An der Haltestelle

Alltagsgedicht zum Thema Vorurteile

von  bratmiez

Du hast mich heute angesehn,
als könntest du mich leiden.
Es fällt mir schwer das zu verstehn,
weil wir uns doch sonst meiden.

Trag´ meine Haare hochgesteckt,
mein Kleid - es glänzt wie Seide,
und meine Seele abgedeckt
hab mich bemalt mit Kreide.

Du stehst vor mir und schaust mich an
machst tausend Komplimente.
Dein Blick sagt nichts, nur dann und wann
da spür ich deine Hände.

Mein Puls schlägt wild, es kocht das Blut,
wenn ich Dich hier so sehe.
Der Augenblick entfacht die Wut,
ist besser, wenn ich gehe.

Hab die Frisur sofort zerstört,
mein Kleid liegt da - in Streifen.
Zu wissen, wo man hingehört,
ist einfach zu begreifen.

Und morgen dann zur gleichen Zeit
wirst du an mir vorbei geh´n.
Und all die Hoffnung weit und breit
wird still in ihrem Kreis dreh´n.

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Kommentare zu diesem Text

Phantom (24)
(12.12.06)
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Klopfstock (60)
(12.12.06)
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Lachmalwieder (43) meinte dazu am 12.12.06:
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 Bergmann (12.12.06)
Schön gereimte Verse! Klingt zugleich humoristisch.
Lyrine (43)
(12.12.06)
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The_black_Death (31)
(15.12.06)
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 Janoschkus (15.12.06)
ja, die Augen
sind es, die uns offenbaren,
was hinter triebgesteuerten Worten steht.
Augen lügen nicht.
manchmal gibt man sich jedoch
mit Haut und Haar bloßen Worten hin
ohne die Augen in Betracht zu ziehen...
toll beschrieben.
(Kommentar korrigiert am 15.12.2006)

 KopfEB (17.12.06)
Wie sollte man an dir einfach so vorbei gehen können, miezmiez?

 Reliwette (03.03.07)
Hey, Bratmiez,
ja so isses wohl: darf ich gegen Ende etwas vorschlagen?

"Und morgen dann - zur gleichen Zeit
wirst du an mir vorbeigeh`n
Und alle Hoffnung - weit und breit
wird still im Kreis sich drehen..."

klingt noch trauriger - oder?

Herzlichst!
H.T.R.
Möwe (16)
(15.07.07)
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