Hans, hat sie gesagt, nimm die Hände von dem toten Vieh! Hans, hat sie geschrien und dann mit irgendwas nach mir geworfen. Arme Tilda, jetzt bist du tot. Ich weiß, dass du alt und krank gewesen bist, aber tot ist doch eine andere Sache. Wie Mama das macht. Aber sie liebte dich, deswegen konnte sie dich einschläfern, sie hat dir damit viel Leid erspart, Tilda. Du bist doch gut rübergekommen, oder? Wir vermissen dich, auch wenn man Mama das jetzt noch nicht anmerkt, ich weiß, wie sehr sie dich vermissen wird. Es ist ihr nicht leicht gefallen, dich fortzuschicken. Ihre Hände hatten gezittert und ich habe sie auch schluchzen gehört. Aber statt sich hier kurz zu dir zu setzen, schreit sie schon wieder. Immer das Gebrüll, als ließe sich damit alles überstehen. Du weißt ja, Tilda, Mama kann nicht anders. Dich hat sie in all den Jahren geliebt während des Brüllens. Bei mir bin ich mir da nicht mehr sicher. Mama stumpft ab. Sie krault mir den Kopf, aber manchmal fühlt es sich an, als wollte sie mich an den Haaren packen und weit weg schleudern. Sie hat so viel Wut in sich, die es auszuhalten gilt. Aber du Tilda kannst jetzt schlafen. Soviel Herz hat Mama dann doch offengelegt, dass sie dich nicht länger leiden lassen konnte. Hat das wehgetan?
