Alle 94 Texte von fritz

Als Du fragst, was sei Sind die Tränen schon kalt Ich warte, bis Du schläfst, dann erst weine ich und leise denn leicht ist Dein Schlaf. Weil Du fragst, was sei Hebe ich leicht die Hand Und zeige durchs Fenster zum Mond Glaubst Du mir, dass ich...

Heut noch, sprichst du leise, bleibe ich bei dir Schon morgen bläst ein Wind mich fort von hier Frage nicht Warum, es bricht das Herze dir Schlaf ruhig, es tut mir Leid, ich denk an dich. Heut noch seh ich nach, ob du geschrieben hast Schon...

Er starrte Löcher in der Luft. Und, ohne dass er es jemandem hätte verständlich machen können, genoss er es, weil erst die Löcher etwas Dahinterliegendes freigaben. Der ihm gegenüber saß, wobei nicht ganz klar war, ob er zum selben Tisch...

Noch war das, was sich gebildet hatte, keine Schlange und so ließ er großzügig alle vor, dabei er, seine Grazie unterstreichend, eine einladend-ausladende Geste mit seinen ohnehin schon über alle Maßen langen Armen machte. So kam es wie es...

Ihr wellenden Wellen, wie gern wär ich dort Wo ihr euer munteres Spielchen treibt Weltvergessen will ich es nennen, auch wenn ihr nichts zu erinnern habt. Welch Rausch euer Rauschen dem schweigend Gemüt Wie leicht euer Schäumen der Seele...

Ängstlich verstellt Ist die hell-bunte Welt Ein Kapitel schien beendet Hass absorbiert Ganz egal, was passiert Ihr beschwört, dass es sich wendet. Jeder Mitte längst entrückt Dumpfe Worte gezückt Das Vertrauen auf Eis Wenn ihr nichts weiter...

Farben riechen nicht Dass das nicht schlimm ist glaubst Du mir nicht, kannst Du nicht glauben, denn es ist Dein erster Satz. Wenn Du Luft holst dann ist sie himmelblau, traurig bist Du in tiefem Rot Ob das am Rotwein liegt oder nicht: Farben...

I Häng Dein Herz nicht an einen Menschen Welch Wort ließe klarer sich verachten In keinem Sollen kommt mehr Kriechen zusammen Menschheit, die auf Wiederholung baut Und gelernt hat, die Innen- an der Außentemperatur zu richten, automatisch,...

Kein Schritt ohne Wind und ohne Wind kein Schritt zurück Und wie ein Blatt im Wind ein Kind Es weiß nicht aus noch ein weil aus und ein noch eines sind. Wenn aber wie aus dem Nichts zum ersten Mal die Stimme spricht und alles, was wie ein...

Wenn Du Dir schon mal gleichst, gib Acht und vergleich Dich nicht gleich wieder.

Auf einer Insel stehe ich noch nah genug, ich höre euch Doch immer wieder noch zu weit dass ihr seht, was ich sehe. Als wäre ich vom Mond gefallen ohne zu wissen, warum Und da ich ihn sehe, nicht mehr so allein müsste es so gewesen sein. Im...

»Auf jeden Fall prägnant! / «, sagte der Kritiker. / »Aber etwas bereitet mir Bauchschmerzen. Es erinnert, bei aller Expertise, und vielleicht gerade ihretwegen, zu sehr an Pralinen. An feine Häppchen, ja Delikatessen für den kleinen Hunger...

»Wer bist Du? / « fragst Du. Ich drehe mich Dir zu, aber sage nichts. Dich scheint das nicht zu wundern und das wiederum überrascht mich. Ich hätte damit gerechnet, dass Du irritiert bist, aber es wirkt vielmehr so, als hättest Du genau das...

Ich kann nicht mehr tun als ich tat sagtest Du. Darin noch tatst Du Dir Leid.

Freiheit die wir meinen? ganz im Allgemeinen sitzt wie ein Tarnumhang am Leibeigenen. Konkret wird’s kratzig Manchem reicht die Haut Mancher hüllt sich in anderer Häute. Sind wir nie alle gleich, außer nachts? Und außer dem Mond unter...

zwischenfunkt und der dazwischen funkt ist Gott. Willkommen auf der Stirn die Fliege balanciert den Lärm des Lebens tönt die unbewegte Stille. Noch bevor ich fühlen kann Geh nicht! ist Gott geblieben.

Wenn mich heute keiner anspricht, dann lass ich es sein. So hatte sie es sich vorgenommen. Es war noch sehr früh am Morgen, als sie ihr Fahrrad an einer der dafür vorgesehenen Anrichtungen des Zuges platzierte, woraufhin sie gleich ein Mann...

Ist es nicht arrogante Rede? Ich bin der Ich bin. Und unter dem Wunder nicht das Erschrecken? Und wenn ich in Demut zu Boden geh nicht, um nicht mehr sehen zu müssen? Dich! Ja mehr noch höchste Arroganz die nicht einmal Wessen? zu fragen übrig...

Der Ernst ein Hut am Haken Die Liebe zwischen den Tellern Dein Lächeln am Morgen schon heut auf meinen Lippen.

Es ist etwas unter dem Denken Und unter dem Denken leidet man unter dem Denken. Was man sich unter dem Denken vorzustellen habe, darüber gibt es Unterschiede. Unterwegs im Denken habe ich meinen Wanderstab verloren. Jemand schiebt mir etwas...

Überwachsen hat der Wald uns. Hat uns überwachsen. Im Gestrüpp verlieren wir uns. Dornen stechen, doch zu weit – ich hör nur meine Schreie.

Es hat gewittert. Inzwischen ist die Autobahn wieder zu hören. Die Wohnblocks gegenüber sind jetzt, da das erste Laub gefallen ist, immer deutlicher zu sehen. Die Schatten der Bäume kreuzen einander wie Scheinwerferstrahlen. Jetzt denkt man,...

Wenn Vögel singen, ist alles gut Und obwohl nicht immer alles gut ist singen Vögel jeden Tag. Nur manchmal, in Gedichten singen die Vögel nicht mehr Und wahr ist ihr Gesang Und wahr ist das Gedicht.

Mich dünkt, ich sei mein Gegenteil Wenn ich mich auseinanderleg Zerspring ich wie Raketenfunken Knall, und weit hinaus ins All. Der Knall aber, er ist gewiss Gewiss sein Klang, er ist Musik Und hört ihn eine Seele nur So bringt sie mich...

1992 Ich blicke auf ein Hochhaus Hinter den Fenstern ist es hell Von den Lampen. Wir sind jung hallt es zwischen den Autos Wir sind stark. Und das Volk! Dort fährt die Straßenbahn nach Hause. Ein Wind zieht durch Ich sehe noch die Schatten der...