Können Bielefelder lachen? – Lesen sie selbst!

Satire zum Thema Heimat

von  Thomas-Wiefelhaus

Willkommen in meiner neuen Episode 3 meiner satirischen Führung durch Bielefeld.

↓Können Bielefelder wirklich Lachen?
↓Bielefelder Langeweile gehört in den Atomschutz-Bunker!
↓Der trockene Humor aus Lippe.
↓Regeln für den sicheren Umgang mit Bielefeldern.
↓Der lachende Kirchturm!
↓Vergebliche Scherze der Stadtverwaltung.
↓Mal etwas Positives!

Können Bielefelder wirklich Lachen?
Immerhin trauen „Se Bethels“ (Über die ich in der ersten   Episode berichtet habe!) einem Bielefelder sogar einen Lacher zu: „… er lacht nur angeschickter … das muss ein Bielefelder sein!" (Onkel Duden würde angetrunken schreiben)
Selbst Bielefelder haben ihre Zweifel, ob ein Bielefelder überhaupt lachen kann? Wo sollte er das gelernt haben? Und falls er doch mal lachen sollte: Schulnote sieben! Bielefelder sind eben nur Meister der Gähn-Technologie!

Die Bielefelder Langeweile gehört in den Bunker!
Manche sagen: die Bielefelder müssten zum Lachen in den Keller gehen. Andere behaupten gar, sie gingen zum Lachen in den Bunker! Ich befürchte, dass sie sogar in den Atomschutzbunker gehen würden? Ich glaube aber, die wenigsten ahnen, wo der sich in ihrer Stadt versteck! Und ich werde es Ihnen hier nicht verraten! Das wäre ja gelacht.

Na gut, so viel kann ich hier ja vielleicht verraten: Nahe dem Bielefelder Atomschutzbunker sind, rechtzeitig vor der Pandemie, etliche Künstler-Ateliers entstanden. Maler, Musiker, Bildhauer! – Nicht, dass die Stadt ihre wertvollen Künstler besonders schützen wollte, falls es doch mal rumst, – nachdem man die Russen zu sehr geärgert hat? Nein, nein, nein, denn vor Jahrzehnten war der Bunker da, erst kürzlich  kamen die Künstler. Die Nähe ist also nur ganz zufällig!
Zugegebener Weise war selber ich nur ein paar Schritte weit im Inneren des Atombunkers und habe weder Aliens noch lachende Bielefelder gesehen. Das will nichts heißen!

Einen Bunker, den die meisten Bielefelder kennen, gibt es! Einen kleinen Weltkriegsbunker in den sie sich zurückziehen, wenn sie Dinge tun wollen, die sich in Bielefeld in der Öffentlichkeit nicht geziemen. Verrückte Dinge, wie Singen oder Musik machen, zum Beispiel. Es gibt da sogar eine Theke, an der Malzbier ausgeschenkt werden darf! Wieso das alles hier so locker gehandhabt wird, bleibt ein Rätsel. Es gibt die Vermutung, das Ganze sei überwacht. Aber das sollte man besser nicht laut sagen!

Eine zweite Theorie besagt, die Stadt-Oberen lockten die Künstler in den kleinen Bunker, um selber Platz im Atom-Bunker zu finden.
2019 bekam der jener Bunker Ulmenwall sogar den Kulturpreis der Stadt Bielefeld!

Der trockene Humor aus Lippe.
Früher herrschte im Bunker Ulmenwall oft ein Raucher-Nebel! Ein Bekannter aus Lippe, rauchte dort trotzdem weiter. Ich fragte ihn, ob ihnen der Nikotingehalt in der Luft nicht ausreiche? – „Doch, aber die rauchen nicht meine Marke!“ -- Gut, dass mittlerweile in ganz NRWL in allen Gaststätten Rauchverbot ist.

Lipper haben einen trockenen Humor, Bielefeldern meist leider nur eine feuchte Aussprache.
Der Altbundeskanzler Gerhard Schröder kommt auch aus Lippe. Über einen Konkurrenten in seiner Partei sagte er damals: manche halten ihn für eine Art Schatzkanzler. Aber, einen Schatz gibt es nicht, und Kanzler bin ich! Ach, du armer Oskar!
Vom Vater von Judith Rakers, die in Bad Lippspringe groß wurde, habe ich gehört, er habe seiner Tochter  mit 7 Jahren für den Notfall gezeigt, wie man einen Luftröhrenschnitt macht! Auch eine Art von Humor? (Obwohl das Lippe-Bad wohl etwas mehr in Ostwestfalen als in Lippe liegt?)

Regeln für den sicheren Umgang mit Bielefeldern.
Bielefeld und Bielefelder haben im Allgemeinen eher Angst vor der großen Lach-Bombe. Oder vor einem überraschenden Lachangriff! Wenn du ihnen in freier Wildbahn begegnest und sie in die Flucht schlagen willst, solltest du lachen! Am besten ganz laut! Das geht nicht ohne Risiko. Entweder sie flüchten oder du wirst zerfleischt. – Mit Haut und mit Haaren!

Trotzdem:  bei solchen Angriffen von hiesigen Eingeborenen sich bitte nicht  gleich die eigene  Buxe proppevoll machen! Sonst schmeckst du ihnen nicht und sie lassen dich, im schlimmsten Falle, halb zerfleischt, in der Bielefelder Pampa liegen! Wo du sehr langsam verbluten würdest. Das täte noch mehr weh! – Viel mehr!

Oder auch eine dritte Reaktion ist möglich: das Lachen verwirrt sie so, dass sie mit offenem Munde in Katharsis stehen bleiben – und erst aufwachen, wenn der lachende Unhold schon wieder in Düsseldorf ist. – Oder in Berlin: „Jut jegange!“ * –  Oder in München: „Da host a Riesen-Glücks-Schweinderl habt!“ *
* Entschuldigung, Berliner und Münchener, wenn sich das jetzt nicht ganz echt anhörte?! Bin halt nur ein Ostwestfale! (Korrekturwünsche willkommen!)

Also Bielefelder bitte niemals ohne triftigen Grund ansprechen! Nur, wenn es gar nicht anders geht. Eine Notlage wäre kein triftiger Grund.

Der lachende Kirchturm!
Bielefelder hatten in der Schule keinen Lachunterricht. Und was Bielefelder nicht als Schulfach hatten, davon kennen und wissen sie nichts!
Diesen Umstand wollte ein evangelischer Pfarrer aus Wuppertal in Jahr 2017 heilen und verbessern. Nahe der Altstädter Nicolaikirche, jene mit EINEM Turm, im Gegensatz der Neustädter Kirche Marienkirche mit zwei stolzen Türmen, lässt sich oft ein Lachen vernehmen. Sogar vom der hohen Kirchturm-Spitze herunter.  Das Ganze soll „Lach-Yoga“ sein! Dann gucken Bielefelder, die es zum ersten Mal hören, mit erschrockenen Gesichtern hoch. Sie halten diese sonderbaren Geräusche sicher für eine Fremdsprache. Und sie googeln dann auf ihren Handys, was das bloß sein könnte?! Zum Lach-Yoga braucht es keinen besonderen Grund, man lacht einfach nur so. – Funktioniert das? Wird den Bielefeldern wirklich  ein Lachen aufgehen?

Lachen sei gesund, wird den Teilnehmern gesagt, auch ohne Grund, denn einen solchen fände man in Bielefeld ja gar nicht! Oder lachen Sie am allerbesten gleich – über ihre Heimatstadt? Das wäre ne echte Alternative!

Zu Beginn der Übung klingt es zwar meistens noch schaurig nach Gießkanne! -- Aber, weil keiner weiß, wie sich das genau anhören sollte, dieses ominöse Lachen, man ist ja Ostwestfale, schlimmer, ein Bielefelder, fällt es ja keinem weiter auf! So ungefähr stelle ich mir die erste Lachyoga-Stunde in Bielefeld zumindest vor!

Ich bin aber seinerzeit nicht hingegangen. Ob ich hinterher überhaupt noch ein echter Bielefelder gewesen wäre? Ich hatte so meine Befürchtungen.
Vielleicht sollte ich froh sein, das jetzt gerade ein Lockdown im Lande herrscht? Da bin ich vor solchen verruchten Lach-Experimenten sicher!

Offiziell gab es beim Lach-Yoga noch keine Prüfungen. Inoffiziell können sich Kandidaten auf ein Bielefelder-Lach-Abitur vorbereiten, um ihre neuen Fähigkeiten auch beruflich nutzen zu können. Bislang seien aber alle Kandidaten durchgefallen. – Nanu? Dachten sie etwa, Bielefelder Lachen allein um des Lachens wegen? Nein! Sie wischen sich hinterher den Schweiß von der Stirn. – Für echte Bielefelder:  Eine niemals geahnte Schwerstarbeit!

(Wie bitte schön, soll dann ich, der ich Bielefelder bin, eine gelungene Satire schreiben? Das gänzlich Unmögliche ermöglichen? Bitte haben sie Mitleid mit mir!)

Der (un)verantwortliche Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher  ist übrigens schon öfters in den lokalen und überregionalen Medien, wie z.B. in „Sag die Wahrheit!“ im SWR zu sehen gewesen.
Schirmherr Dr. Hirschhausen meinte: "Wir brauchen mehr Verrückte! Schaut, wohin uns die Normalen gebraucht haben?"

Nachzutragen bleibt, dass der lachende Kirchturm bis in das Bielefelder Rathaus schalte. Es heißt, das Lachen sei zum ersten Mal währen einer Ratssitzung erklungen. Da bekommt das    Gelächter des Turms noch mal eine ganz andere Bedeutung.

Leider wurde die Aktion zeitlich begrenzt. Wer passt nun auf die Ratsentscheidungen auf?

Auch Pfarrer Piepenbrink-Rademacher wurde mittlerweile in den Ruhestand versetzt, wie Anskar Mönter am 26.11.2020  in der NW berichtete.


Vergebliche Scherze der Stadtverwaltung zur Aufmunterung der Stadtbevölkerung.
Immerhin lässt die Stadtverwaltung sich hin und wieder kleine nette Dönekens  einfallen, um ihre Bürger zu belustigen. Leider vergeblich! Bielefelder lachen halt nicht. Ein schönes Beispiel konnte man sogar, aus Bielefelder Sicht, im außer-terrestrischen  Fernsehen Extra 3 bewundern. Die Stadt Bielefeld zog einen  Zaun um ein stadteigenes Grundstück, aber versäumte es, für eine ältere Haus-Besitzerin, die das Grundstück zuvor als Blumengarten nutzen durfte, einen Durchgang im Zaun zu schaffen. So musste die nette Dame kleinere Umwege um die Garage einplanen. Die übrige Nation hat gelacht, nur in Bielefeld nimmt man solche Dinge sa-tierisch ernst! Die arme, arme Frau!, hieß es. –  In Wahrheit war das Ganze natürlich nur eine Falschmeldung, die nette Dame eine Schauspielerin und die Sache eine clevere Idee der Bielefelder Abteilung für Kunst und Kultur.
So bekommt das alte Sprichwort, im Zaune halten, eine ganz neue Bedeutung!


Mal etwas Positives!
Doch eines, ausnahmsweise etwas Positives, wage ich immerhin zu sagen! Der allseits gefürchtete Klimawandel tut Bielefeld gut! Es regnet einfach nicht mehr so viel in Bielefeld! Ja, früher waren wir noch das Regenloch Ostwestfalens. Aber, wie gesagt, die Bielefelder sind anders! Was für sie gut ist, ist für den Rest der Welt eine tragische Katastrophe! Der Klimawandel wäre da nur ein Beispiel. Typisch für die meisten Bielefelder ist auch, dass sie das Geräusch von Regen für Lachen halten, das sie meist sehr vermissen, dieses vertraute Geräusch, auch wenn sie sich mitunter vom Regen ausgelacht fühlen.

Vor dem Klimawandel kannte man hierzulande noch das Bielefeld-Gesetz! Jeder Bielefelder musste das schöne Wort „Regen“ in mindestens 33 unterschiedlichen Wörtern ausdrücken können. Da hieß es noch: Haben Sie Ihre obligatorischen 33 Regenwörter gelernt? – Nein? Durchgefallen! Was machen wir nun mit ihm?
Andererseits wird es in Bielefeld nicht gerne gesehen, wenn man Wörter wie Kichern, Feixen, Schmunzeln, usw. kennt. Das Fremdwort Lachen muss ausreichen!

Bis zum nächsten Montag!
Thomas Wiefelhaus

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Kommentare zu diesem Text


 eiskimo (15.03.21)
Ich war noch nie in Bielefeld. Will auch jetzt nicht mehr dahin...
Guck mir jetzt mal Emsdetten an.
ciao
Eiskimo

 Thomas-Wiefelhaus meinte dazu am 16.03.21:
Wenigstens einer, der meine Warnungen ernst nimmt!

Viel Spaß in Emsdetten!

Antwort geändert am 17.03.2021 um 14:22 Uhr

 Jedermann (22.03.21)
Noch ma jut jejangen

Freue mich auf die Fortsetzung

 Thomas-Wiefelhaus antwortete darauf am 24.03.21:
Immerhin jemand, der sich auf weitere neue Bielefeld Episoden freut! Und das auch sagt.

In der 5 Bielefeld Episode kommen übrigens auch Berliner zu Wort, Jedenfalls wahrscheinlich.

 Jedermann schrieb daraufhin am 24.03.21:
Na, det find ick aba jut!
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