Antiker Konsumterror

Glosse zum Thema Werbung

von  loslosch

Naturalia desideria finita sunt: ex falsa opinione nascentia, ubi desinant, non habent (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; Epistulae morales). Natürliche Bedürfnisse sind begrenzt. Aus falsch verstandener (innerer) Einstellung Entstandenes [entstandene Bedürfnisse] kennt keine Begrenzungen, wo sie [die Bedürfnisse] Halt machen (sollen).

Diesmal etwas Bedenkenswertes vom sonst oft moralisierenden Seneca. Problematisch ist hier nur der Begriff des "Natürlichen". Solche Unschärfe einmal beiseite gelassen, scheint diese Sentenz zeitlos gültig. Zugleich den Zielen moderner Werbewirtschaft diametral entgegengesetzt, die angetreten ist, "verborgene" Wünsche der Konsumenten zu wecken, ans Licht zu zerren.

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Kommentare zu diesem Text

Ti_Leo (33)
(13.10.10)
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 loslosch meinte dazu am 13.10.10:
Man ist ja schon froh, wenn ... Übermorgen ... nicht offen gesponsert ist, sondern vom ZdF kommt. Realistischer ist natürlich Variante 1. Entscheidend ist immer die eigene Einstellung, wobei akustische Werbung bedrängener ist als optische. Werbung wird stets ein Marktelement bleiben. Da hilft auch kein Patt der konkurrierenden Werbeetats. Wären alle Menschen an Werbung desinteressiert, würde mir das keineswegs missfallen. Lothar
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