Drei Viertel Taktik

Gedicht zum Thema Nonsens

von  GastIltis

Mach die Fliege und lehne dich endlich zurück.
Mit dem richtigen Passwort verklärst du das Sein.
Bist du Fisch, dann versuche im Wasser dein Glück
und als Zwilling riskier niemals etwas allein.

Nach der Nahrungsverweigerung, wenn das so stimmt,
ist ein Höhenflug oft mehr als doppelt so schnell.
Dem das Ruder zerbricht, der springt raus oder schwimmt,
denn er hat ja ein wasserabweisendes Fell.

Machst du Fehler, dann hefte sie dem ans Revers,
der so demütig ist, vor dir niederzuknien.
Und verpasst du die Raumzeit, dann frage, woher
manche Ex-Referenten die Renten beziehn.

Überhaupt musst du alles, und dann außerdem,
wenn es ernst wird, verrückt oder irrational,
mehr dazu tun, was hoffnungslos aber bequem,
doch ansonsten so aussieht, als wärs eine Qual.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Moja, TassoTuwas, Stelzie, franky, Sätzer, EkkehartMittelberg, AZU20.
Lieblingstext von: franky.
Taktisch weiter so!

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Kommentare zu diesem Text

Piroschka (55)
(11.12.18)
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 GastIltis meinte dazu am 11.12.18:
Danke Petra! Soll ich sagen für deine fürsorgliche Rücksicht oder, sowieso für die Fröhlichkeit. Weißt du, eigentlich bin ich von meinen üblichen Rhythmen, den „Zwölfzylindern“, wie Habakuk extra schrieb, einmal abgewichen. Und was macht er? Er bleibt einfach weg. Nun habe ich noch drei davon in Reserve. Das Schicksal ist unerbittlich! Liebe Grüße von Gil.
Piroschka (55) antwortete darauf am 12.12.18:
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 Didi.Costaire (11.12.18)
So 'ne ¾-Taktik erscheint mir vertrackt
und der flüchtige Leser kommt leicht aus dem Takt.

Schöne Grüße, Dirk

 GastIltis schrieb daraufhin am 11.12.18:
Danke Dirk, du sprichst mir aus der Seele. Zumindest, was das Tanzen angeht. Walzer ist mir ein Gräuel. Wenn die Natur das gewollt hätte, wäre der Mensch anatomisch anders ausgestattet worden. Will ich jetzt nicht vertiefen. Herzliche Grüße zurück von Gil.

 EkkehartMittelberg (11.12.18)
Steckt dir die Drei-Viertel-Taktik erst im Blut, tanzt du jeden Walzer, elegant und gut.
Liebe Grüße
Ekki
Sätzer (77) äußerte darauf am 11.12.18:
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 GastIltis ergänzte dazu am 11.12.18:
Das Tanzen, Ekki, kann durchaus Freude machen. Es muss aber der Rhythmus stimmen. Ein Tango könnte es sein, ein Blues, selbst ein Swing. Aber der Disco-Sound kann mich zur Verzweiflung bringen. Selbst von einem Boogie ließe ich mich noch hinreißen, und einem Rock and Roll sowieso. Nein, ein Walzer muss es nicht sein, sprachlich ja, aber nicht auf zwei Beinen. Danke und sei gegrüßt von Gil.

 GastIltis meinte dazu am 11.12.18:
Hallo Uwe, ich schrieb eben an Ekki, dass es passen muss. Da hätte ich deinen Text gleich in abgewandelter Form verwenden können. Du siehst, manches überschneidet sich gedanklich. Gedanklich – steckt das Danke schon drin. LG von Gil.

 Habakuk (12.12.18)
Kurz, kurz, lang, mir wird recht bang. Walzer ist lang, kurz, kurz, lang, lang. Mir qualmt die Schwarte. Dem Walzer entspricht der Daktylus oder aber Anapäst mit Auftakt. Bei dir sehe ich nach mehreren Tanzversuchen mit etlichen Stürzen nur Anapäste ohne Auftakt. Wer darauf einen Walzer tanzt, mein Gott, Gil. Das gibt Knochenbrüche. Das Metrum deiner Gedichte wird taktisch immer raffitückischer.
Daher das längere Wegbleiben.

Gruß

 GastIltis meinte dazu am 12.12.18:
Bist du der Musiker oder ich? Gut. Also ich! Dies hier war nur die Antwort auf deinen „Zwölfzylinder“. Aber als Orientierung:

"The Assyrian came down like a wolf on the fold
And his cohorts were gleaming in purple and gold
And the sheen of their spears was like stars on the sea
When the blue wave rolls nightly on deep Galilee."

(Leider ist die Markierung der betonten Silben bei der Übertragung verloren gegangen.)
Daktylus oder Anapäst müsste ich nachlesen. Inzwischen habe ich am Beispiel von Brechts Lied von der Moldau drei Gedichte geschrieben, Drei Viertel Logik, - Optik und -Lyrik, die ich aber vorsichtshalber für mich behalte.

Mit dem Wegbleiben hat das aber nichts zu tun. Siehe den Kommentar zu deinem Gedicht vom 9.12., höchstens ergänzt um den Teil, dass das der Auftakt des WE-Besuches unserer Enkel (7 und 5) war. Danke für die Mühe und den Gruß. Gil.
Blai (48) meinte dazu am 12.12.18:
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 GastIltis meinte dazu am 12.12.18:
Hallo Blai!
„Ein Walzer beginnt bei einer stark betonten 1, er kann niemals einem Metrum mit einem Auftakt entsprechen. Er würde sonst bei und beginnen.“
So ungefähr würde ich deinen Beitrag lesen.
Von Walzer ist bei mir im ganzen Text keine Rede. Und in meinen Antworten auf die Kommentare beziehe ich mich mit Bemerkungen zu Walzern immer auf das Tanzen. Ich habe bei meiner Antwort an Habakuk vier Zeilen aus THE DESTRUCTION OF SENNACHERIB von Lord Byron verwendet, die du gern unter Anapäst bei Wikipedia mit Markierungen oder unter dem Titel direkt ohne diese nachlesen kannst, um zu der Feststellung zu gelangen, dass es hier NICHT um das Tanzen geht, sondern um Dichtung. Wenn man unsere bescheidenen Versuche denn so bezeichnen will. Ein ähnliches, unvollständiges Teil, wieder aus Wikipedia, ist von Schlegel und lautet:
Auf den LIPpen die PURpurnen BLÜten der LUST,
So umHAUCHtest du MICH mit beRAUSCHendem WAHN
Hier habe die zu betonenden Silben mit Großbuchstaben geschrieben.
Ich weiß es nicht, wann ich das letzte Mal ein Gedicht als Walzer vertont habe. Es hieß: Im Grunen Baum zur Nachtigall. Wenn ich mal sehr viel Zeit habe, werde ich mir mal die Betonung ansehen.
Gruß Gil.
Blai (48) meinte dazu am 12.12.18:
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 TassoTuwas (12.12.18)
Ach Gil, zu spät, zu spät!
Hätte ich das vor zig Jahren gewusst, es hätte alles mit mir einen anderen Verlauf genommen. Mir blieb nur das letzte Viertel, und das Ergebnis ist der Welt bekannt!
Grüße aus dem Niemandsland
TT

 GastIltis meinte dazu am 12.12.18:
Lieber Tasso, auf dem Niveau kann ich deine Trauer nachempfinden. Aber ich verspreche dir, dich nach Kräften, falls sie nicht allzusehr schwinden, zu unterstützen. Der Blinde stützt den Lahmen. Amen. Sei herzlich gegrüßt. Danke von Gil.
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