Neben der Spur

Gedicht zum Thema Augenblick

von  Isaban

Es war ein weißer Tag, ein Tag voll Licht,
zu hell fast für den Augenblick,
der wie ein Fliederblühen dort am Ufer lag.
Gelb dotterte der Hahnenfuß
im Wissen um den kurzen Guss
um zehn nach zehn.

Die silberrote Katze schlich
die Böschung lang. Es juckte mich,
vielleicht das Gras, ich weiß es nicht
mehr so genau. Der Birkenrücken helles Grau
war Blickschutz und nahm uns die Sicht.
Im gleißend weißen Tageslicht

ward Gänsehaut zu Flächenbrand,
die Leistenbeuge Wunderland,
warst du nicht du und ich nicht ich,
der Blickwinkel ein feiner Strich.
Man hört ihn kaum, den kleinen Laut,
wenn eine Zeitrechnung zerbricht.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (26.01.12)
Toller Augenblick, genauestens beschrieben, aber wieso neben der Spur? LG

 Bohemien (26.01.12)
schöner augenblick...gefällt mir.

lg bo

 franky (26.01.12)
„ward Gänsehaut zu Flächenbrand, die Leistenbeuge Zauberland,“
Bewundernswert liebe Sabine, wie feinsinnig du die Gedanken webst;
Dieses Gedicht muss man Zeile für Zeile genießen.

Liebe Grüße

Franky
KoKa (44)
(26.01.12)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram