Bekenntnis der Manipulatoren: Gall spricht

Satire zum Thema Absurdes

von  KayGanahl

Erst heute haben wir uns dazu entschlossen, mit dem folgenden offenen Bekenntnis, das gut informieren soll, an die Öffentlichkeit zu gehen:
Bis zum heutigen Tag haben wir, die wir eine Gruppe von weiblichen und männlichen mündigen Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit sind, die Öffentlichkeit gescheut, weil wir, auch noch in diesem Moment des Bekennens, nicht ganz glauben können, dass uns ein Leser unser Bekenntnis abnehmen wird: Wir sind nämlich nichts und niemand! Das ist nicht originell, aber wahr. Und darauf kommt es an. Unser Bekenntnis ist ganz besonders wegen „nichts und niemand“ ein Bekenntnis von höchster politischer und gesellschaftlicher Brisanz, was nicht noch weitere Jahrzehnte zurückgehalten werden darf.
Auch und gerade wenn wir heute zu Ihnen sprechen, sind wir nichts und niemand! Sie müssen sich das merken, für immer merken.  Ich spreche für meine Gruppe, - allerdings auch meinen bürgerlichen Namen werden Sie von mir nicht erfahren. Für Sie bin ich GALL.
Wenn ich „uns“ sage, so ist unsere Gruppe gemeint, aber auch der ganze Apparat, für den wir seit vielen Jahren beruflich tätig sind. Unsere Apparat-Existenz, wenn wir mal von Existenz sprechen wollen, ist, es sei gleich anfangs hervorgehoben, lediglich eine gesellschaftliche Schein-Existenz, welche der beweisbaren faktischen Teilnahme an dem realen gesellschaftlichen Leben entbehrt, von daher kennen wir Sie, aber Sie können uns niemals kennen; außer wir teilen Ihnen, nämlich wie hier und jetzt, unsere Existenz mit und lassen Sie lesen, dass ES UNS GIBT. ES GIBT UNS!

Offen gesagt, viel Tamtam wollen wir auch heute, im Rahmen dieser Bekenntnis-Schrift, nicht um unsere berufliche Praxis machen.  Es ist strengste Sachlichkeit geboten, in wenigen Sätzen ist unser Bekenntnis allerdings nun gerade nicht abgehandelt. Ein Bekenntnis dieser Art benötigt Ausführungen, in die, wenn es auf Grund geheimdienstlicher Eigenheiten schon nicht wirklich konkret-faktisch werden und es nicht an realen Fällen orientiert sein kann, ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit eingeflossen ist. Sie müssen verstehen! Sie müssen lernen, dass es uns gibt und mit uns ständig zu rechnen ist! Dabei gilt auch, dass wir durchaus eine Bedrohung für Sie darstellen, und zwar eine ständige erhebliche Bedrohung – und nicht nur das. Wir halten von Ihnen als Menschen und Bürger dieses Landes nichts, Sie bedeuten uns nur als Objekte der Behandlung etwas, und alles, was Sie denken und tun, obliegt unserer Überwachung und Kontrolle und Manipulation. Dabei gehen wir, mit der modernsten Technik arbeitend, sehr gezielt vor. Alles Humane, Abenteuerliche, Spannende unsere Berufspraxis betreffend beruht auf Legenden und auch auf den gezielten Verharmlosungen von Seiten der Personen in unseren Diensten, die für die Medienarbeit in der Öffentlichkeit zuständig sind. Mit James Bond hat unsere berufliche Praxis nichts zu tun.
Was von uns hier lapidar als Berufspraxis bezeichnet wird, ist in der Tat ganz einfach das, womit wir täglich in regelmäßiger Arbeit unseren Lebensunterhalt verdienen. Es lässt kaum erhebende Gefühle aufkommen. Beruf ist Beruf, so könnte man sagen, also bloß Mühe, die durch Zuverlässigkeit und Disziplin des Tätig-Seins ausgeglichen wird, so dass wir nicht aus dem Beruf flüchten. Dieser Beruf ist eine Bürde, die wir unser ganzes Leben seit Eintritt in den Dienst, der uns auch privat gefangen hält, im Kopf mit uns herum tragen.
Im Grunde ist diese Berufspraxis sehr gewöhnlich, betrifft objekthaft-potenziell die ganze Bevölkerung unseres Landes, weil grundsätzlich jedermann als Objekt unserer beruflichen Praxis in Frage kommt. Natürlich können wir nicht flächendeckend arbeiten, denn es würde den personellen und materiellen Rahmen sprengen, nichtsdestotrotz sind wir stolz darauf, die Individuen, die als geeignet erkannt wurden, zu Objekten unserer beruflichen Praxis gemacht zu haben. Wir behandeln sie.
Glauben Sie jetzt, dass Sie uns irgendwann einmal kennen gelernt, zumindest bemerkt haben? Ja? Das wäre falsch, weil es so, wie Sie es sich gerade vorgestellt haben, ziemlich unmöglich ist.

Wir sind nichts und niemand, wie schon mitgeteilt: soll bedeuten, völlig unsichtbar für die Sinne der Normalsterblichen. Genauer: Wir sind bei einem Sicherheitsdienst, staatlichen (oder vielleicht privaten?) geheimen Sicherheitsdienst beschäftigt und verstehen bestens unser Handwerk, welches wesentlich darin besteht, einfache Bürger zu überwachen, zu kontrollieren, zu manipulieren - und zu täuschen und immer wieder umzubringen. Ein Mensch, der Objekt geworden ist, ist im Grunde kein Mensch mehr!  Er wird von uns gesteuert, steht ganz unter unserer Herrschaft. Seine Identität wird von uns mehr als nur in Frage gestellt. Wir bringen diesen Menschen also mental (auch körperlich, weil unsere Technik auch körperliche Manipulationen ermöglicht) um und müssen möglichst ganz unauffällig tätig sein. Möglichst auch, ohne eine einzige Spur zu hinterlassen, die es erleichtern würde, uns aufzuspüren, somit irgend etwas kriminaltechnisch nachzuweisen, was uns meistens perfekt gelingt.

Ja, wir sind die Unsichtbaren, die Niemande schlechthin, … Manchmal fragen wir uns: kennt uns überhaupt irgend einer außer uns selbst? Der Apparat jedenfalls, in dem und für den wir arbeiten, den wir darstellen und der wir sind, ist nahezu allwissend. Wir strahlen dabei höchst intensiv, doch unsichtbar in alle gesellschaftlichen Schichten ab, alle Menschen, alle Bürger, und nehmen alles auf, was wir brauchen können.
Unsere Eigenschaften, die des Apparats und die von uns als Berufstätigen, erleichtern den Selbstschutz , der für den Fortgang unseres beruflichen Tätig-Seins erforderlich ist, schließlich mischen wir uns negativ in den Lebensalltag der Menschen ein. Vor ihrer Ablehnung sind wir nicht sicher, vor Schlimmerem auch nicht.  Das wir sie zu bestimmten Zwecken behandeln, dürfte sie, wenn sie sich dessen in Einzelfällen ansatzweise vielleicht doch etwas bewusst werden (einen kleinen Verdacht entwickelt haben sollten), entsetzen! Von jeder staatlichen Stelle unkontrolliert sind wir am Werk - - -  als Personen mit bürgerlichem Namen und mit Identität kennt uns niemand, darf uns niemand kennen.  Das ist wichtig für diesen Selbstschutz, keine Frage! Gegenseitig kennen wir einander nur unter Decknamen. Klar, möglichst treffen wir uns erst gar nicht persönlich. Die Computertechnik ermöglicht in dieser Hinsicht viel mehr, als wir es uns in früheren Jahrzehnten erhofften. Sie ist das große Heil unseres beruflichen Engagements.
Schützen … wen außer uns selber müssen wir schützen – unsere Objekte ebenso - ? Uns selber können, dürfen und müssen wir natürlich schützen, wie könnte es anders sein! Aber die Bürger des Landes, in dem wir tätig sind, sind uns ausgeliefert. Schützen können wir diese Bürger überhaupt nicht : nicht vor uns, auch nicht vor anderen, uns auch suspekten, sogar feindlich gesinnten Kräften, die möglicherweise über ähnliche Methoden, Mittel und Techniken wie wir verfügen. Die Hauptsache ist doch wohl, dass wir effektiv sind, erfolgreich in jeder Hinsicht, das moralisch Gute für das moralisch Schlechte halten – und umgekehrt!
Das höchste Ziel unseres beruflichen Tätig-Seins ist es, diesen Staat und die Gesellschaft, die er zusammenhält, in ihren Grundfesten dauerhaft zu stützen, mithin zu erhalten. Die Staatsbürger dürfen wir nicht schützen, vielmehr müssen wir sie sozial und psychisch destabilisieren, um das Gesamt (sprich den Staats- und Gesellschaftskörper) zu stabilisieren. Dies liest sich für Sie sicherlich äußerst befremdlich!? Zur Erreichung unserer Ziele ist uns jedes erdenkliche Mittel recht. Das wissen Sie jetzt – wir leben für unser höchstes Ziel, übrigens würden wir für dieses Ziel auch sterben, wenn es sich als erforderlich erweisen würde.

Uns ist, es sei an dieser Stelle offen eingestanden, so manche Dummheit gerade recht. Die Dummheit an sich ist eventuell nützlich, wir wissen, dass sie für unsere Zwecke des Öfteren sogar sehr nützlich sein kann. Also: gezielt verdummen wir unsere Bürger, all diese Menschen ohne größere individuelle Schuld, bevor wir sie durch direkte Verhaltenskontrolle über psychische Steuerung  mittels direkter oder indirekter Strahleneinwirkung (eventuell zusätzlich durch Beeinflussung des sozialen Umfeldes und anderes) ausschalten (sprich: umbringen). Sicher, es gibt Menschen, die dies überleben, dumm überleben, so dass sie es besser hätten, wenn sie psychisch und körperlich tot wären. Von uns behandelte Objekte, also Menschen, sind wahrhaftig Menschen, aber wenn wir sie erst einmal einige Zeit durch haben, sind sie nur noch Dummköpfe ohne selbstkontrolliertes mündiges Leben in dieser Gesellschaft, ohne Aussicht auf ein Leben ohne uns, ohne Aussicht auf Erfolg. Sie werden sich nicht mehr persönlich entfalten können. Über die Manipulation ihrer Gedanken können wir sie am leichtesten kontrollieren, und vieles mehr.
Das zu erreichen ist für uns wichtig, um weiter arbeiten zu können.
Dabei ist es in unseren Augen moralisch bedenklich, dass das Mitgefühl mit den behandelten Objekten, wenn sie denn als Objekte unserer Behandlung wahrgenommen wurden (hier: von ihren Mitmenschen, ob direkt beteiligt oder nicht), eher gering ist – auch Verwandte und nahe Freunde erweisen sich allzu häufig als gegenüber uns sehr kooperativ und gegenüber dem jeweils behandelten Objekt ohne oder nur mit geringem Mitgefühl. Das ein Verwandter oder naher Freund von uns ver-objektiviert und somit missbraucht wird (späterhin umgebracht), führt beim Nicht-Behandelten selten dazu, kritischer zu denken oder eventuell gegen uns vorzugehen. Initiative kommt diesbezüglich nur selten auf. Das Mitgefühl mit dem sozial Nächsten scheint in der Gesellschaft rar zu sein, es wird zwar in der Öffentlichkeit als etwas Gutes, Sinnvolles, Soziales dargestellt, aber in der realen Lebenspraxis der Gesellschaft ist es schwach vertreten.
Kein Wunder, dass die behandelten Objekte mit der Zeit sozial isoliert werden. Und sie müssen auf jeden Fall ohne direkte informelle Bezugnahme auf uns leben - der eine oder andere weiß den Zusammenhang, ahnt ihn zumindest stärker.
Unsere Arbeit als Behandler ist uns natürlich sehr wichtig, der von uns getroffene personelle und materielle Aufwand ist hoch – als Menschen sind die behandelten Objekte jedoch für uns  unwichtig. Eine Behandlung eines Objekts ist eine sehr sachliche Aufgabe auf wissenschaftlicher Basis, die unseres Mitgefühls nicht bedarf. Das hier festzuhalten ist ganz wichtig! Wir arbeiten am Objekt, und das wäre es dann auch. Dafür werden wir gut bezahlt. Mehr wollen wir meistens nicht, es handelt sich um unsere Berufsausübung.

Aus diesen letzten Äußerungen ergibt sich, dass wir mit dem, was wir getan haben und noch tun, fortfahren sollten. Niemand von außen wird uns wirklich schaden können – weder uns als Agenten noch unserem Apparat! Eine offene oder verdeckte Kritik an uns, die wir tätig sind, sowieso an unserem Apparat, ist sowohl über die Medien als auch auf direktem Weg nicht möglich. Feindselige Maßnahmen zur negativen Beeinflussung und zur Beschädigung unseres Apparats, die die Chance auf Erfolg hätten, sind kaum denkbar. Aber sie werden von Feinden, welche wir unzweifelhaft haben und sogar von Objekten, die sich als unsere Feinde betrachten, gelegentlich doch einmal angedacht (soweit die Objekte dazu fähig sind, weil wir dies zulassen!); diese angedachten feindseligen Maßnahmen sind somit auf Grund unserer Manipulationen der individuellen Objekte-Gedanken- und Gefühlswelt zum Scheitern verurteilt.
Das stärkt uns und unseren Apparat immer mehr.  Wen stört es, wenn wir unsere Arbeit tun? Jedwedes Tun wird von den Menschen geschätzt, ist ein Zwang, den wir in uns haben (subjektiv spüren)  – wissen als Behandler aber gerade deshalb nicht hundertprozentig, ob wir nicht auch manipuliert werden. Manipulation der Manipulatoren? Beides? Das ist eben durchaus möglich.
Klein, unscheinbar, - unsichtbar sind wir, so dass es eine Freude ist, das zu sein, was wir sind und bleiben wollen. Feinde, die wir gewiss allüberall haben, können uns keinen nennenswerten Schaden zufügen. Man muss genau erkennen und analysieren können, was man mit Erfolg bekämpfen will! Aber uns … sieht man nicht. Oder kaum. Unsere Feinde sind zum Teil arglos, naiv; sie leben ihr Leben so, als gäbe es uns als ihre Manipulatoren nicht (wissen nicht, dass sie unsere Feinde sind!). Und denken dann noch, dass, sobald sie uns (oft: endlich!) erkannt haben, uns wirklich und tatsächlich mit Erfolg bekämpfen können – mit gewöhnlichen Mitteln! Das nützen wir aus: sind herrschaftslos, also unsere eigenen Herren in einem Ozean der vielen sinnlosen Bedeutungen, den nur wir einigermaßen sicher durchqueren können.
Niemand weiß, dass wir alles das sehen und hören können, was wir als erforderlich erachten. Niemand kontrolliert uns (jedenfalls nicht effizient). Ohne uns läuft nichts mehr innerhalb der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung. Von uns wurden auf dem Weg über die totale Kontrolle Massen von Menschen geheim unterworfen; eben ohne das sie sich dessen voll bewusst sind. Ohne unsere Mitwirkung wird in diesem Land kein Betrieb, wird auch keine politische Entscheidung und Handlung mehr Realität werden können.

Ende

Kay Ganahl
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Kommentare zu diesem Text

Popelubu (74)
(27.04.10)
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