Ausstellung

Text

von  Mondscheinsonate

Ab 27.Mai 2024 ist eine g'schmackige Ausstellung im Narrenturm in Wien zu sehen: Die Kunst der Moulage. 

Eine Moulage ist ein Wachsabguss eines Krankheitsbildes. Die Technik fand im 19.Jahrhundert vorallem im Unterricht ihre Bedeutung. 

Zu sehen sind 3000 denkmalgeschützte Exemplare der pathologisch - anatomischen Sammlung Wien. 

Quelle: NHM, Wien


Ich werde mir das ansehen, denke ich, während ich Kaffee trinke, eine Pause mache vom Steuerrecht und den Umgründungen. Es ist doch schon interessant wie Medikamente und vorallem der Lebensstil unser Leben erleichterten und vorallem verlängerten. Jeder, der ununterbrochen raunzt wie schlimm denn nicht alles sei, sollte dorthin gehen. 

Die Mutter meines Vaters, meine Großmutter, konnte ich leider nie kennenlernen, denn sie wurde innerlich verbrannt durch die Bestrahlungen. Sie hatte Gebärmutterkrebs. Mit der regelmässigen Kontrolle sank die Todesrate enorm. Ich finde die Neuerungen in der Medizintechnik immer wunderbar. 

Die Geschichte vom betrunkenen Augustin in Wien, der in die Pestgrube fiel, ist heute sicher gut erklärbar, aber das sehe ich nicht nach, ich mag die alte Mär, soll sie eine bleiben. 



Anmerkung von Mondscheinsonate:

 https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Augustin_N.

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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (30.04.24, 21:39)
Betrunken? Als Augustin in die Pestgrube geworfen wurde, dürfte der so sternhagelvoll gewesen sein, dass selbst Tote von seinen Ausdünstungen eigentlich hätten reanimiert werden müssen. 😂
Nee, im Ernst, ich schätze mal, dass der Alkoholgehalt die Rolle als Abschreckung gegen den Pestfloh gespielt hat, der Typ wäre eher an einer Alkoholvergiftung draufgegangen, als dass ihn in dem Zustand noch ein Floh gebissen hätte. Na ja, sechs Jahre später war es denn ja auch so weit und es ist schon als besondere Leistung seines Organismus anzusehen, dass Augustin überhaupt 40 Jahre alt wurde. 🙂
Zur Moulage kann ich (noch) nichts sagen, wenn ich aber sehe, was für ein Hype um die Ausstellungen des Plastinators Gunther Hagen veranstaltet wurde, kann ich kaum nachvollziehen, was daran so faszinierend sein sollte. 🤔

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.04.24 um 21:49:
 Moulage – Wikipedia

Weil es "echt" aussieht und furchtbar grausige Krankheiten darstellt.

Ad Augustin - so ist auch meine These deine. :-D Der Pestfloh floh.

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 30.04.24 um 21:53:

 FrankReich schrieb daraufhin am 30.04.24 um 22:01:
🤮🤮

 Mondscheinsonate äußerte darauf am 30.04.24 um 22:11:
:D

 Graeculus (30.04.24, 22:58)
Ich habe mir das Beispielbild bei Wikipedia angesehen. Entsetzlich ... aber ein Hingucker, auf irgendeine Weise faszinierend. Warum? Ich weiß es nicht.

Jetzt erinnert dieses Projekt mich noch mehr an das Buch von Martin Monestier, von dem ich gesprochen habe. Allerdings hat er nur Photos, keine Gipsabgüsse gesammelt:


 Graeculus ergänzte dazu am 30.04.24 um 23:04:
Du liebe Güte! Was habe ich denn da auf der kV-Startseite angerichtet?

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.04.24 um 23:05:
Fotos sind ja noch schlimmer. 
Es fasziniert, weil es so echt aussieht und man Spiegelneuronen hat, es erinnert einen selbst an irgendwelche kleinen juckenden Ausschläge und dann multipliziert man das im Kopf und es kommt das Grauen.

 Graeculus meinte dazu am 30.04.24 um 23:10:
Und was macht das Grauen so attraktiv? (Ja, auch ich ginge in diese Moulage-Ausstellung, wenn sie hier zu sehen wäre.)
Ist es die Erleichterung, daß es so schlimm doch nur um andere, nicht um einen selbst steht? Immerhin habe ich kein Loch im Gesicht und keine zwei Köpfe, dafür einen Unterleib ... im Gegensatz zu anderen.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.04.24 um 23:21:
Ich habe ja die Theorie, dass der Mensch sich dadurch mehr spürt.

 Graeculus meinte dazu am 30.04.24 um 23:31:
Das ist gut möglich, und zwar - bemerkenswerterweise - angenehm. Oder?

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.04.24 um 23:35:
Findest du? Ich finde nicht. Es geht nur um die Intensität des Gefühls.

 Graeculus meinte dazu am 30.04.24 um 23:43:
Ist mein Verdacht. Ein wohliger Schauer. Aber ich weiß es nicht. Jedenfalls irgendetwas anderes als die plastinierten 'Normalleichen' des Gunter Hagen, von denen FrankReich sprach.

 Graeculus meinte dazu am 30.04.24 um 23:44:
Wie nennt man diesen Voyeurismus, wenn auf einer Straße ein bei einem Verkehrsunfall Schwerverletzter liegt?

 Mondscheinsonate meinte dazu am 30.04.24 um 23:53:
Idiotenschau

 Graeculus meinte dazu am 01.05.24 um 00:01:
Jetzt ist es mir wieder eingefallen: Gaffer. Nicht strafbar, außer wenn sie auch noch photographieren.
Aber ich vermute, daß es sich um ein verwandtes Phänomen handelt. Das Grauen reizt. Offenbar in der Tat ein intensives Gefühl.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 01.05.24 um 00:32:
Ja, aber auch Sensationsgier. Da können sie ein Highlight aus ihrem tristen Leben jedem weiter erzählen und ausschmücken und vielleicht sogar noch bemittleidet werden, weil sie das mitansehen mussten.

Antwort geändert am 01.05.2024 um 00:34 Uhr
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