Eine traurige Geschichte

Text

von  Mondscheinsonate

Die Büroangestellte S. aus K. führte ein 08/15 - Leben, war nicht intelligent, aber tüchtig, bis es ihr reichte und sie endlich "wer sein wollte". Sie begann Wildfremden im Kaffeehaus, Supermarkt, auch wenig bekannten Nachbarn, Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen, die niemals passiert sind. Leider verstrickte sie sich derart in Widersprüche, dass keiner mehr ein Wort glaubte, so ist Fakt: Ein Intelligenter kann sich dumm stellen, ein Dummer nicht intelligent. 

Aber, die Wildfremden waren dann schon gemein, ließen sie im Glauben, dass sie glaubten, lachten hinter ihrem Rücken über sie, so mutierte sie zur kompletten Witzfigur. 

Das ist schade, denn als Büroangestellte wusste sie viel, konnte viel in ihrem Bereich und war in der Firma angesehen, auf sie war Verlass, jedoch, das war ihr zu wenig.

Eines Tages fragte ein Wildfremder, dem sie eine "Indiana Jones - Verschnitt" Geschichte erzählte, wie und wo das genau war? Da erzählte sie in fester Überzeugung die Antwort. Auch das war nachvollziehbar falsch, da sagte der Wildfremde: "Deine Phantasie ist zu loben!" 

Da wurde S. aus K. rot und ging. 

Einige Zeit später kehrte sie zurück, dies mit einem Gewehr und schoß sämtliche Wildfremde in dem Kaffeehaus tot, es waren 16 an der Zahl. 

Sie blieb stehen, schrie: "Es ist so gewesen!" 

Sie stand dann in allen Zeitungen, sogar die New York Times berichtete von der Wahnsinnigen, die 16 Wildfremde aus Gekränktheit erschoss. 

Komischerweise, diese Geschichte erzählte sie im Gefängnis niemanden, aber jeder wusste es. 

Sie schwieg beharrlich. 




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Kommentare zu diesem Text


 Teo (10.05.24, 15:20)
Ja, kein Einzelfall. Mitunter werden auch Schrubber zu Waffen. Auch in Unis....

 Mondscheinsonate meinte dazu am 10.05.24 um 18:04:
:-D

 Dieter_Rotmund (10.05.24, 15:33)
Interessanter Plot, aber eben nur ein Plot.

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 10.05.24 um 18:04:
Kurzer Plot.

 FrankReich (11.05.24, 08:49)
Hieronymus Carl Freiherr von Münchhausen erging es ähnlich wie Deiner Protagonistin, aber ich bezweifle, dass es ihm an Intelligenz mangelte, denn hinter einem Talent muss natürlich auch jede Menge Selbstbewusstsein und die richtige Marketingstrategie stecken.
Konrad Kujau bspw. konnte aus seiner Münchhausen-Begabung im Nachhinein ordentlich Kapital schlagen.
Letztendlich geht es also gar nicht darum, ob die Leute das glauben, was jemand erzählt, sondern darum, wie fest dieser Mensch an sich selbst glaubt, bzw. wie gut er damit umgehen und das Beste daraus machen kann, ein Lügner zu sein, als gleichfalls gutes Beispiel dazu Richard Bachmann und Jeanne K. Rowlings, alles erstunken und erlogen, was die schreiben, aber macht sich deswegen irgendeiner über sie lustig? 👋😂
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