Der progressive Lehrer
Kurzprosa
von uwesch
Kommentare zu diesem Text
Das Einebnen aller Unterschiede funktioniert sicherlich nicht. Der Text beschreibt aber nicht, wie die fachkompetenten und empathischen Lehrer es mit Bewertungen und Test hielten. Was bewirken Prüfungen, bei den Lernschwächeren, bei der "Elite"?
Bei uns, uwesch, hat jeder sein eigenes Konzept, nur viele, kennen ihr eigenes Konzept gar nicht, oder wollen nicht darüber reden, deswegen können die damit gar nix anfangen.
Mit den Prüfungen, Regina, verhält sich das so wie mit den Hindus und den Brahmanen. Der Lehrer macht sich so seine Elite.
Mit den Prüfungen, Regina, verhält sich das so wie mit den Hindus und den Brahmanen. Der Lehrer macht sich so seine Elite.
Antwort geändert am 31.01.2024 um 05:32 Uhr
Antwort geändert am 31.01.2024 um 05:32 Uhr
Klar, das Einebnen funktioniert i.d.R. nicht. Ich selbst bin erst ziemlich spät als Berufsschullehrer in die Pädagogenszene (Zweitstudium nach BWL eingestiegen). Da geht es im Wesentlichen um wirtschaftlichen Sachverstand. Insofern gibt es nur Freiräume beim WIE man den Stoff vermittelt. Da ist Kreativität beim Lehrpersonal gefragt, was schwieriger ist als in den allgemeinbildenden Fächern wie z.B. Politik. LG Uwe (31.01.2024, 09:43)
Das mit dem Löschwunsch ist nicht gewollt. Verstehe nicht warum das hier erscheint - muss wohl eine Fehlbedienung von mir sein. Inhaltlich ist der Text so gewollt.
Das mit dem Löschwunsch ist nicht gewollt. Verstehe nicht warum das hier erscheint - muss wohl eine Fehlbedienung von mir sein. Inhaltlich ist der Text so gewollt.
Antwort geändert am 31.01.2024 um 09:54 Uhr
Antwort geändert am 31.01.2024 um 09:56 Uhr
Antwort geändert am 31.01.2024 um 09:58 Uhr
Antwort geändert am 31.01.2024 um 09:59 Uhr
Antwort geändert am 31.01.2024 um 11:47 Uhr
Das mit BWL ist mir bekannt, uwesch.
Auch Examen sind ja Bewertungen und Tests. Dazu bemerkte einst HEINRICH VON KLEIST in einem Essay:
"Vielleicht gibt es überhaupt keine schlechtere Gelegenheit, sich von einer vorteilhaften Seite zu zeigen, als grade eine öffentliches Examen. Abgerechnet, daß es schon widerwärtig und das Zartgefühl verletzend ist, und daß es reizt, sich stetig zu zeigen, wenn solch ein gelehrter Roßkamm nach den Kenntnissen sieht, um uns, je nachdem es fünf oder sechs sind, zu kaufen oder wieder abtreten zu lassen: es ist so schwer, auf ein menschliches Gemüt zu spielen und ihm seinen eigentümlichen Laut abzulocken, es verstimmt sich so leicht unter ungeschickten Händen, daß selbst der geübteste Menschenkenner, der in der Hebeammenkunst der Gedanken, wie Kant sie nennt, auf das meisterhafteste bewandert wäre, hier noch, wegen der Unbekanntschaft mit seinem Sechswöchner Mißgriffe tun könnte. Was übrigens solchen jungen Leuten, auch selbst den unwissendsten noch, in den meisten Fällen ein gutes Zeugnis verschafft, ist der Umstand, daß die Gemüter der Examinatoren, wenn die Prüfung öffentlich geschieht, selbst zu sehr befangen sind, um ein freies Urteil fällen zu können. Denn nicht nur fühlen sie häufig die Unanständigkeit dieses ganzen Verfahrens: man würde sich schon schämen, von jemanden, daß er seine Geldbörse vor uns ausschütte, zu fordern, viel weniger, seine Seele: sondern ihr eigener Verstand muß hier eine gefährliche Musterung passieren, und sie mögen oft ihrem Gott danken, wenn sie selbst aus dem Examen gehen können, ohne sich Blößen, schmachvoller vielleicht, als der, eben von der Universität kommende, Jüngling, gegeben zu haben, den sie examinierten."
(Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden; 1811)
LG vom Harzer
"Vielleicht gibt es überhaupt keine schlechtere Gelegenheit, sich von einer vorteilhaften Seite zu zeigen, als grade eine öffentliches Examen. Abgerechnet, daß es schon widerwärtig und das Zartgefühl verletzend ist, und daß es reizt, sich stetig zu zeigen, wenn solch ein gelehrter Roßkamm nach den Kenntnissen sieht, um uns, je nachdem es fünf oder sechs sind, zu kaufen oder wieder abtreten zu lassen: es ist so schwer, auf ein menschliches Gemüt zu spielen und ihm seinen eigentümlichen Laut abzulocken, es verstimmt sich so leicht unter ungeschickten Händen, daß selbst der geübteste Menschenkenner, der in der Hebeammenkunst der Gedanken, wie Kant sie nennt, auf das meisterhafteste bewandert wäre, hier noch, wegen der Unbekanntschaft mit seinem Sechswöchner Mißgriffe tun könnte. Was übrigens solchen jungen Leuten, auch selbst den unwissendsten noch, in den meisten Fällen ein gutes Zeugnis verschafft, ist der Umstand, daß die Gemüter der Examinatoren, wenn die Prüfung öffentlich geschieht, selbst zu sehr befangen sind, um ein freies Urteil fällen zu können. Denn nicht nur fühlen sie häufig die Unanständigkeit dieses ganzen Verfahrens: man würde sich schon schämen, von jemanden, daß er seine Geldbörse vor uns ausschütte, zu fordern, viel weniger, seine Seele: sondern ihr eigener Verstand muß hier eine gefährliche Musterung passieren, und sie mögen oft ihrem Gott danken, wenn sie selbst aus dem Examen gehen können, ohne sich Blößen, schmachvoller vielleicht, als der, eben von der Universität kommende, Jüngling, gegeben zu haben, den sie examinierten."
(Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden; 1811)
LG vom Harzer
Ich bin ein Kind des zweiten Bildungsweges (kein Abitur) und musste dann nach meiner Lehrzeit viele Prüfungen ablegen um einen privilegierteren Job zu bekommen. Das hat dann alles geklappt, war aber sehr lernintensiv und oft mit Prüfungsangst verbunden.
LG Uwe
LG Uwe