Glaswolken

Text

von  ZornDerFinsternis

In meiner kleinen Welt scheint alles heil und still.
Schnee verschüttet das Sonnenlicht. Der Himmel
ist ganz eisig und endet irgendwo.
Freiheit stirbt. Geht irgendwo am Horizont zu Ende.
Die Wolken sind hinter dicken Glaswänden. Die Sonne,
der Mond... - die Sterne - Du.
Es scheint sinnlos zu sein, die Spuren der Zeit hier suchen
zu wollen.
Hier schlagen keine Herzen. Hier atmet kein Wesen.
Es lacht kein Sommer. Es folgt kein Frühling auf den Winter.
Auf den Frühling, kein Sommer. Und der Sommer endet nicht
im Tränenmeer des Herbstes. Es ist Winter, auf ewig. Hier, in dieser
kleinen Kugel. In der Schneekugel meines Herzens bleibt auf immer
Winter - ohne dich.
Und es fallen Flocken, um Flocken. Stapeln sich fast bis an den
Himmel aus Glas. Und doch, ersticke ich nicht. Und doch, rettet
man mich nicht. Und doch, sieht man mich nicht.
Dieses Leben schlägt außerhalb jener Takte, die dein Herz einst zuckte.
Hier gibt es keine Liebe. Nur den wohltuenden Schmerz, seit du gingst.
Und ich warte hier, auf dich. Ich warte hier, in der Eiseskälte deines
Herzens.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (25.10.09)
Sehr gut geschrieben, wenn es mich auch beim Lesen fröstelt. LG

 ZornDerFinsternis meinte dazu am 25.10.09:
Dankesehr:D
VomLebenVerraten (28)
(26.10.09)
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 Mondgold (26.10.09)
einen schwierigen seelenzustand gekonnt beschrieben...
obwohl es ein trauriger text ist, habe ich als leserin das gefühl... das DU ist bereits unterwegs, schreibt LI frei...
LG Mondgold
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