Das verlorene Ich

Gedicht zum Thema Vergessen

von  Saira

Dein Blick ist fern, verschwommen, nebelgleich,

durchdringt nur scheinbar Zeit und Raum,

verliert sich glanzlos, sehnsuchtsvoll,

mit dir in einem vagen Traum

 

und eine Träne spiegelt dein Gesicht,

die Bitterkeit hat sie gelacht,

Dein Tag, er altert ohne Helligkeit,

dein alter Schatten wurde Nacht.

 

 

 

© Sigrun Al-Badri/ 2024



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Kommentare zu diesem Text


 Teo (29.04.24, 09:53)
Moin Sigi,
zwei traurig und nachdenklich machende Strophen. Vielleicht hätte noch eine dritte dazu gepasst, die Hoffnung macht.
Aber....Traurigkeit lässt sich durchs Schreiben etwas besser ertragen.
Lieben Gruß 
Teo

 Saira meinte dazu am 29.04.24 um 12:42:
Moin Teo,
 
im Fall meines Schwiegervaters kann es erst etwas Licht geben, wenn das Vergessen komplett ist. Noch sind Spuren der Erinnerung da, die ihn verbittern.
 
Danke und liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg (29.04.24, 11:32)
Hallo Sigi,

wenn man sich in Erinnerungen verliert, wird man alt.
Man kann gegensteuern.

Liebe Grüße
Ekki

 Saira antwortete darauf am 29.04.24 um 12:43:
Moin, lieber Ekki,
 
ich erlebe die Demenz meines Schwiegervaters mit und glaube, mein Gedicht hat diese Aussage nicht hergegeben. Nun habe ich den Titel geändert.
 
Danke und liebe Grüße
Sigi

 Teo schrieb daraufhin am 29.04.24 um 18:10:
Ja Sigi,
natürlich, ich hätte drauf kommen können. Was sonst. Durch den neuen Titel klärt es sich auf.
Ich hatte zwei ähnliche Gedichte geschrieben. Über Demenz.
Ich hatte es zu Anfang unmissverständlich klargestellt.
Deine Version hat den direkten Hinweis vermieden. Aber ich überlege...aufmerksames Lesen hätte vielleicht ausgereicht.
Lieben Gruß 
Teo

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 29.04.24 um 21:48:
Hallo Sigi,
Teo hat recht. Man hätte darauf kommen können. das Missverstehen liegt nicht an deinem guten Gedicht.

Liebe Grüße
Ekki

 AchterZwerg (30.04.24, 06:55)
Liebe Sigi,
ein sehr anrührendes Gedicht um eine wuchernde Demenz, die Fluch und Segen gleichzeitig sein kann.

Mich fasziniert immer wieder, dass sich die Dementen in der Musik wiederfinden können; sie kennen die Liedtexte und summen Melodien mit.
Vielleicht stimmt es, dass Musik eine Himmelsmacht ist.
Wir Zwerge glauben das eh! <3

 Saira ergänzte dazu am 01.05.24 um 10:24:
Moin liebe Heidrun,
 
das Hören von Musik soll bei Demenzerkrankten Glückshormone ausschütten und Stresshormone reduzieren können. Vergesslichkeit und Depression können gelindert werden.
 
Auch ich glaube an die himmlische Macht von Musik.
 
<3 lichst
Sigi

 TassoTuwas (10.05.24, 10:41)
Liebe Sigi,

was wir heute beschreiben, kann morgen auf uns zutreffen.
Was war ist eine Sache, dass etwas bleibt, ist eine Hoffnung.

Herzliche Grüße
TT

 Saira meinte dazu am 11.05.24 um 18:26:
Lieber Tasso,

du sprichst aus, was ich oft denke.

Wie gut, dass wir nicht wissen, was uns das Morgen bringt.

Lass uns das Beste hoffen!

Herzlichst
Sigi
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