Wenn alles vorbei ist, Toulouse.

Text zum Thema Abschied

von  SunnySchwanbeck

Du sagtest „wenn alles vorbei ist“, Toulouse. Ich wusste nicht dass es für immer ist. Dass es sich wie nach Hause kommen anfühlt. Ich dachte es würde nie vorbei gehen, Toulouse. Wir sind doch wie Ebbe und Flut, nicht beieinander aber man assoziert uns miteinander, weil wir eins sind. Und das schon immer waren. Ich verstand dich nicht, Toulouse. Tat ich nie. Aber vielleicht ging es genau darum, blind und taub und all das zu sein, um nur mit dir zu sein. Um nur bei dir zu sein. Das nicht verstehen sickerte irgendwo hin, irgendwo zwischen Herzklappen und den Schmetterlingen in meinem Bauch die ich in Alkohol ertränken wollte. Niemand sagte mir dass man Liebe nicht wegtrinken kann, nicht einmal du, Toulouse.
Ich wischte mir die Gedankenkotze vom Herzen und stopfte meine Aorta mit geklauten Glücksgefühlen zu, krallte mich an Trent, Johnny und Kelly und tötete jeden Rest von Unglück in mir ab.
Du meintest mal „Glück ist klebrig und so und es macht abhängig, es ist heiß und macht dich kalt und stumpf. Aber Kaffee trinkst du ja auch, chérie.“ Dabei hast du gelächelt, einen Kaffeekeks zerkrümmelt und mich angesehen. Mit Augen deren Braun zu Glück zerfloss und sich in deinen Wimpern kleine Bäche bildeten. Alle warnten mich vor dir, my dear.

Trotzdem ließ ich dich mein Herz probieren. Es schmeckt nach Zitrone, Toulouse.

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