Die gute alte Zeit

Glosse zum Thema Erinnerung

von  loslosch

Quae fuit durum pati, meminisse dulce est (Seneca, um die Zeitenwende bis 65 n. Chr.; Hercules furens). Was schwer zu ertragen war, wird in der Erinnerung angenehm.

Schwer erträglich, dieser Gedanke, der offenbar vor 2000 Jahren schon Zauberkraft entfaltete. Diese hat er bis auf den heutigen Tag nicht verloren. Bekannt ist das Phänomen, Unangenehmes in der Erinnerung zu verniedlichen oder zu verdrängen, während unscheinbare positive Geschehnisse im Nachhinein an Einfluss gewinnen. Vermutlich eine Überlebensstrategie, um nicht an Erfahrenem zu zerbrechen. Aber auch eine Riesengefahr, Vergangenes zu überhöhen (Motto: "Bei Adolf war auch nicht alles schlecht.").

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Kommentare zu diesem Text

julejuchhu (46)
(18.09.09)
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 loslosch meinte dazu am 18.09.09:
Gefunden bei Ludwig Reiners, "Der ewige Brunnen": Aus der guten alten Zeit. Nicht nur Humor, sondern auch etwas Persiflage dabei. Damit lässt sich´s gut auskommen.

Mit Seneca eher nicht. Demnächst werde ich ihn a bisserl sezieren. Viel, viel besser zB Horaz, Juvenal und andere. Auch darüber später mehr, nach einiger Lesearbeit, die ich noch zu leisten habe.
Lothar
elvis1951 (59)
(18.09.09)
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 loslosch antwortete darauf am 19.09.09:
Du erkennst einen mathematischen Beweis. Mehr, als man erwarten konnte. :) Lo
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