Die Puppenbühne

Erlebnisgedicht zum Thema Unendlichkeit

von  EkkehartMittelberg

Wenn ich einer alten Gewohnheit folgend
nachts noch einmal vor die Haustür gehe
und den Blick zum Firmament mit Mond und Sternen erhebe,
denke ich:
Welch Puppenbühne,
schön klein gehalten,
damit wir Menschen
nicht durchdrehen,
könnten wir die unendliche Weite
des Weltalls schauen.

Dieser Gedanke ist fernab
vom Hochmut dessen,
der mehr weiß.
Ich räume gerne ein,
dass der Anblick von Mond und Sternen
immer wieder
meine Seele löst.

© Ekkehart Mittelberg, Juli 2015

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (19.07.15)
erinnert (mich) ein wenig an goethe:

"Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz ..."

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
Merci, Lothar, schön, dass du du die bewusste Anspielung erkannt hast.

 Jorge antwortete darauf am 19.07.15:
ein toller Bezug!!

 TrekanBelluvitsh (19.07.15)
Das eigene Selbst spiegelt sich in den Sternen und erhält dadurch ein wenig der Form, die es hat... und nicht diejenigen, die wir ihm in unserer Selbstüberschätzung zuschreiben...

"Entering the unknown
Sending all the poets to the stars
Daring to see beyond the manmade
Woe to you who evade the horizon
Listening to Sagan
Dreaming Carl Sagan
Unseen streams
With understanding no poet is trapped
Woe to all who stop at the horizon"

aus:  "Sagan"[/b] von NIGHTWISH

(Hervorhebung TB)

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 19.07.15:
Gracie especiale für das aufregend schöne und nachdenklich machende Music-Video von Nightwish, Stefan, das zeigt, wie unendlich weit wir von der erhabenen Schönheit des Universums entfernt sind durch Probleme, die wir uns auf unserer täglichen Puppenbühne selbst schaffen.

 Jorge (19.07.15)
Es ist schon so, dass unser Blick in die Unendlichkeit die Sicht auf alles Endliche schärft.
LG
Jorge

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 19.07.15:
Gracias, Jorge, ja, ich denke, dass man deine Feststellung verallgemeinern darf. Ich gestehe freilich, dass ich Blicke ins Universum nur sehr begrenzt aushalte und mich mit der Puppenbühne begnüge, die mir schon unendlich erscheint.

LG
Ekki
Gerhard-W. (78)
(19.07.15)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 19.07.15:
Merci, Gerhard, das ist wohl der entscheidende Punkt. Mit dem Blick auf den Sternenhimmel wird man sich bewusst, wie winzig und unbedeutend man in einem Treiben ist, das sub specie aeternitatis (aus der Perspektive der Ewigkeit) nicht weniger bedeutungslos ist.

LG
Ekki
chichi† (80)
(19.07.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
Ja, danke Gerda, ich finde auch, dass Jorges und mein Kommentar sich sinnvoll ergänzen.
Liebe Grüße
Ekki
Agneta (62)
(19.07.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
Schön, dass du auf die Stille verweist, Agneta. Sie ist gleichsam das Echo der Ewigkeit. Danke.

LG
Ekki
Agneta (62) meinte dazu am 19.07.15:
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 TassoTuwas (19.07.15)
Ich frage mich, ob diese Welt etwas besser auszuhalten wäre, wenn die großen Entscheider auch manchmal den Blick in den Nachthimmel richten würden?
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
Wie heilsam könnte das sein, Tasso. Die großen Entscheider befänden sich in der Tradition Kants ("der gestirnte Himmel über mir"). Merci

Herzliche Grüße
Ekki

 princess (19.07.15)
Manchmal denke ich, diese Puppenbühne muss die Psychiatrie des Universums sein. Aber so ganz genau weiß ich das natürlich nicht.

Liebe Grüße
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
"Psychiatrie des Universums"
Grazie, welch originelles Bild, Ira. Inwieweit es beabsichtigt ist, hängt wohl davon ab, ob das Universum dem Plan eines großen Schöpfers entspricht.

Liebe Grüße
Ekki
Gringo (60)
(19.07.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
Merci, Gesinde. sofortige Zustimmung zum ersten Teil deines Kommentars.
zum zweiten Teil: Ich hatte zweierlei im Sinn, einmal den kleinen Ausschnitt einer Puppenbühne und dann die andere positive Tradition des Kleistschen Marionettentheaters.

Liebe Grüße
Ekki

 loslosch meinte dazu am 19.07.15:
mein lieber schwan ...
MarieT (58)
(19.07.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
Grazie, Marie, ja, in diesen Versen liegt der Schlüssel.

Liebe Grüße
Ekki
Lewin (75)
(19.07.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.15:
Merci, Lewin, im Prinzip sehe ich es so wie du, für "kläglicher Versuch bleiben" könnte man auch sagen "Ausnahme bleiben".
Lewin (75) meinte dazu am 19.07.15:
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Sätzer (77)
(20.07.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.07.15:
Ja, darum geht es mir, Uwe, um dieses Gefühl der Winzigkeit unserer Existenz gegenüber der Erhabenheit des Kosmos. Danke.

LG
Ekki
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