Mein erster Auftritt im Anzug - verdammt lang her

Zur Abwechslung mal das Thema Kommunionanzug.

Krasses Thema. Fast schon schwer, mich zu erinnern.

Das Teil ist längst weg, schon seit über sechzig Jahren.

Trotzdem, das war damals wie eine Pfingst-Parade

Denn alle Jungen hatten so ein Ding an, in Dunkelblau.
Die Haare gestutzt, Hände und Fingernägel sauber.

Und dann wurden wir fotografiert. Vorher und nachher.

Die Oma „Köln“ war da, Tante Louise, die Nachbarn.

Ich im Anzug mitten drin. Mit einer großen Kerze.

Drunter, oha!  hatte ich ein weißes Hemd anzuziehen.

Wehe, ich wäre damit geklettert oder Rad gefahren.

Als es endlich Kuchen gab, durfte ich die Jacke ausziehn.

Die Hose blieb an. Und die war dann viel zu eng oben.

Nee, diese Kommunion war schon am Körper ein Graus.

Was davon blieb?  Das Gefühl mitspielen zu müssen.

Erstmals Teil zu sein einer rituellen Verkleidungsfeier.

Ein bisschen der Held des Tages, aber .. schön angepasst.                      
Hmm.
Da lernt man was. Ich mag seitdem keine Anzüge mehr.

Ich beschloss was zu werden nur in Jeans oder Bermudas.

Ok, damit war eine Kommunion-Option schon weg: Pfarrer.

Und andere sogenannte Würdenträger folgten. Gut so.
Warum mir das gerade heute einfällt, zur Karnevalszeit?