Irrlicht

Gedankengedicht zum Thema Dummheit

von  Füllertintentanz

Es zerfällt dein schöner Wandel,
denn Tat und Wunsch fehlt es an Handel;
und unversöhnlich schreit die Nacht.
Im Tief der Beuge deines Rückens
spürst du die Pein des tiefsten Bückens,
verirrlichtet dein Irrtum lacht.

Vom Frust betäubt atmen die Lungen,
statt Gegenwart Erinnerungen,
sie fragen, wo Vergessen weilt.
Doch treibt die Flucht der Suche Pflüge,
wird Teil, vom großen Schmerzgefüge.
Dein Lebensweg scheint dreigeteilt.

Dein Wille feiert sein Begräbnis,
wird falschen Werten zum Erlebnis,
denn was du sollst, führt deinen Schritt,
erreicht der Schalen Neigungslage,
verlustigt bleibt dein Gut der Waage.
Du bist nunmehr ein Scherenschnitt.

Ein Ruheplatz für leere Stunden,
ein Lastportal der Seelenwunden,
du führst dich nächtens selbst zurück,
zu Lippen die sich deinen schenken,
vorbei am fast immunen Denken,
ganz nah zu deinem Gegenstück.

Sag wie willst du die Tage finden,
die deine Zweifel überwinden,
mit nichts als  Selbstmitleid im Maul?
Zu krumm liegt bei dir jedes Wollen,
im Graben deiner selbst verschollen,
zur Freilegung scheinst du zu faul.


c./ Sandra Pulsfort

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Kommentare zu diesem Text

Nunny (73)
(01.05.06)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 03.05.06:
Liebe Gisela,
so richtig einmalig ist wohl leider fast gar nichts mehr, weil wohl schon fast jeder Gedanke irgendwann mal von irgendwem in Schrift geflossen ist. Trotzdem versucht ja jeder, in möglichst eigenen Bildern zu schreiben, was nicht immer gelingt.
Um so mehr freut es mich, dass dir meine Vergleiche gefallen haben. Es wird mit der Zeit immer schwieriger, sich immer wieder neu zu inspirieren.
Herzliche Grüße, Sandra

 Theseusel (02.05.06)
"Du bist nunmehr ein Scherenschnitt."
in welchem dem Esel die Lähmung in die Quere kommt;) Sieht aus wie ein Kaufmannswaage auf der die Skala in Panik die Schalen anpustet, um sie zu in der Balance zu halten!
Ein sehr schönes Gedicht liebe Sandra und liebe Grüße von Gerd

 Füllertintentanz antwortete darauf am 03.05.06:
Lieber Gerd, ich will nicht wissen, wie oft schon jeder von uns, seine eigenen Waagschalen nur durch Pusten in der Balance halten konnte. Doch irgendwann geht selbst dem trainiertesten Menschen mal die Puste aus. Ist es nicht traurig, dass man so oft erst völig geschwächt sein muss, um stark sein zu können?
Mögen deine Schalen immer in der waagerechten bleiben.
Ganz herzliche Grüße, Sandra
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