Die Katze...(Teil 2)

Text

von  Mondscheinsonate

... starrt schon wieder, aber wird abgelenkt, nämlich von Julius, dem roten Kater (warum sagt man immer rot, die sind orange!), der vor dem Fenster sitzt und bettelt. Das ist so niedlich, dann macht sich meine Mathilde ganz hübsch, leckt sich flink und springt innen auf die Fensterbank und stolziert auf und ab, klimpert mit den Wimpern und weint, gurrt fast, geht am Strich wie eine Bordsteinschwalbe. Ja, der gefällt ihr, jedoch Julius beachtet Mathilde mit keinem Blick, nie. Er hat jetzt auch eine Deformierung am Ohr, so wie alle Kater hier in der Umgebung, das ist der sinnlose Kampf mit dem Marder. 

Es ist so, dass Emil das völlig kalt lässt, Mathilde und er - eigenes Kapitel - sie liebt ihn sehr, aber er sie nicht. Als hübschester Kater (wenngleich kompaktester) weit und breit hat er Eifersucht nicht notwendig, das weiß er.

Wehe, der Kater muss zum Tierarzt, dann attackiert mich die Kleine regelrecht und wenn er wieder kommt, dann busselt sie ihn ab, was er ignoriert. Ich glaube, er freut sich auch, als typischer Schütze zeigt er es nur nicht so nach außen. 

Es regnet, ich beobachte Mathilde noch, während ich schreibe und denke an den grauenhaften Menschen, den ich den ganzen Tag ertragen muss, heute war es unerträglich. Ja, ich muss ihn ertragen, sonst bekomme ich kein Geld. Widerwärtiger kann ein Mensch gar nicht sein. Aber, jetzt hab ich ihn, denn das Ganze ist mir gesundheitlich nicht mehr zumutbar. Seine Räucherstäbchen und Duftkerzen, übertriebenes Aftershave und Blumen lassen mich täglich Tabletten nehmen, weil ich hochgradig allergisch bin. Besonders auf Rituals Cottonduftstäbchen. 

Mathilde sitzt jetzt auf ihrem Hintern und Julius verschwand in die beginnende Nacht. Aus die Maus!

Es schüttet in Strömen, Mathilde dreht sich um und geht. Das möchte ich auch.


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Kommentare zu diesem Text


 Saira (12.03.24, 10:42)
Katzen besitzen die Gabe, uns in ihren Bann zu ziehen. Sie sprechen mit Blicken, Gestik und Stimme und selten sind sie gewillt, etwas zu tun, was ihnen widerstrebt. Sie haben ein Gespür für Stimmungen und können große Seelentröster sein.

Dein Wunsch, liebe Cori, ist so gut nachvollziehbar. Ich hoffe, du bleibst stark!
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