Lustverzögerung

Satire zum Thema Sex/ Sexualität

von  loslosch

O dulce tormentum, ubi reprimitur gaudium (Publilius Syrus, 1. Jh. v. Chr.; Sententiae). O süße Qual, wenn Freude wird zurückgedrängt.

Schon die Alten dachten ans Verzögern der Lust, in Sonderheit der Fleischeslust. Wie zögert der Mann den Orgasmus hinaus, das ist die zentrale Frage der Moderne. Alfred Charles Kinsey (1896 bis 1956), der Entomologe und sexuelle Fliegenbeinzähler, wie auch Sexualaufklärer Oswald Kolle (1928 bis 2010) schenkten der Thematik keine sonderliche Beachtung. Die Bettakrobaten der Libertinage wollen herausgefunden haben, dass leichter Zug am Hoden plus Druck auf den Damm den Samenerguss verzögert, ebenso der Druck von ein paar Sekunden Dauer auf den Schniedel gleich hinter der Eichel. Mentales Training kann ebenfalls genutzt werden. Einige denken währenddessen an die rundliche, unattraktive Nachbarin, andere schwören aufs Schäfchenwolken-Zählen, ganz Entschlossene stülpen sich eine Tüte über, verlangsamen und verschleppen so die Prozesse durch künstlich herbeigeführten Sauerstoffmangel. So mancher wurde dabei in paradiesische Zustände versetzt mit ewigen Seraphinengesängen.

Generell spaltet sich das Lager der Genusskünstler in zwei Fraktionen auf, die der Geisteswissenschaftler und die der Naturwissenschaftler. Die ersteren deklinieren lateinische Substantive (bei sich leicht beugendem Penis), letztere multiplizieren große Zahlen miteinander, ebenfalls mit anatomisch leichten Verneigungen.

Stets aber gilt: Von der gesamten zeitlichen Luststrecke ist die für dilatorische Übungen aufgewandte Zeit in Abzug zu bringen.

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Kommentare zu diesem Text

magenta (65)
(17.06.11)
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 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Lehrreich. Wie das? Haben die Damen nicht, wie meine Recherchen ergeben haben, alle Hände voll zu tun? Lothar (gratias ago)
RobertaRupp (48) antwortete darauf am 17.06.11:
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 loslosch schrieb daraufhin am 17.06.11:
Mädels, ich hab alle Hände voll zu tun, eure Mails, äh, Komms, äh, Kommentare zu beantworten. Lo
magenta (65) äußerte darauf am 17.06.11:
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 loslosch ergänzte dazu am 17.06.11:
Diese sprachliche Feinjustierung sehen WIR nicht so gern. Lo

 Bergmann (17.06.11)
Lieber Lothar, das ist ein kleines Meisterstück! Don Mombasa, berühmter KV-Autor der Anfangszeit hätte seine große Lust an dieser Genus-Kunst gehabt! LG, Uli

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Genus-Kunst ist ein großes Wort, lieber Uli. Lothar

 Bergmann meinte dazu am 17.06.11:
Satis laudis...

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Der Worte sind genug gewechselt ... Lo

 tigujo meinte dazu am 18.06.11:
...halt ein, denn der worte wird  hier weitergewechselt

 EkkehartMittelberg (17.06.11)
Nicht alle haben dieses Problem. Einige schöpfen einfach aus dem Vollen. Ich erinnere mich an ein carmen von Catull auf Lesbia, in dem er behauptet, selbiger 7mal oder 9mal das Liebesopfer dargebracht zu haben. Du erinnerst dich vielleicht genauer, Lothar. Na ja, vielleicht hat das LyrIch auch ein bisschen geprotzt. Glauben wir es ihm, aber messen wir uns nicht mit ihm. Das könnte böse enden.
Schmunzelgrüße
Ekki

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
In der Gruppe der M25 soll es vereinzelt vorkommen. Erinnerst Du Dich, Ekki? Bin selbst am Grübeln. Lothar

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.11:
Ich erinnere mich leider nicht, Lothar.
Ekki

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Long, long is hair, meint Heinrich Lübke. Lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.11:
Der wirkte aber immer, als sei er gerade vom Friseur gekommen.

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Aber er war ein Meister in Denglisch. Lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.11:
"Equal goes it loose" soll auf seinem Mist gewachsen sein.

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Dachte ich früher auch immer, Ekki. Gremliza soll 2006 das Gemeimnis gelüftet haben, die SPIEGEL-Redaktion habe ihm diesen Spruch angeklebt. Ich muss Dir also vorhalten: You are on the woodway. Lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 17.06.11:
That is me sausage. But perhaps I'm on the kingway: Gremliza wusste nicht, dass ein Kameramann seine Selbstgespräche belauscht hat.

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Und deswegen hat ers erst 36 Jahre später ausgeplaudert. Großartig, Ekki. Soll uns wurscht sein. :) Lo

Apropos: Demnächst einer über Bismarck, der einmal sagte: "Nescio,
quid mihi magis farcimentum esset". Ich weiß nicht, was mir mehr wurscht wäre. Wenn Du es kennst, pst, pst.
(Antwort korrigiert am 17.06.2011)
RobertaRupp (48)
(17.06.11)
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 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Jetzt ganz ohne Scheiß: Gedankenübertragung! Ich wollte schreiben und schreibe jetzt auch: Ich bremse auch für Frauen. Ist das jetzt zweideutig? Lo
RobertaRupp (48) meinte dazu am 17.06.11:
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 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Gentleman sich artig bedankt. Lo
ichbinelvis1951 (64)
(17.06.11)
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 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Vllt. sollte man einfach in Gedanken dildotorisch dabei buchstabieren, Klaus!

 Didi.Costaire (17.06.11)
Amüsante Zeilen, Lothar, die sich klug anhören. Nur an einer Stelle wird es sehr unwissenschaftlich. Wie heißt denn der
Schniedel gleich hinter der Eichel
auf schlau?
Schöne Grüße, Dirk

 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Penis und glans, so müsste der Wissenschaftler formulieren. Schniedelwutz und Nillenstumpf wäre eher kindersprachlich. Ich glaub ich bin im Walde, sprach das Männlein. Lothar, der sich für die tiefschürfenden Gedanken bedankt :)
Nimbus (35)
(17.06.11)
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 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Nochmal lesen, Heike: o süße Qual, wenn Freude wird zurückgedrängt. Du bringst mich allerdings etwas in Verlegenheit: ich hab aus der Freude einfach Lust gemacht. :) Lothar
Nimbus (35) meinte dazu am 17.06.11:
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Blondi (26)
(17.06.11)
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 loslosch meinte dazu am 17.06.11:
Neene, sie muss auch was zur Verlängerung beitragen. Siehe den Kommentarstrang Magenta oben zum Handgemenge. :) Lothar
Hermann (72) meinte dazu am 10.01.19:
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ichbinelvis1951 (64)
(01.07.11)
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 loslosch meinte dazu am 01.07.11:
orgasmus beim lesen... nänää :) lothar
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