Seitenwind

Kurzgedicht zum Thema Realität

von  Isaban

Serpentine windet sich,
schottert unerwartet steil,
Steigung stolpert Zuversicht,
die den dürren Hals sich bricht.
Kiesel fällt
und steint und steint.
Aufwärts fallen kann er nicht.
[Lausch dem fernen Wünschelkind:
Hör nur, wie es weint!]

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 styraxx (28.10.07)
...schottert, steint und steint das gefällt und überhaupt das Gedicht als Ganzes, beinahe schon ein Naturgedicht wäre das Wünschelkind nicht. Ein gewisser Existenzialismus schwingt in diesem Gedicht mit, finde ich.
Sowas liest man nicht alle Tage nur spät nachts.

Liebe Grüsse
c.

 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Ja, dem ist wohl so, lieber Cornel.
Kiesel sind für mich auch ein starkes Bild.
Sie sind zwar von der Zeit und von der Umgebung glatt und rund geschliffen, aber innen sind und bleiben sie immer das, was sie sind. Unveränderbar. Stein.
Und sie zerbrechen selten, wenn sie abstürzen.

Hab vielen lieben Dank für deine Rückmeldung.
Herzliche Grüße,
Sabine

 franky (28.10.07)
Hey liebe Sabine,

"Steigung stolpert Zuversicht,
die den dürren Hals sich bricht."
Nur kein Seitenwind, Sonst gibt es Schrott
und Zuversicht verliert den letzten Halt.
Ein langer Weg bis man oben angekommen ist...
Wünsche dir viel Glück auf deinen Weg
Franky mit guten Gedanken für dich

 Isaban antwortete darauf am 30.10.07:
Serpentinen haben es in sich.
Hab vielen Dank, Franky, für dein hinfühlendes Lesen und die guten Wünsche.
Liebe Grüße,
Sabine
Balu (57)
(28.10.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban schrieb daraufhin am 30.10.07:
Ja, die Wünschelkinder, man kriegt sie so selten ruhig, nicht wahr?
Danke, dass du dich in meinen Text gestürzt hast, Knut.
Viele liebe Grüße,
Sabine

 AZU20 (28.10.07)
Diesmal rätselhaft. Ich sinne nach über das Wünschelkind. Warum weint es wohl? LG zum Sonntag

 Isaban äußerte darauf am 30.10.07:
Kennst du diese Stimme im Hinterkopf, Armin, die immer noch will und will, obwohl der Restkopf längst erkannt hat, dass ein bestimmter Wunsch sich nicht erfüllen wird, dass eine Hoffnung vergebens war, dass du nicht haben kannst, was du so gerne und von Herzen möchtest?
Das Stimmchen, das immer noch vor Enttäuschung weint, wenn du dich längst aus Vernunftsgründen in eine andere Richtung aufgerafft hast und das dir heimlich dann bei unmöglichen Gelegeneheiten doch noch wieder ein bisschen unnötige Hoffnung ins Hinterstübchen pflanzt, die ihre Vielleicht-ja-doch-noch-Dornen in die frischen Wunden rankt?
Tja. Unvernünftig, wie ein Kind, dieses innere Wünschelstimmchen.
Und in uns allen.

Liebe Grüße in deinen Dienstagmorgen,
Sabine
giocanda (65)
(28.10.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban ergänzte dazu am 30.10.07:
Ich hoffe, sie betrüben dich nicht, liebe Barbara.
Danke, dass du in meine Zeilen schlüpfen und dich mitreißen lassen mochtest, auch wenn es diesmal abwärts ging.

Herzliche Grüße,
Sabine
rock-n-roller (58)
(28.10.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Ja, lieber Stefan, dieser Text macht es einem nicht leicht, nicht licht, er zeigt mal das Kontrastmittel, das die guten Augenblicke im Leben so schön deutlich hervorhebt. Ab und an ist der Blick in oder aus einem Abgrund düster.
Ich danke dir für deine Rückmeldung und für deine intensive Auseinandersetzung mit meinen Zeilen

herzlichst,
Sabine
angyal (44)
(28.10.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban meinte dazu am 30.10.07:
Stefan hatte es schon vertont. Es hörte sich auch klasse an. Nur in meinem Kopf klang es anders, Engel und ich denke, es klingt in jedem Kopf anders, eben auf eigene Weise.
Es darf nicht harmonisch klingen und es darf nicht gelassen klingen, nicht völlig verzweifelt, nicht angeklärt und es darf nicht... Es darf zu vieles nicht, damit es den Bildern nicht zu sehr die persönliche Interpretation aufsetzt.
Jeder hat ja seine ganz eigenen Serpentinen und seine vollkommen individuelle Weise, auf dem Boden der Tatsachen aufzuklatschen.
Liebe Grüße,
Sabine
MicMcMountain (59)
(29.10.07)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban meinte dazu am 29.10.07:
Das Wünschelkind in uns allen, Mic. Das, was immer noch weint, wenn der Kopf schon längst die Vergeblichkeit erkannt hat und der Rest pflichtbewusst funktioniert.

Ja, Sisyphosbild trifft es ziemlich gut. Danke.

Herzliche Grüße,
Isa
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram