Zwiegespräch

Gedankengedicht zum Thema Beobachtungen

von  Füllertintentanz

Dein Leben Freund ist ungesund,               
du frisst aus falschen Töpfen.                     
Es tropft und gärt aus deinem Mund,           
die Gier ätzt ihren Narrbefund,                     
lass mich den Schleim abschöpfen,               
und so dein Unheil schröpfen.                       
Dein Ideal vorm Haupte parkt,                       
es war zu hoch sein Preis,                               
der Geiz hat sich dir eingeharkt                       
die Menschheit wird zum Supermarkt,             
denn  Faule kaufen Fleiß.                                 
Und ist dein Mund von Wort umhüllt,             
Gewebe des Gewissens,                                     
wird er voll Schweigen schnell gefüllt,             
die Krone des Vermissens.                                 
Damit der große Mann von  Welt                       
beim Stolpern nicht zu Boden fällt.                                         


Du Hure deiner Zahlen Sucht
verkaufst statt Fleisch die Seele,
denn Sinn und Blick sind auf der Flucht,
du labst dich an der Falschheit Frucht,
gedüngt mit deiner Scheele,
verstopft sie zäh die Kehle.
Dein Herz wohnt nun im Kontostand,
du denkst es wird bezahlt,
doch gibst dein eigen Ich als Pfand,
bist mit jeder List bekannt,
die den Profit bestrahlt.
Gewinn macht dich empfindungsarm
du schmeißt dich auf den Rücken,
Erfolg verdeckt des Geistes Scham,
und ist am Werte Pflücken.
Du sätest nichts, hast nie gepflügt,
dein ganzer Mund voll Ernte lügt.


Du hast dein Gut mit Angst paniert,
lässt Fremde für dich wühlen.
Doch wer im Sumpf nicht gleich pariert,
wird tretend von dir raus saniert,
es mahlen deine Mühlen,
statt Korn dein eigen Fühlen.
Denn du hast nichts, doch davon viel
und führst dich auf wie Gott.
Dein hoher Stand ist instabil,
Du hast statt Traum nicht mal ein Ziel
und sparst dich selbst bankrott.
Kaust weiter an der Lüge Brot
und schluckst aus ihrem Becher,
der Mensch in dir ist bald schon tot
und Anstand ein Verbrecher.
Dein Handeln ist der Sinne Pein,
ach Spiegel, lass mich anders sein.

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Kommentare zu diesem Text

zackenbarsch† (74)
(29.09.05)
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Gini (57)
(29.09.05)
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 Prinky (26.10.05)
`n Abend Füller!!!
Mittlerweile wirst du immer mehr zu einer kritischen Beobachterin gesellschaftlicher Mißstände, oder?
Mir gefallen beide Welten, aber wenn ich wählen müßte, dann doch eher deine wunderbaren Balladen.
Nun ja, aber zumindest hat mir dieses sehr gut gefallen. Es zeigt uns den Mißstand ganz deutlich vor Augen. Dein letzter Satz ist schön, denn er suggeriert, daß wir allesamt nicht besser sind. Wir kreiden niemandem seine Art an, sondern ergänzen sie im allgemeinen als eine Verallgemeinerung.
Liebe Grüße Michael
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