letztes

Text

von  indikatrix

lass den hund

nicht von der kette

halt ihn fest

red ihm zu


öffne das hoftor

hol wasser, koch brei

schütte das stroh

knie tief


gib dem hund

leg ihn schlafen

dich auch

es kommen


andere tage



Anmerkung von indikatrix:

Das Turiner Pferd
Bela Tarr

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Kommentare zu diesem Text


 Tula (22.01.22, 10:13)
Moin indikatrix
Den angemerkten Film muss ich mir noch anschauen. Ansonsonsten, dass einen momentan Gefühle gestundeter Zeiten beschleichen, kann ich nachvollziehen. Aber keine Sorge, du kannst die Hunde bald wieder loslassen  ;)

LG
Tula

Kommentar geändert am 22.01.2022 um 10:16 Uhr

Kommentar geändert am 22.01.2022 um 10:17 Uhr

 indikatrix meinte dazu am 23.01.22 um 11:24:
Ich danke dir vielmals für den hoffnungsvollen Blick, dann werd ich die Lupinen mal weiterglimmen lassen, das tun sie ja immerhin noch...
Danke auch für die Empfehlung,
lg
indikatrix

 harzgebirgler (22.01.22, 13:53)
eh's für den letzten menschen tagt
als den uns nietzsche sieht
und dem er dauern vorhersagt
viel dunkles noch geschieht.

lg
harzgebirgler

 indikatrix antwortete darauf am 23.01.22 um 11:27:
so möchten wir an wunder glauben
und uns den letzten schlaf nicht rauben
und wissen dabei
es ist schummelei.

lg
indi

 AchterZwerg (22.01.22, 17:10)
Liebe Indi,

du greifst auf, was man allgemein dem "Turiner Pferd" nachsagt: die Monotonie des Handlungsablaufes, die Melancholie der Protagonisten und am Ende die Resignation.
"Es kommen andere Tage" und schlimmer geht immer ...

Gut gemacht! <3

Herzliche Grüße
der8.

 indikatrix schrieb daraufhin am 23.01.22 um 11:43:
Ich danke dir sehr, lieber AchterZwerg,
für deine Empfehlung und Favorisierung!
Da war der Gedanke,  wie sich "Letztes" anfühlt -
und erinnerte mich an diesen Film.

Liebe Grüße!
indi

 TassoTuwas (23.01.22, 11:49)
Hallo Indikatrix,
lese ich da am Ende etwas von Hoffnung?
Als Optimist rate ich zu Vorsicht, dem augenblicklichen Elend kann ein noch größeres folgen!
Liebe Grüße
TT

 indikatrix äußerte darauf am 23.01.22 um 12:07:
Lieber TassoTuwas,
vielen Dank für deine Empfehlung !
Und für den Hinweis, der gibt mir zu denken ! 
Hoffnung war da nicht gemeint ...in einer früheren Fassung hieß es
" ganz andere tage", doch das ging nicht, es wäre eine andere
Sprecherschublade gewesen.
"härtere Tage" hätte ich nicht stehlen dürfen von der ganz Großen...
vielleicht finde ich bessere Worte...
LG
indikatrix

 TassoTuwas ergänzte dazu am 07.02.22 um 10:35:
Da hab ich es einfacher.
Hab hab nur eine Schublade  :)
unefemme (63)
(24.01.22, 11:34)
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 indikatrix meinte dazu am 24.01.22 um 11:51:
Liebe unefemme,
Klarstellung:
Wenn ich das Gedicht als Vorlage benutzt hätte, hätte ich es gekennzeichnet.
Auch ich finde so etwas richtig und redlich.
Die Ähnlichkeit wurde mir durch den Kommentar von Tula deutlich.
Tatsächlich musste ich es erst wieder nachlesen.
Ebenso fiel mir nach der Fertigstellung die innere Ähnlichkeit zu "Das Turiner Pferd" auf,  dies habe ich dann angemerkt.
Eine Frage: wen, bzw. welche Bergmann meinst du mit deinem letzten Satz
"...um dem großen Gedicht der Bergmann die Würdigung zu lassen und zu geben."?
Die Lyrikerin Marion Bergmann aus NRW? Hat sie auch ein solches Gedicht geschrieben? Wenn ja, das kenne ich nicht.
Wie schön, dass du mich aufmerksam-kritisch begleitest.
VG

Antwort geändert am 24.01.2022 um 11:58 Uhr
unefemme (63) meinte dazu am 24.01.22 um 12:20:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 monalisa (27.01.22, 14:57)
Hallo Indi,
also, ich finde das nicht ganz eindeutig festgeschriebene Ende gut, sehr gut. Das lässt der Leser*in Luft und ein bisschen Spielraum im dunklen Gemälde. Du könntest auch "schlechtere" oder "schwerere" Tage schreiben, damit wäre es ununstößlich festgelegt, würde deine Intention klar festschreiben. Der Text würde dadurch eine Nuance verlieren, meine ich.

Insgesamt bin ich sehr angetan von diesem stringenten Text, seinen eindringlichen wie zugänglichen Bildern und der Wegstrecke, die er umschreibt.

Liebe Grüße
mona

Kommentar geändert am 27.01.2022 um 14:57 Uhr

 indikatrix meinte dazu am 27.01.22 um 18:46:
Ganz herzlichen Dank, liebe Mona, für deinen Kommentar und das differenzierte und tiefe Eingehen auf den Text,  für deine Beschreibungen und Begründung für den Schluss!
Ich bin bewegt und ermutigt, Danke!
Lieben Gruß,
indi
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