Wer einen Freitagabend nutzen kann, um Publicity zu haben in Deutschland, das misst man am Samstag drauf. Da zeigen die Medien, wer die Nation bewegt. Heute ist es eindeutig Tillmann Schulz, der doch tatsächlich bei Let´s Dance rausgeflogen ist. Der „Höhle der Löwen“ – Star war zuletzt noch weitergekommen, weil die Anrufe der Zuschauer ihn pushten… Jetzt der hoch emotionale Abschied nach einem vermasselten „Steh-Rumba“ , so Juror Joachim Llambi.
Die „Höhle der Löwen“, die kennt der andere Star aus seiner Ampel-Koalition zu Genüge. Aber das auch er bestenfalls eine „Steh-Rumba“ abzuliefern in der Lage ist, konnten die Zuschauer bei „Drei nach Neun“ mitvollziehen.
Ja, Olaf Scholz hochpersönlich war zu Gast in dieser Talk-Show. Und auf dieser für ihn ungewohnten Bühne hatte er sich zu messen mit Thomas Hitzelsberger oder Ex-Ministerpräsident Bernard Vogel, mittlerweile 91. Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo hatten dem Kanzler gleich zu Anfang signalisiert, dass brisante politische Themen nicht angesprochen würden, eher Persönliches. Olaf Scholz hätte also frei sich austoben können mit Witz, Eleganz, rhetorischem Rock´n Roll. Ein Peer Steinbrück hätte das gekonnt, ein Friedrich Merz auch ein Stück weit, und ein Markus Söder sowieso.
Olaf Scholz hingegen mochte einfach nicht tanzen. Ja, er war nett. Er präsentierte sich artig, aber auch ein bisschen verklemmt. Wie gesagt: Steh-Rumba. Kein Wumms, kein Auftritt, der in irgendeiner Form hängenblieb.
Frage: Hätten die Zuschauer sich für ihn ans Telefon gehängt, um ihn nächstes Wochenende wiederzusehen? Gute Frage.
Die bessere Frage wäre: Warum geht ein unkommunikativer Politiker in eine Talk-Show?
