ins Bewußtsein, um hier entbunden zu werden, erst dann löst es sich auf.

Also das ist nur bei denen, die im Leben die Pflege des Bewußtseins vernachlässigen, also seid unbesorgt … hallo?

 

Als Steinbock verstand ich schon als Bub von sechs die Redensart, daß nach oben die Luft immer dünner wird. Dafür schmecken die Flechten immer süßer nach deinem Schoß, o schwarze Herrin der Zeit.



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Kommentare zu diesem Text


 Regina (26.04.24, 17:34)
"....den Verstorbenen durch die Zwischenwelten jagen" - ist er denn dann immer noch ein Individuum oder jagt hier das Formlose durch die Zwischenwelt?

Sehr einsichtsreicher buddhistischer Text, sagt mir was!

 LotharAtzert meinte dazu am 26.04.24 um 21:38:
Ich weiß auch nicht alles. aber vom nachtodlichen Individuum zu sprechen, ist doch sehr abwegig und ich will da nicht spekulieren. Wenn man während des Lebens den entsprechenden Yoga praktizierte, folgt der Verstorbene dem Licht schon aus Gewohnheit, während der Unkundige, nicht wissend, daß es die eigenen Projektionen sind, die ihn jagen, vor diesen flieht, bis er in einem neuen Schoß ohne alle Bewußtheit landet.

Danke

(den Titel hab ich geändert, er schien mir unpassend und zu kompliziert)

 Augustus (27.04.24, 15:27)
Mich würde interessieren, wenn Menschen miteinander - wie zwei Teilchen - verschränkt sind, so wie Gut und Böse, und sich gegenseitig höchstens nur vernichten können, während sie zueinander entgegengesetzt handeln, wie also soll die Welt besser werden? 

Ein Beispiel: Erfindung der Atomkraft, die Verschränkung der Menschen führt also dazu, dass die einen Atomkraftwerke für saubere Energie bauen, während andere Atombomben bauen. 

Wie also soll dies entgegengesetzte „Dualität“ aufgehoben werden. 

Sprüche wie: ja wenn alle Frieden wollen, oder wenn alle sich dessen bewusst sind, oder wenn Waffen abgeschafft werden, geht ja nicht, weil die Verschränkung genau das nicht erlaubt.

Zb. Arm und reich ist genauso eine Verschränkung, Löwe und Gazelle, Krokodil und Zebra, Wurm und Vogel, alles Verschränkungen.

Kommentar geändert am 27.04.2024 um 15:29 Uhr

 LotharAtzert antwortete darauf am 27.04.24 um 17:17:
„Wie also soll dies entgegengesetzte „Dualität“ aufgehoben werden.“
Es soll nicht aufgehoben werden, es ist von Anfang an aufgehoben im dreifachen Prinzip. Die Zwei muß oder müssen es nur erkennen. Das Prinzip ist jenseits von Aufhebung und Nichtaufhebung.
 
Wie kann man das anders sagen. Vielleicht so: innen gibt es nur, wenn es außen gibt, aber mittendrinn – da ist niemand, auch wenn da irgendwer „ich“ sagt und vom du bestätigt wird, das auch nicht irgendwo ist. Wo genau bin ich?
Im Vajrayana sitzt immer ein Buddha überm Haupt der Lebewesen (im tausendblättrigen Lotus) Chenresig, die grüne Tara, Mahakala, was auch immer. Und je mehr ich ihn oder sie über mir verehre, umso mehr füllt der Archetyp mich mit seiner Natur, dem Segensnektar – der Buddhanatur – aus. Damit das nicht zum „Selbst-Zweck“ wird, was nur das Ego stärkte, wird der Verdienst aus dieser Praxis an alle Wesen im Raum symbolisch verschenkt, ohne daß eines vergessen wird. (Man darf nicht vergessen, daß das Unbewußte nicht auf den Intellekt reagiert, sondern auf Bilder, Klänge, Gesten.
Danach läßt sichs wieder sündigen.
 
Dh. wenn der Vogel den Wurm frißt – du nennts es Verschränkung – ist er dafür nicht verantwortlich, denn er verfügt noch nicht über den Intellekt, mittelst dessen du erst unterscheiden lernst. Er aber folgt nur seinem Instinkt. Mit den Menschen und den Atomwaffen verhält es sich aber anders. Da gibt es dann die zwei Möglichkeiten: 1. Du versuchst alle dafür zu tun, daß ein Gleichgewichtszustand herrscht, so daß sich ein Krieg für niemand „lohnt“, oder du machst es wie die Taoisten, die tun das, was sie tun, ob nun von einem Gott geleitet, dafür aus Inspiration, sie tun, was zu tun ist und gehen einfach weiter. Was ist schon groß dazu zu sagen.
 
Die „Aufhebung der Dualität“ hat eigentlich keinen Aufheber, da die Nondualität jenseits zeitlicher Abläufe ist. Der Einbruch in die Zeit ist Uranus, der Bruch, der Sprung, die Revolution – sie bringt aus dem Unbestimmten der Fische das, was der Saturn bestimmen wird, also wie der Bauplan des Lebens zu verfügen ist, damit am Ende die vollkommene Gestalt verwirklicht ist – immer vorausgesetzt, daß man wenig verdrängt und vieles lernt, damit es zur Finalität kommen kann, damits weder Error, noch Terror wird,
Also anders kann ichs nicht.
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