Eins, zwei, drei - Gedicht

Gedicht zum Thema Worte

von  Georg Maria Wilke

Der Lohn, ein Wort, das Buch es schweigt, zu alt die Zeit,
der Mensch sinnt in das Wort, weil Zeit nicht spricht, noch klagt,
der Laut ist lang schon vor dem Wort ganz stumm und schwer
und singt der Mensch ein Lied, klingt Laut mit Ton im Wort.

Immer wieder sprechen Menschen ihre Worte,
wortlos finden viele keine wahre Liebe,
manche Harfen klingen stimmlos wirklich lauter,
ohne Sehnsucht spielen Saiten karge Klänge.

Überall erhöret drängelndes Menschenvolk
zitierte Gedichte täglicher Kleinlichkeit,
erstickte Worthülsen verklingen verzweifelt,
Wortfetzen verscheuchen ernsthafte Lebenslust.

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Kommentare zu diesem Text

Caty (71)
(29.03.11)
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 Georg Maria Wilke meinte dazu am 30.03.11:
Hallo Caty, ich habe versucht, die Eigenmächtigkeit der Worte zu erfassen.
Die erste Strophe besteht aus Einsilbern mit 12 Silben, die zweite aus Zweisilbern, die dritte aus Dreisilbern. Ich habe festgestellt, dass ich mit solch formalen Kriterien den Rhytmus der ersten Strophe nich halten kann....
Ich könnte sagen: mich haben die Worte in ihren Eigenrhythmus gezwungen.
Mit lieben Grüßen Georg
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