Beziehungsgeflecht

Gedicht zum Thema Verwirrung

von  plotzn

Verwandtschaftsbeziehungen sind mir ein Graus,

ich kenn mich bei so einem Wirrwarr nicht aus.

Ob Großtante oder Cousin zweiten Grads –

mein Stammbaum ist Teil eines Nudelsalats.

 

Und habe ich wieder mal völlig verdreht,

in welcher Beziehung ein Mensch zu mir steht,

versichert die Frau (und hält tröstend die Hand),

ich sei auch mit unseren Kindern verwandt.



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

klausKuckuck (71)
(12.02.22, 14:33)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 plotzn meinte dazu am 12.02.22 um 18:59:
Sevus Peter,

da kannste mal sehen, wie sehr mich das ganze Verwandtschaftschaos durcheinandergebracht hat. "Sei" passt viel besser, auch wenn es recht einsilbig daherkommt. Mit einem angehängten "auch" lässt sich dieses Makel kaschieren.

Danke für den Hinweis!
Stefan
Teolein (70)
(12.02.22, 14:37)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 plotzn antwortete darauf am 12.02.22 um 19:01:
Stimmt, Teo, aber nur Männer mit einem weniger größenwahnsinnigen Selbstbewusstsein als ich es habe...

Liebe Grüße,
Stefan

 niemand (12.02.22, 15:50)
Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, begegne ich öfters einem Schild am Straßenrand [in den Dörfern] mit dem Inhalt: "Fahr langsam, es könnten auch
Deine Kinder sein". Hier frage ich mich dann oft, was die Frau im Auto, nebst dem Mann, so denken muss  ;) wenn sie ein solches Schild sieht.
Fiel mir grade beim Lesen Deines vorzüglichen Gedichtes ein, lieber Stefan.
Mit amüsierten Grüßen, Irene

 plotzn schrieb daraufhin am 12.02.22 um 19:05:
Hehe, da kann man schon ins Grübeln kommen, liebe Irene. Es gibt ja auch den Spruch: Schlage nie ein fremdes Kind - es könnte Dein eigenes sein. Zum glück bin ich mir ziemleich sicher, über die eigene Brut noch den Überblick zu haben

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis (12.02.22, 16:17)
Du Glücklicher!

Nun, ich hatte in dem Dorf, in dem ich meine ersten Lebensjahre verbringen durfte, eine Verwandte, von der wir wussten, dass wir verwandt sind, aber nicht wie. Später hat es sich dann aufgeklärt. Ihr Großvater Otto war ein Bruder meiner Großmutter. Und die Verlobte von Otto war schwanger, als Otto im WK I fiel. Deren dann zur Welt gekommener Sohn Paul-Otto wurde, um der Verlobten die Schande eines unehelichen Kindes zu ersparen, von den Eltern der Verlobten adoptiert. Paul-Otto (gefallen im WK II) war quasi ein Cousin meiner Mutter. Und Paul-Otto hatte zum Glück eine Tochter (Resi), die eben unsere Verwandte war (Cousine 2. Grades).
 
Ich hoffe, du konntest mir folgen. Übrigens hat, aber ich will dich eigentlich nicht noch mehr verwirren, der Partner von Resi, mir vor zwei oder drei Jahren gesagt, er war sein Leben lang im Männerchor aktiv, welches Lied der Chor bei der Beisetzung meines Großvaters, als er noch ganz jung war, gesungen hatte. Aber das Lied findet man nicht mal mehr im Internet.

Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn äußerte darauf am 12.02.22 um 19:13:
Na bravo, Gil! Herzlichen Dank! Jetzt hast Du meine Gehirnwindungen vollends verknotet. Otto, Paul-Otto, beide im Krieg gefallen, adoptiert, unehrliches Kind, ach nee, uneheliches. Wer soll da noch durchblicken??

Ich bin schon froh, wenn ich meinen Halbschwippschwager bei zwei Grad über dem Gefrierpunkt noch erkenne.

Gräme Dich nicht, dass das Internet das alte Lied nicht kennt - damals war es noch nicht geboren.

Gedankt habe ich dir ja schon zu Anfang, also nur noch herzliche Grüße!

Stefan

 GastIltis ergänzte dazu am 12.02.22 um 20:48:
Lieber Stefan, wenn du erlaubst, da ich ja das Thema eigentlich verfehlt habe, hier noch eine Ergänzung: Dass ich einen Sohn habe, hatte ich schon einmal erwähnt. Er sieht mir überhaupt nicht ähnlich. Weder von der Statur, noch vom Gesicht, nichts. Er hat neben zwei Töchtern auch einen Sohn. Kennst du schon von der Story mit dem Doktor. Der sieht nun weder ihm noch mir ähnlich! Nun habe ich ihm ein Klassenfoto meines Vaters von 1911 vorgelegt, das ihn mitten zwischen vielleicht dreißig Kindern zeigt. Weißt du, was er gesagt hat? „Wo bin ich da?“ Wörtlich! Kann man da zweifeln?

Nun weiß ich nicht, ob diese Methode allgemein gültig ist. Versuch es doch einmal. Herzlich Gil.

 plotzn meinte dazu am 13.02.22 um 10:43:
Lieber Gil,

wenn ich wieder in München bin, muss ich mal in der Fotokiste meiner Mutter kramen, ob es noch Klassenfotos meines Vaters gibt. Meiner bescheidenen kleinen persönlichen Stichprobe nach überspringen die Gene eine Generation und kommen bei der zweiten wieder zum Vorschein. Nicht unbedingt vom Aussehen, aber vom Charakter und Verhalten her.

So gesehen ist die Ähnlichkeit zwischen meinen eltern und meinen Kindern quasi ein indirekter Beweis...

Liebe Grüße,
Stefan

 Didi.Costaire (12.02.22, 18:30)
Hallo Stefan,

darin wird man ja insbesondere dann erinnert, wenn die Kleinen nicht so funktionieren wie gewünscht. Schon heißt es "DEINE Tochter" bzw. "DEIN Sohn". Aber das weißt du selbst viel besser als ich.

Genieße den Nudelsalat!

Liebe Grüße,
Dirk

 plotzn meinte dazu am 12.02.22 um 19:17:
Servus Dirk,

stimmt, der Stammbaum ist in diesem Sinne biegsam und flexibel. Das nutzen zuweilen beide aus, aber Frauen haben zusätzlich den Vorteil, dass ihnen nicht so leicht ein Kuckuckskind untergeschoben werden kann wie uns Männern.

Liebe Grüße,
Stefan

 Graeculus (12.02.22, 23:15)
Das ist eine sehr tröstliche Aussage der Frau, denn: Pater semper incertus.

 plotzn meinte dazu am 13.02.22 um 10:33:
Das wussten schon die alten Römer. Nur auf einer einsamen Insel, oder wenn die Kinder einem wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sehen, kann man sich eingermaßen sicher sein...

Liebe Grüße
Stefan

 TassoTuwas (13.02.22, 13:28)
Lieber Stefan,
immer schön auf die Alten hören:

Blut sprach Erbtante dritten Grades Ella
ist wie jeder weiß dicker als Nutella!

Herzliche Grüße
TT

 plotzn meinte dazu am 13.02.22 um 14:31:
Lieber Tasso,

was würde ich nur ohne Deine praxisnahe Lebenshilfe machen?
Kannst Du mir nicht so 'ne altersweise Erbtante beschaffen.
Sie muss auch nicht unbedingt weise sein, alt und reich reicht...

Besten Dank!
Stefan
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram