Und plötzlich hing der Himmel tief

Gedankengedicht zum Thema Selbstbild/Selbstbetrachtung

von  Füllertintentanz

Noch nicht per Du mit meinem Leben,
schon eilte ich ihm flink voraus,
ich wollte jeden Anker heben
und weit durch ferne Lüfte schweben.
Ich klatschte meiner selbst Applaus
und war in jedem Bett zu Haus.


Ich sehnte gestern schon nach Morgen,
durchrannte jeden Atemtakt,
so blieb selbst keine Zeit für Sorgen,
doch Wesentliches auch verborgen.
Ich war von Neugier dicht bepackt,
doch fern der Flucht, da war ich nackt.


Gefüllt nur meiner Zwischenräume
verfugte ich Zerrissensein.
Wie soll der Mensch vom Fliegen träumen,
von Freiheit und von Purzelbäumen,
wenn innenwändig er allein,
noch kälter ist als Felsgestein?


Der Himmel war mir stets gewogen,
nur leider viel zu weit entfernt,
so malte ich mir seinen Bogen,
und habe ihn um mich gelogen,
zu hoffen habe ich entkernt,
mein Horizont blieb unbesternt.


Und erst als ich die Hast einholte,
die frei von Sinnen vor mir lief,
mein Fühlen jenen Schritt besohlte,
der mir zuvor mein Sein bekohlte,
da hing der Himmel plötzlich tief,
ich hörte wie - er aus mir rief.


c./ Sandra Pulsfort

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Kommentare zu diesem Text

enomis (45)
(02.12.05)
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steinkreistänzerin (46)
(02.12.05)
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Herzwärmegefühl (53)
(02.12.05)
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Gini (57)
(04.12.05)
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Elias† (63)
(07.12.05)
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 Füllertintentanz meinte dazu am 07.12.05:
strahl... Das freut mich wirklich riesig! Wo doch gerade dieser Text einen großen Wahrheitsgehalt meines Lebens spiegelt.... schmunzel..., Gruß, Sandra
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