Begegnung

Text

von  Mondscheinsonate

Ein Fotograf fotografierte die Aula des Towers, in dem ich demnächst arbeiten werde, ich lief heute ins Bild, ging in den Aufzug, er mir hinten nach. Ich sagte:"Es tut mir leid, jetzt ist Ihre Kamera kaputt." Er lachte, sagte:"Sie haben anscheinend keinen Spiegel zuhause?" Ich sagte:"Der ist schon lange verhängt." Er sagte:"Nun, wenn ich schon ein Bild von Ihnen habe, darf ich auch Ihre Telefonnummer haben?", da sagte ich, nachdem ich den symphatisch aussehenden Fotograf ansah:"Sie haben zwar einen schlechten Geschmack, aber bitte." Wir tauschten Nummern aus. 

Immerhin, mein erster Aufriss nach 27 Jahren. Wie sagen wir Wiener: "Schau ma mal."


Aber, auf jeden Fall habe ich in der Früh die Finanzstrafrechtklausur gut gemeistert, es kam alles, was ich konnte (aber, eigentlich konnte ich alles). Danach war ich den Vertrag unterschreiben. Jetzt bin ich zuständig für das Herzensprojekt von R., das dachte ich danach, dem verstorbenen R. Die Fäden laufen wieder zusammen. Er würde sich freuen, nein, ich glaube an so etwas, er freut sich. Ich höre richtig:"Ur leiwand!"

Find ich auch, tatsächlich. 

Feste, Feiern, Drehgenehmigungen, Hochwasserschutz, Renaturierung und Treppelwege gehen alsdann über meinen Tisch. Das Lernen hat sich tatsächlich ausgezahlt. Das Tag und Nacht sitzen. Jetzt ist Zeit die Früchte zu ernten. Die beste Begegnung ist die mit sich selbst, wenn man dachte, man hat sich irgendwann in der Zeit verloren. 


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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (17.04.24, 18:18)
Mein Gott, wie musst Du einsam sein. Tschapperl ...

 Mondscheinsonate meinte dazu am 17.04.24 um 18:19:
Ah geh...

 franky (18.04.24, 11:13)
Hi liebe Cori
 
Bist bestimmt ein Schmuckstück und kommst als Titelblatt auf die erste Seite;-)
Hast den Text wieder mal ganz toll geschrieben.
 
Grüße fliegen nach Wien
 
Von Franky

 Dieter_Rotmund (18.04.24, 12:41)
Und wie ging es weiter? Du machst eine (literarische) Klammer auf, schließt sie aber nicht!

 DanceWith1Life (18.04.24, 16:47)
das eigentlich interessante an solchen Begegnungen ist die "Möglichkeit". Für Träumer ist dieses Wort unendlich, die Realität immer begrenzt. Einsamkeit ist ein Luxus, den man sich leisten können muss.
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