Strom des Lebens

Gedicht zum Thema Lebensweg

von  Galapapa

Das Leben fließt auf seines Schicksals Bahnen,
ist wie der Bach, im Anfang arglos, klein,
und sammelt auf dem Wege Weisheit ein,
beginnt die Wahrheit mehr und mehr zu ahnen.

Bald ist das Rinnsal schon zum Fluss gediehen,
die Freude, alles Leid, das er enthält
verschmelzen mit den Wassern dieser Welt
im Ozean, wohin die Ströme ziehen.

Es wohnt ein Liebreiz in Beginn und Ende
und ein erfülltes Werden lebt darin.
So fehlten Zweifeln und der Furcht ein Sinn,
auch wenn ich heut schon an der Mündung stände.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (17.02.18)
Wasser - Fluss - Leben - ein gelungener Dreiklang.
Titel passt und Text gut verreimt.
Die letzte Zeile könnte anders.

LG TT

 Galapapa meinte dazu am 17.02.18:
Hallo TassoTuwas,
danke fürs Lob und die Anmerkung, die ich allerdings nicht ganz verstanden habe. Was meinst Du mit "könnte anders"? Ich habe das "wenngleich jetzt mal ersetzt.
Lieben Gruß!
Galapapa

Antwort geändert am 17.02.2018 um 14:06 Uhr

 TassoTuwas antwortete darauf am 17.02.18:
So ist es gut
LG TT

 idioma (17.02.18)
Ein wunderschönes Gedicht, das mich u.a. auch an diese Story
über den Umgang mit Kummer erinnerte :
" An aged Master had a young apprentice, who was in pain.
He felt gravely unhappy and uncontent and could not hide
the fact, that he suffered. The Master grew tired of his
apprentice´s complaints and one morning he decided
to give him an unforgettable lesson :
First he sent him to get some salt.
When the young man returned, the master told him
to mix a handful of salt into a glass of water and then
to drink this.
The apprentice tried to follow.
"How does it taste ?" the Master asked.
"Bitter", said the apprentice, "I really cannot drink this !"
The Master chuckled and then asked the young man
to take the same handful of salt and put it in the lake.
The two walked in silence to the nearby lake and once
the apprentice swirled his handful of salt into the water.
The old Master said : "Now drink from the lake !"
As the water dripped down the young man´s chin,
the Master asked : "How does it taste ?"
" Pretty fresh ! " remarked the apprentice.
"Do you taste the salt ?" asked the Master.
"No, not at all ! I like to drink it !" said the young man.
The Master set down beside him and explained softly :
"The pain of life is pure salt, no more no less.
The amount of pain in life remains exactly the same.
However the amount of bitterness depends on the container
we put the pain in. So when you are in pain, the only thing
you can do is to enlarge your sense of things :
Stop being a glass but become a lake !"
Herzliche Grüße
idi

 Galapapa schrieb daraufhin am 17.02.18:
Hallo idioma,
danke für Dein Lob!
Danke auch für die interessante Geschichte vom Lehrling und seinem Meister. Auch ich bin irgendwann dahinter gekommen, dass Sorgen und Leid sich schnell relativieren, wenn man auf das noch schlimmere Los Anderer schaut.
Eine globale Sicht der Dinge kann tröstlich sein, eine universelle noch viel mehr.
Liebe Grüße!
Galapapa
Marjanna (68)
(17.02.18)
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Graeculus (69) äußerte darauf am 17.02.18:
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 idioma ergänzte dazu am 17.02.18:
ja genau !
aber Du musst diesen kleinen Schönheitsfehler
tatsächlich verbessern !
idi

 Galapapa meinte dazu am 18.02.18:
Liebe Marjolaine,
danke für Dein Lob und den Hinweis!
Ich meine beides ist richtig, "auf den Wegen" und, wie Graeculus richtig anmerkte, auch "auf dem Wege".
Da es sich hier ja um einen Weg, nämlich den des Flusses und des Lebens handelt, bleibe ich bei der ursprünglichen Version, und die lautet ja "auf dem Wege".
Danke nochmal, auch an idi und liebe Grüße!
Galapapa

 idioma meinte dazu am 18.02.18:
"bleibe ich bei der ursprünglichen Version, und die lautet ja "auf dem Wege". >>> JA GENAU - aber das steht nicht in Deinem Gedicht, Du hast Dich in dieser dritten Zeile schlicht vertippt und wirst vergeblich gebeten, das "n" in ein "m" zu verwandeln
Es ist zwar nur ein kleiner Schönheitsfehler, aber doch störend in solch schönem Gedicht findet
idi

 Galapapa meinte dazu am 18.02.18:
Liebe idi,
ach du Schande, jetzt muss ich mich aber heftig entchuldigen!!
Ich hab immer nur auf die Endung beim Weg geschaut und den Fehler schlicht nicht gesehen. Vielleicht liegt's auch an meinem Augenleiden, denn sowa passiert mir recht oft.
Also, bitte entscchuldige! Das wird natürlich sofort verbessert.
Liebe Grüße und danken nochmal!
Galapapa

 juttavon (17.02.18)
Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen! Und dazu solch ein liedhaftes Gedicht. Deine Verse erinnern mich an das Gedicht "Stufen" von Hesse, vor allem die Zeile
"es wohnt ein Liebreiz in Beginn und Ende".

An zwei Stellen bleibe ich inhaltlich stecken:

Ich kann dem Gedanken, dass der Beginn des Lebens "arglos" sei, nicht ganz zustimmen. In meiner Arbeit erlebe ich viele ganz kleine Kinder. In ihren Augen liegt schon so viel Wissen, das macht mich manchmal sprachlos... Da kommt mir mancher Erwachsene stumpfer oder naiver vor.
Außerdem ist der Beginn des Lebens so oft von Schwierigkeiten, Ängsten, Hightech-Medizin u.Ä. geprägt, dass da wenig Arglosigkeit zu finden ist.

Und beinhaltet dieser "Liebreiz" und ein "erfülltes Werden" nicht gerade, dass uns auch unsere Zweifel und Befürchtungen sinnvoll erscheinen? Deshalb verstehe ich die Zeile nicht:
"So fehlten Zweifeln und der Furcht ein Sinn".

HG Jutta

 Galapapa meinte dazu am 18.02.18:
Liebe Jutta,
danke für Dein Lob!
Ich will versuchen, die Dir unverständlichen Passagen zu erläutern:
Mit dem Beginn des Lebens war hier der wirkliche Anfang, also die Geburt, bzw. das Rinnsal nach der Quelle gemeint. In diesem ersten Lebensabschnitt sind die Kleinen ja wirklich hilf- und arglos. Was Du meinst, beschreibt Kinder, die schon Lebenserfahrungen, welcher Art auch immer, gesammelt haben. Dazu zähle ich also auch das Erleben medizinischer Versorgung, fehlende Zuneigung ect.
Es geht mir hier um den wirklichen Anfang und das echte Ende.
Was den vorletzten Vers angeht, möchte ich Dich bitten, das Ganze globaler, vielleicht sogar universeller zu betrachten. Es ging mir hier um die Furcht vor dem Unbekannten nach dem Ende, nach dem Tod.
Folgt man den Astronomen und Astrophysikern, so war zunächst nur Energie, aus der Materie wurde. Das würde heißen, dass in uns allen ein Teil dieser Energie des Universums steckt. Darin könnte man das Göttliche in aller Kreatur sehen und die Seele. Da man Energie weder erzeugen, noch vernichten kann, ist die Seele also unsterblich und wird am Ende wieder Teil des gewaltigen Ganzen.
Angst vor dem Ende macht also für mich nur Sinn, wenn es um einen schmerzvollen Tod geht und nicht um das, was nach dem Tod sein wird.
Ich vermute in all dem eine Kreislauf, so wie auch beim Wasser: Quelle, Rinnsal, Bach, Fluss, Strom und die Rückkehr in das große Ganze, den Ozean. Danach Wasserdampf, Wolke, Regen und der Kreis schließt sich.
Diese Ähnlichkeit der Kreisläufe Wasser und Leben habe ich versucht, in meinem Gedicht zu beschreiben.
Bei meiner Anschauung der Dinge bleiben natürlich der Sinn und die Herkunft dieser universellen Kraft, der Energie, eine offene Frage. Die Herkunft könnte sich damit erklären, dass es für alles weder einen Anfang, noch ein Ende gibt, womit wir wieder beim Bild des Kreises sind.
Ich hoffe, ich konnte erklären, was ich mit einer globaleren, bzw. universellen Betrachtungsweise meinte. Ich halte das alles für einen wundervollen Diskussionsstoff.
Liebe Grüße!
Galapapa
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