Ellermann hat eine Klatsche

Gedicht zum Thema Nonsens

von  GastIltis

Ellermann hat eine Klatsche.
Damit schlägt er eitle Damen.
Mit dem seltsamen Gepatsche
fällt er etwas aus dem Rahmen.

Gerne schlägt er die Robusten,
bis sie dann mit ihrem Stöhnen
aus dem Unterhalbbewussten
sich das Diesseits abgewöhnen.

Trifft er eine von den Stillen,
die trotz freundlichem Getue
ihm nicht gänzlich ist zu Willen,
lässt er sie schon mal in Ruhe.

Andrerseits, von Lämmlich-Frommen,
wie von Zimt- und andren Ziegen
weiß er all das zu bekommen,
was von jedem Schaf zu kriegen.

Allerdings bei Eleganten,
da schlägt Ellermann schon Achten,
weil sie meist mit überspannten
Wünschen alles überfrachten.

Leider dann bei den Emanzen
zieht er lieber doch den Kurzen.
Denn nach ihrer Pfeife tanzen,
darauf kann er einen lassen.

Wiederum, bei viel zu vielen,
brechen oftmals die Aorten.
Doch zum Schaden der Fragilen
öffnen sich schnell neue Pforten.

Ellermann hat eine Klatsche.
Haut die Klugen, Flinken, Lahmen,
schlägt mit frömmelndem Gequatsche
sogar die Infamen. Amen.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: plotzn, Sätzer, LottaManguetti, niemand, Jorge, TassoTuwas, EkkehartMittelberg, Habakuk, wa Bash.
Lieblingstext von: Piroschka, niemand, Jorge.
Vielen herzlichen Dank!

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Kommentare zu diesem Text

LottaManguetti (59)
(29.10.18)
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 GastIltis meinte dazu am 29.10.18:
Liebe Lotta,

das muss man dem Norbert* lassen,
ist mit Stränge schwer zu fassen, (Variante 2: Strenge)
leichtem Druck, sogar im Hellen,
nur an erogenen Stellen.
Danke + viele liebe Grüße von Gil.

* einer seiner Vornamen (hat sich erledigt).

Antwort geändert am 30.10.2018 um 15:58 Uhr

 niemand (29.10.18)
Ellermann klatscht volle Kanne
[Gott behüt ihn, mag ihn segnen]
doch ich hoff, dem Ellermanne
niemals wirklich zu begegnen.

mit lieben und schmunzelnden Grüßen, Irene

 GastIltis antwortete darauf am 29.10.18:
Sage niemals nie, Irene!
Irgendwo singt die Sirene:
um den Tag sich zu verderben,
muss man für ein Lied nicht sterben!

Mit Gold-Lauch bestückten Grüßen dankt dir Gil.

 TassoTuwas (29.10.18)
Hallo Gil, kann ich den Ellermann für die nächste Party buchen.
Zwar reimt er manchmal etwas luftig aber der literarisch Gebildete wird den Braten riechen ))
LG TT

 GastIltis schrieb daraufhin am 29.10.18:
Hallo Tasso, ich weiß nicht, ob das eine gemischte Party ist, in der sich mein Protagonist auch entfalten kann. Vornehm ausgedrückt. Wenn nicht, also sagen wir mal eine Stammtischgeschichte, das wird schwierig. Das Flair fehlte dann, du weißt schon. Aber wir reden noch mal drüber! Danke + LG von Gil.
Sin (53)
(29.10.18)
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 GastIltis äußerte darauf am 29.10.18:
Hallo Rothaut, klar. Kulturstadt Hamburg. Tor zur Welt. Eigentlich ist E. wahrscheinlich wegen auffällig gutbürgerlichen Verhaltens aus der Hansestadt ausgewiesen worden. Und nun macht er sich irgendwo mit kleinlichem Gehabe in der Provinz einen fragwürdigen Namen. OK. Dennoch danke für das großmütige: Toll gemacht! Nein, hat mich sehr gefreut, vor allem die Kürze. Herzlich grüßt E., genannt Gil (i.V.)

 EkkehartMittelberg (29.10.18)
Als Ellermann die Falsche klatschte
und diese ihm ne Feige patschte,
das Ellertal nur davon quatschte.
LG
Ekki

 GastIltis ergänzte dazu am 29.10.18:
Hallo Ekki, wie immer, dein Kommentar: sehr treffend! Dieses Mal knapp daneben. Das mit der Feige, lieber Ekki, da musst du im Eifer des Lesens etwas verwechselt haben. Passiert dir höchst selten. Vielleicht sehe ich es auch falsch, aber ich glaube, dass sich E. nicht irrt. Ich danke dir und grüße von Herzen. Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.10.18:
Lieber Gil,
das mit der Feige steht nicht in deinem Text. Ich habe ihn nur ein bisschen übermütig fortgesetzt.

 Habakuk (29.10.18)
„den Schuss nicht gehört haben, die Kappe kaputt haben, eine Meise haben, (bei jemandem ist) eine Schraube locker, eine Schraube locker haben, einen an der Mütze haben, einen an der Waffel haben, einen Dachschaden haben, einen feuchten / nassen Hut aufhaben, einen Hammer haben, einen Haschmich haben, einen Hau weg haben, einen Knacks weghaben, einen Knall haben, einen Piep haben, einen Piepmatz haben, einen Schaden haben, einen Schatten haben, einen Schlag haben, einen Schlag weg haben, (einen Sockenschuss haben, (wohl) einen Sonnenstich haben, einen Spleen haben, einen Sprung in der Schüssel haben, einen Triller unterm Pony haben, einen Vogel haben, einen weichen Keks haben, gaga sein, (jemandem) geht's wohl nicht gut, nicht alle Latten am Zaun haben, nicht alle Tassen im Schrank haben, nicht ganz bei Trost sein, nicht ganz dicht sein, nicht ganz frisch in der Birne (sein), nicht ganz richtig im Hinterstübchen sein, nicht ganz richtig im Kopf sein, nicht ganz sauber ticken, nicht richtig ticken, Pinn im Kopp haben, sie nicht alle haben, verpeilt sein, (jemandem haben sie) ins Gehirn geschissen, verstrahlt sein.“

Ach, wissen Sie, Herr Kollege, Ellerman hat einen an der Klatsche, hätte mir besser gefallen, wenngleich metrisch schwieiger umzusetzen. Obwohl Ihre Verse in einem wahnsinnigen Rhythmus geradewegs in die Anstalt galoppieren, ich halte von solchen Zuweisungen nicht wirklich viel, ziehe die wissenschaftliche Relevanz solcher Diagnosen auch ernsthaft in Frage. Mir z. B. hat so ein Psychologenarsch obige Merkmale in das Gutachten geschrieben. Schauen Sie, nur ein Beispiel: Nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Ich habe nachgeschaut. Nicht eine fehlt. Damit bricht doch das gesamte Gerüst dieses bornierten Dilettanten zusammen. Der hat doch einen an der Klatsche, der Hirnwichser. Nichts gegen Wichsen, aber Hirnwichsen finde ich abartig.
Wenngleich ich mir bei Ihnen auch nicht ganz sicher bin. Aber metrisch kann ich Ihnen keinen groben Vorwurf machen. In der Hoffnung, dass Sie noch ganz dicht sind, schauen Sie mal unter sich, aus der Entfernung kann ich das nur schwerlich beurteilen, Zweifel sind ja vorhanden, aber der keinen Schatten hat, werfe den ersten Vogel, eine alte Zen-Weisheit. Da der eine oder andere gleich zwei Piepmatze hat, stellt sich die Frage, was tun. Die haben sie doch nicht mehr alle, die Zenleute. In diesem Sinne. Andererseits sind diese mannigfaltigen foreninhärenten Eigenschaften nicht von der Hand zu weisen. Und bei durchschnittlich zwei vorhandenen Händen läppert sich das. Aber wem sage ich das, wenn nicht zuvörderst Ihnen, wenngleich mir auf die Schnelle mindestens 68 andere Exponate einfielen. An mich denke ich da aus gutem Grunde zuletzt. Wenn überhaupt.
Äh, ob das jetzt alles irgendwas mit Ihrem Gedicht zu tun hat, ich weiß es nicht. Spielt das überhaupt eine Rolle?

Ihr
H.
MichaelBerger (44) meinte dazu am 29.10.18:
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 GastIltis meinte dazu am 29.10.18:
Hallo hbq, um auf die letzte Frage einzugehen: hat es sicher nicht.
Vieles ist heilbar, selbst Sprünge in der Schüssel. Sprachlich und stilistisch. Weitere Stellungnahmen verbietet mir meine angeborene Zurückhaltung! Gil.

Antwort geändert am 30.10.2018 um 16:07 Uhr

Antwort geändert am 30.10.2018 um 16:08 Uhr

 TrekanBelluvitsh (29.10.18)
Und im wahren Leben gibt es solche Leute ja gar nicht...

 GastIltis meinte dazu am 29.10.18:
Und wenn doch? Einen Vornamen habe ich schon verraten; dabei belasse ich es aus Gründen, die ich mir selbst zuzuschreiben habe. Danke und LG von Gil.

Antwort geändert am 30.10.2018 um 15:56 Uhr

 Jorge (29.10.18)
Ellermanns Rundumklatsche ist ein unverzichtbares Handwerkzeug zum Abstrafen böser Weiblichkeit. Mein feministisches Inneres schlägt mir gerade den Kugelschreiber aus der Hand - aber mein rechter Zeigefinger hat die Tastatur schon getroffen.

schmerzvolle saludos
Jorge

 GastIltis meinte dazu am 29.10.18:
Hallo Jorge, das sind ja interessante Töne mit gutem Ausklang. Bin ich aber froh. Mein Weltbild hätte sich sonst total gewandelt. Danke und viele Grüße von Gil.
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