Ich liebe sie, die tiefen Töne

Gedicht zum Thema Dunkelheit

von  GastIltis

Ich liebe sie, die tiefen Töne
- so tief, dass sie sich selbst nicht hören -
und den Gesang von Infrachören.

Man ahnt im Takt der Zaubertrommel
den Ruf der einsam fernen Dommel,

nur achtfach tiefer, zehnfach weiter,
das Ungehörte klingt befreiter,

schwingt klarer und unmittelbarer,
erkennt das All elementarer,

was man vermisst, enthält das Schöne:
Ich liebe sie, die tiefen Töne.

Die Stille können sie betören,
ich mag die tiefen Töne hören …

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Hilde (62)
(29.03.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 30.03.21:
Liebe Hilde,

dass ich mich für den Tango begeistern kann, ist dir wohl nicht verborgen geblieben. Genauso wie mir dein Gotan Projekt Santa Maria.
Nein, hier habe ich mich tatsächlich von den Rufen der Rohrdommel ein wenig inspirieren lassen, die wir aber immer seltener zu hören bekommen. Ebenso wie übrigens auch die Laute, die die Bekassinen im Frühjahr beim Balzflug erzeugen. Aber das werden wohl für die Zukunft ein paar Erinnerungen aus alten Zeiten bleiben. Leider.

Danke und herzliche Grüße von Gil.

 tueichler (30.03.21)
Ich liebe diese Beschreibung - und die tiefen Töen!
😎

 GastIltis antwortete darauf am 30.03.21:
Danke Tom,
manchmal muss man selbst das beschreiben, was man gar nicht (mehr) mitbekommt.
Das sind dann so die Erinnerungen.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (30.03.21)
Servus Gil,

so, so, du liebst die tiefen Töne,
das dumpfe Kontrabass-Gedröhne,
das Nebelhorn, das Tieffrequente -
als Brummbär setzt du echt Akzente!

Da ich hohe Töne nicht mehr so gut höre, hast du mein vollstes Einverständnis.

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis schrieb daraufhin am 30.03.21:
Lieber Stefan,

vielleicht auch mehr das Unbewusste,
wenn der Bassist ganz leicht die Kruste
von seinem Instrument bestreicht.
Gut. Bis hierhin, ich glaub, das reicht!

Es stimmt, im Alter hört man tatsächlich die hohen Töne nicht mehr so gut. Ich habe mich früher über meinen Großvater gewundert, dass er normale Musik als Gedröhne empfunden hat. Jetzt verstehe ich dich. Allerdings ist er seit 1957 nicht mir unter uns, d.h. du warst ja zu der Zeit auch noch nicht unter uns. Hast viel nachzuholen.

Danke und viele Grüße von Gil.

 AvaLiam (31.03.21)
"...das Ungehörte klingt befreiter..."
...und manchmal das Gesagte unerhört..."

Ja, ich mag sie auch, die tiefen Töne... Vor allem Töne mit Tiefe.

Herzlich grüßt dich Ava

 GastIltis äußerte darauf am 31.03.21:
Liebe Andrea,

deine Zeilen sind auf jeden Fall eine Bereicherung, auf die ich gar nicht vorbereitet war. Warum? Bin ich etwa frauenfeindlich eingestellt. Man muss ja in der heutigen Zeit mit allem rechnen. Bin ich zum Glück nicht. Trotzdem muss ich z.B. bei meiner Frau ab und zu nachfragen, ob sie alles bei sich hat. Vorgestern den Impfausweis. Da kam es wie aus der Pistole geschossen: „Hab ich immer am Mann!“ Das wirkt dann doch beruhigend.

Vielen Dank und sei so tief es geht gegrüßt von Gil.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram