Lebensveränderung

Text

von  Mondscheinsonate

Statt zu lernen, plauderte ich schriftlich mit dem Lieben.Das tat gut, einfach zu plaudern. Unser Thema war die Lebensverlängerung durch Zellverjüngung. Na ja, schließlich sind wir beide gleich alt, genau im Alter der Midlife-Crisis. Ich war noch etwas skeptisch, da ich es nach Hesse halte:"Man kann das Leben nicht verlängern, auch nicht verbreitern, jedoch vertiefen", sinngemäß.

Dennoch bestellte ich mir das Buch, das er gerade liest: "Lifespan" von Sinclair und während ich seine "Maßnahmen" las, Sport, Fasten und ausgewogene Ernährung (er schickte mir ein Foto seines Mittagessens aus London - Chinese Food, supergut!) sowie Nahrungsergänzungsmittel und nur noch Rotwein als Genussmittel, dachte ich intensiv darüber nach, dass das ja gar nicht schaden kann, zwar nicht zweimal, aber einmal in der Woche fasten, Vitamine und Spurenelemente nehme ich auch zu wenig und meine Ernährung ist grenzwertig. Eine zeitlang, ein ganzes Jahr hindurch, während Corona und Kurzarbeit, bestellte ich mir das gesündeste Essen von den nobelsten Restaurants, die hatten durch die Lockdowns billigere Preise, was fein war, ich fühlte mich gut und erkannte, welchen Fraß man eigentlich im Supermarkt bekommt. Der Käse in den Nobelrestaurants, ich bestellte häufig beim Franzosen, war so delikat, dazu karamelisierte Walnüsse, Rettich, Rotkraut im teuren Wein getränkt, alles so gut, so feine Qualität, mir rinnt das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur daran denke! Aber plötzlich verfiel ich wieder in den Wurstsemmeltrip, entsetzlich. Nur schnell muss es gehen. 

Ja, er hat Recht, tatsächlich. Mir geht es aber weniger um die Zellverjüngung als um das "sich wirklich gut fühlen". Ich fühlte mich damals phantastisch, meine Psyche stabilisierte sich und ich war ein Energiebündel. 

Ich rief meine Freundin an, die Ernährungswissenschaften studierte und mittlerweile in Fachkreisen als anerkannte Ernährungsberaterin arbeitet und fragte, was sie von täglichen Nahrungsergänzungsmittel hält? Sie sagte, dass die in bestimmten Situationen (Stress) gut sind, aber auf die Qualität achten, das ist wichtig!

Also nicht täglich, außer man steht unter Dauerstress. Dies für mich, ich habe nicht seinen Job. Er darf. 

Aber überhaupt, ich trinke nicht, habe aber Fetteinlagerungen in der Leber. Das kommt von zu viel Schokolade. 

Lange Rede, kurzer Sinn, ich gebe ihm Recht, wir müssen auf uns achtgeben. 

Wir brauchen beide Schutz für unsere Nerven (Zellen!), ich mehr Knoblauch für das Lernen. Knoblauch ist für den Kopf. Ich habe ein sehr lernintensives Jahr vor mir. Dennoch muss ich mehr Sport machen, auf mich achten. 

Ich war eigentlich wirklich froh, dass wir miteinander geplaudert haben, er hat mir nichts, keine Sekunde aufgedrängt, nur von seinen "Maßnahmen" erzählt, das mag ich, da kann ich selbst entscheiden, ob ich das gut finde und ehrlich gesagt: Ich finde das gut. 



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