Traurig

Gedicht zum Thema Winter

von  GastIltis

Es schneit.
Die Flocken schweben
herab auf die Zweige.
Ich schweige.

Noch immer fällt Schnee
und bedeckt wie Flaum
die Zweige vom Flieder.
Ich schweige wieder.

Es schneit immer weiter.
Kristalle umhüllen
den Stachelbeerstrauch.
Nun schweige ich auch.

Ein Tannenbaum und
es hämmert ein Specht.
Es rieselt der Schnee.
Ich schweige erst recht.

Warum, hör mal, schweigst du,
sag uns doch, warum?
Ich kann doch nicht anders.
Ich bin ein
Baumstumm.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: niemand, BeBa, plotzn, EkkehartMittelberg, AZU20.
Immer noch!

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (10.02.21)
Solch Schweigen kann zeigen,
dass jemand, der achtet,
sich, ohn zu verzetteln
im Wort,
nur betrachtet.


LG niemand

 GastIltis meinte dazu am 10.02.21:
Hallo Irene,
dass du als Meisterin der klaren unmissverständlichen Sprache mich derart in Zweifel versetzt, dass ich geneigt bin, die Bukowsi-Zeile umzukehren, um entweder deinen Kommentar zu verstehen oder deinen „Rat“ von gestern deuten zu können, hat insofern schon etwas Besonderes. So oder so stehe ich nicht gut da. Was bleibt? Ich muss es mit Fassung tragen.
LG von Gil.

 niemand antwortete darauf am 10.02.21:
Dabei wollte ich Dir nur sagen, dass ein Schweiger [sich im Reden nicht Verzettelnder] seine Achtsamkeit den Dingen gegenüber
bezeugt. Dass er staunen kann, ohne dieses Staunen sogleich zu
zerreden. Das war alles
LG Irene

 GastIltis schrieb daraufhin am 10.02.21:
So hatte ich es erhofft. Gut, dass du es in gewohnt klarer Weise bestätigt hast.
Sei gegrüßt von Gil.

 plotzn (10.02.21)
Lieber Baumstumm mit vorzeigbarem Familien-Stummbaum,

gefällt mir! Auch wenn dieser Ausdruck bei Dir Motorsägenängste auslösen könnte.

Zum Glück schreibst Du noch, wenn Du schon schweigst!
Was soll man zu all dem Schnee und Flockdown auch sagen?
In Ruhe genießen ist auch eine Alternative (wenn man's nicht grad eilig hat).

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis äußerte darauf am 10.02.21:
Danke Stefan,
zum Stummbaum kann ich nur „sprachlos nickend beifügen“, dass ihn mein Vater mal begonnen hat und ein Cousin, der deutlich jünger ist, besser ausgerüstet (zwischen Daumen und Zeigefinger) als ich, und auch noch dort ansässig ist, wo das Ur-Geschehen sich abspielte, internetwürdig zu einem guten Gesamtwerk zusammengestellt hat.
Die Kettensägen lassen wir im Moment ruhen. Und die Flocken, falls sie nicht wieder kommen, müssen wohl noch etwas liegen.
Ach, und den apostrophierten Teil wirst du noch nachlesen. Bleib frostbe- und bodenständig.
Verslos grüßt dich Gil.

 EkkehartMittelberg (10.02.21)
Hallo Gil. alles hat seine Zeit. Jetzt genießen wir das Schweigen der Natur, für die der Schnee eine schöne Metapher ist, bald wieder das Erwachen ihrer Stimmen.
Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis ergänzte dazu am 10.02.21:
Ein typischer Ekki-Kommentar:
liebenswert, das Wesentliche erfasst, nichts vergessen und die Klarheit der Sprache in ihrer ganzen Schönheit wirken lassen. Ich danke dir und freue mich.
Viele herzliche Grüße sendet dir Gil.
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