Blut ist dick

Prosagedicht zum Thema Liebe, lieben

von  Sylvia


Er eilt in die Klinik,
um der Krankheit das
grausame Ende
zu nehmen
und mit seiner Niere,
seinem Kind einen
neuen Anfang
zu geben.
Der Arzt sieht ihn an,
den Befund in der Hand:
„Sie sind nicht
miteinander verwandt."

Hyazinthenblüten
wirft er auf den Sarg,
in dem sein Leben lag.



Anmerkung von Sylvia:

Hyazinthe

Die auffallende Schönheit des Hyakinthos erregte die Aufmerksamkeit von Zephyros, dem Gott des Westwindes, und auch Apollon fand Gefallen an dem Jüngling. Ein verhängnisvoller Unfall beim Diskuswerfen - Apoll traf Hyakinthos aus Versehen mit dem Diskus und tötete ihn so - beendete die Liebe frühzeitig. Aus dem Blut, das dabei vergossen wurde, ließ der trauernde Apollon eine Blume entstehen, deren Blütenblätter jeweils den Klageruf ("AI") bildeten.

Quelle: Wikipedia

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Kommentare zu diesem Text


 princess (20.08.10)
Drei Spots, verwoben zu einer...
na ja, Erfahrung?

Ein Text wie Hyazinthenblüten.
Liebe Grüße, Ira

 Sylvia meinte dazu am 20.08.10:
Huhu Ira,

naja, drei Spots, die eine ganze Lebensgeschichte spiegelt, Verletzungen ohne Ende aufgrund einer Lebenslüge, der Lebenslüge...?
Erfahrungen, die ich niemandem gönnen würde.

Danke dir
lieben Gruß
Sylvia

 Momo (20.08.10)
Hallo Sylvia,

ganz schön ernüchternd, fast schon makaber wirkt dein Prosagedicht auf mich.
Aber ich frage mich auch, ob man es nur am Blut erkennt, das Eigene.

Die letzten drei Zeilen würde ich vllt durch einen Absatz von den anderen trennen.

L.G. Momo

 Sylvia antwortete darauf am 20.08.10:
Gumo Momo,

Der Arzt kann in diesem Fall nur auf die Blutuntersuchung zurückgreifen. Das der Spender, der in dem Glauben lebt, es wäre sein leibliches Kind, doch nicht der Vater und potentieller Spender ist, ist eben tragisch.
Sicher könnte man auch Haare und sonstiges nehmen, aber wenn kein Mißtrauen zu der Vaterschaft besteht, warum also vorher testen?

Ich vermute Mal, du meinst, ob ein Mann spüren muss, ob es sein Kind ist? Glaube ich nicht. Ich denke, es gibt und gab viele untergeschobene Kinder, aus welchen Gründen die Frau gelogen hat oder es wirklich nicht wußte, dass ein anderer der Erzeuger ist, sei mal dahingestellt.
Der Mann nimmt das Kind als seins und vertraut der Frau.
Wie soll ein Mann merken, dass er nicht der Vater ist, wenn auch manche Frauen nicht merken, das sie ein anderes Kind mit nach Hause nehmen? Keine Einzelfälle.

Danke für deine Anregung. Ich wollte auf den Absatz der letzen Zeilen bewußt verzichten.

lieben Gruß
Sylvia
(Antwort korrigiert am 20.08.2010)
(Antwort korrigiert am 20.08.2010)

 Momo schrieb daraufhin am 20.08.10:
Ich meinte eher, dass es letzten Endes, wenn man ein Kind und die Frau, die es geboren hat liebt, nicht ganz so tragisch ist, wenn man feststellen muss, nicht der leibliche Vater zu sein, genauso, wie viele Frauen es nicht tragisch finden, die Kinder ihres Mannes aus der ersten Ehe mit aufzuziehen als wären es die eigenen oder wenn ich an all die Paare denke, die wer weiß was tun würden (und auch tun), um ein Kind zu bekommen (per Leihmutter, fremder Samenspende oder auch Adoption). Diesen Menschen geht es um ein Kind, um einen kleinen Menschen, und es scheint ihnen nebensächlich zu sein, ob das eigene Blut in ihnen fließt.

Ich sag das jetzt aus meiner weiblichen Sicht, viele Männer mögen darüber ganz anders denken. Aber eine Untreue, vllt nur einmal, lässt doch nicht ein Leben zusammenstürzen und eine zwischenmenschliche Beziehung zusammenbrechen, die auf Liebe und nicht auf Besitzdenken aufgebaut wurde. "Das Eigene" erkennt man nur in der Liebe, nicht durch Besitz- oder sonstige Ansprüche.
Wie gesagt, das ist meine Sicht der Dinge. :)

Wenn du auf den Absatz bewusst verzichtet hast, kommt mir jetzt der Gedanke, dass du sie (die drei letzten Zeilen), allegorisch gemeint haben könntest.

Liebe Grüße, Momo

 Sylvia äußerte darauf am 20.08.10:
Momo, ich kann dir nicht zustimmen. Ich glaube, wir missverstehen uns.Der Mann in meinem Gedicht wurde jahrelang belogen und muss jetzt feststellen, dass er nicht der Vater ist und seinem Kind nicht das Leben retten kann.

Natürlich zieht man die Kinder anderer mit groß....aber da weißt du auch, das es nicht deine leiblichen Kids sind. Und wenn du genau weißt, das Kind ist nicht von dir, stehst du wohl kaum auf der Spenderliste für das betreffende Kind.
Es gibt Frauen, die eben nicht ehrlich sind, und da denke ich, wenn Kind und Vater nach 15 bis 20 Jahren erfahren, dass es da einen anderen Erzeuger gibt, stürtzt es die Betroffenen in seelische Nöte.
Du schreibst leider von anderen Vater Kind Beziehungen als diese, die ich in dem Gedicht geschrieben habe.

lieben Gruß
Sylvia

 loslosch ergänzte dazu am 20.08.10:
Es geht um Lebenslügen. Deswegen lass mal den Text so, wie er ist. Lothar
janna (61) meinte dazu am 20.08.10:
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 Sylvia meinte dazu am 20.08.10:
Janna, Lothar,
ja, ihr habt es erfasst.
Zu Recht wird man sein bisheriges Erlebtes und Erfahrenes Hinterfragen und Konsequenzen ziehen.

Danke euch
lieben Gruß
Sylvia

 Momo meinte dazu am 20.08.10:
@Sylvia
Der letzte Komm bezieht sich tatsächlich nur auf deine Frage: "... ob ein Mann spüren muss, ob es sein Kind ist?", also, ob es "das Eigene" ist.

 Sylvia meinte dazu am 20.08.10:
Oh Momo....sorry, sorry. Da hab ich dich wohl völlig falsch verstanden. Lächel. Dafür verstehe ich jetzt den Kommentar besser.
Sylvia
chichi† (80)
(20.08.10)
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 Sylvia meinte dazu am 20.08.10:
Huhu Gerda,
ggflls wirklich doppelt bitterschmeckend.
Danke dir
lieben Gruß
Sylvia
Leyla (29)
(20.08.10)
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 Sylvia meinte dazu am 20.08.10:
Ja, LaNoire....richtig "autsch" würde ich mal meinen...
Danke dir
lieben Gruß
Sylvia

 loslosch (20.08.10)
Sarg/barg. Es reimt sich, doch es hat was Falsches im Falschen. Der Reimzwang schenkt einen Zufallstreffer. Ich wollte das nur noch mal bewusst machen. Lothar
(Kommentar korrigiert am 21.08.2010)

 Sylvia meinte dazu am 21.08.10:
Huhu Lo,

in dem Gedicht ist kein Reim, kein gewollter. Das hast du gut erkannt...lächel...das es nun gerade in den letzten beiden Zeilen ein Reim ist, ist wirklich Zufall. Du stolperst über die letzten Zeilen (Falsch im Falschen)....eigentlich sind es die letzten Drei...ich habe eine Mischung aus Real und Metapher versucht.
Hyazinthenblüten (Real, aber auch der Hinweis für eine andere Bedeutung)
wirft er auf den Sarg ( das Kind wird beerdigt, also Real, und da hatte ich die Vorstellung, der Sarg wird hinabgelassen in das Grab, und als Metapher hatte ich das Gegenteil im Sinn)
sein Leben barg (gleichzeit mit dem Schmerz und dem Schock, wird ein Neuanfang für sein Leben geborgen)
Deswegen der krasse/ falsche Gegensatz. Hm, meinst du mit einem anderen Wort wäre es deutlicher?

lieben Gruß
Sylvia

 loslosch meinte dazu am 21.08.10:
Ich sah noch ... Hand/verwandt ... Beim Schreiben leistet sich das Unbewusste manchmal Streiche, die einem bei der Nach-Lese behagen. Why not? - Ich habe aber auch schon Übles erlebt: Hoch abstraktes Geschreibe, Gefasel, Luft-Interpretationen und dankbares Geschwafel des Autors, der Autorin.
(-_-) Lo
steyk (57)
(21.08.10)
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 Sylvia meinte dazu am 22.08.10:
Naja, Lügen kann zerstören. Nicht wieder gut zu machen....
danke dir
lieben Gruß
Sylvia
JowennaHolunder (59)
(23.08.10)
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 Sylvia meinte dazu am 24.08.10:
Danke Wally....
ja menschliche Tragödien, die tief sitzen, denke ich mal...

lieben Gruß
Sylvia
Lena (58)
(04.09.10)
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 Sylvia meinte dazu am 06.09.10:
na du....hat meine dürftige Erklärung gereicht?..lä

drücke dich
Sylvia
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