Made in Never Never Land

Gedanke zum Thema Außenseiter

von  Xenia

Dieser Text ist Teil der Serie  Panda
Schon immer hatte ich das Gefühl, nicht dazu zu gehören. Anders zu sein, fremdartig. Nicht, weil ich mich unbedingt von den anderen Menschen in meiner Umgebung abheben wollte, ich habe in meiner Jugend oft genug versucht, mich anzupassen, doch es gelang mir nie. Irgendwas schien immer ein bisschen abseits der Norm zu sein, immer ein wenig neben der Spur, etwas schief. Ich fühlte mich immer " nicht richtig genug," als würde mich ein Makel behaften.  Man sprach mich auf mein seltsames Äußeres an, meine zu großen Augen, den zu breiten Mund. Alien wurde ich genannt, aber auch Schneewittchen. Monster, Seuche, Anderskind.

Was mir geholfen hat? Ich habe mit 19 einen Menschen getroffen, in den ich mich sehr schnell verliebte. Auch ein Anderskind, mein Gänseblümchen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich geliebt, angenommen. Wir waren uns so nah, als hätten wir uns ein Leben lang gesucht.  Leider war ich damals noch zu jung, um dieses Glück zu begreifen, deswegen verließ ich diesen Menschen. Aber dieses Wesen hat noch immer einen festen Platz in meinem Leben. Mein Freund hat Angst. Er hat oft Angst, aber er lebt trotzdem auf seine Weise. Das macht ihn mutig. Ich bewundere ihn für seinen Mut, auch wenn mutig sein für ihn manchmal "nur" bedeutet, nach drei Tagen endlich wieder die Wohnung zu verlassen. Weil alles andere in dieser Zeit undenkbar ist.

Aber Angst zu haben, macht dich noch lange nicht zu einem Feigling. Ich hab auch oft Angst. Ich hab Angst vor vollen U-Bahnen, vor fremden Menschen, vor allen Männern, vor engen, abgeschlossenen Räumen, vor Hunden...und trotzdem fahre ich U-Bahn, flirte mit Fremden, fahre Aufzug und habe einen Hund. Wir laufen durch die Welt, trotz unserer Ängste und begreifen dabei nicht, wie stark wir sind.
Ich will keine Angst mehr haben, seltsam angesehen zu werden, anders zu sein. Wenn der Preis für meine Individualität Ablehnung, Ignoranz, Intoleranz ist, dann muss und will ich lernen, trotz dieser Wiederstände, vielleicht sogar deswegen, dankbar dafür zu sein, wie ich bin. Vielleicht ein wenig seltsam, aber wunderschön.

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Kommentare zu diesem Text

Dienstag (54)
(24.04.18)
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 Dieter_Rotmund (24.04.18)
"meine Performance auf der Bühne dieses Lebens"

Herrje, extrem pubertär und damit auch egozentrischer Text (Nabelschau), dennoch gerne gelesen, weil in sich authentisch.

P.S.: Sicherlich weist jede Rechtschreibprüfung eines jeden Textverarbeitungsprogrammes auf "Angsf" hin ...

 Xenia meinte dazu am 24.04.18:
Lalala. Bla.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 25.04.18:
Gern geschehen.

 ManMan schrieb daraufhin am 25.04.18:
Prickelnd, diese Art Dialog!

 RainerMScholz (26.07.18)
Anderskind ist gut.
Grüße,
R.
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