"I got rhythm" (George Gershwin)

Aphorismus

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
1 Wer braucht Flügel, wenn ihn schwingender Rhythmus durchpulst.

2 Gute Rhythmen tragen mehr zur Völkerverständigung bei als perfekte diplomatische Reden.

3 Metrum, die strenge Gouvernante, zügelt das Temperament - den Rhythmus.

4 Metrum und Rhythmus sind wie ein Liebespaar. Sie harmonieren, wenn sie sich Raum lassen.

5 Dem Rhythmus der Meeresbrandung zu lauschen ist eines der schönsten Geschenke der Schöpfung.

6 Wen der Rhythmus der Liebe aus dem Trott des Alltäglichen reißt, den wirbelt er zu den Sternen.

7 Mitreißende Rhythmen sind weltweit das Brot der Armen.

Ekkehart Mittelberg, Februar 2012

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Kommentare zu diesem Text


 HerrSonnenschein (19.02.12)
Mir gefällt die Verschiedenartigkeit deiner Aphorismen zu diesem Thema. Und das Trott nicht wirklich rythmisch ist muss ja auch mal festgehalten werden.
Die Nummer 5 gefällt mir vor allem weil sie so poetisch ist.
Und Sehnsucht entfacht....

Der Sonnenschein

Und, ach ja....

Lieber Rhythmus als Apfelmus!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Vielen Dank, Sonny. Zusammen mit dir würde ich gerne trommeln.
LG
Ekki

 Bergmann (19.02.12)
Sehr sehr schön, Nr. 4 ist mein Favorit.
LG, Uli

 loslosch antwortete darauf am 19.02.12:
so unterschiedlich sind die geschmäcker! nr. 4 mag zwar sprachlich gelungen sein, ist aber in der aussage (mir) zu unbestimmt.

lo, sach- und fachfremd

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 19.02.12:
Vielen Dank, Uli, besonders für den Hinweis auf die 4. Sie ist mir beim lesen von Gedichten wichtig.
Gut, dass du nachfragst, Lothar, danke! Ich bin mir nicht sicher, ob allen klar ist, dass Metrum und Rhythmus erst dann wirklich harmonieren, wenn der Rhythmusakzent gelegentlich in eine Senke fällt, die das Metrum ihm lässt.

 Bergmann äußerte darauf am 19.02.12:
Überhaupt nicht sachfremd! Rhythmus und Metrum erfüllen sich wie Liebende in der Ausgewogenheit von Nähe und Distanz.

 moonlighting (19.02.12)
Für mich ist es die Nr. 6

LG
Moonlight

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 19.02.12:
Vielen Dank, Moonlight. Bei den Sternen soll noch viel Platz sein.
LG
Ekki
chichi† (80)
(19.02.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Vielen Dank, Gerda. Vielleicht ist 6 der Wunsch eines jeden Menschen.
LG
Ekki
duschka (82)
(19.02.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Liebe Ingrid, mit dem Raum lassen ist es ja nicht so einfach. Aber wenn man es schafft, kommt Liebe zurück.
Mein Sonntag war schön und auch dir wünsche ich, dass er gut ausklingt.
LG
Ekki

 Songline (19.02.12)
Schöne Sammlung. Mir gefallen besonders 2 und 6.
Liebe Grüße
Song

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Bei meinen Reisen habe ich immer wieder erlebt, wie gut 2 funktionieren kann.
Vielen Dank, Song, und liebe Grüße
Ekki
SigrunAl-Badri (52)
(19.02.12)
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 loslosch meinte dazu am 19.02.12:
o ja! ich sage nur harry belafonte: day-o ... day light come and he wan go home ... (the banana boat song.) lo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Liebe Sigrun,
nur wenn man den Rhythmus im Blut hat, kann man ihm den Vortritt lassen. Beim Tanzen denke ich über den Takt (das Metrum) gar nicht nach. Ich tanze einfach. Bei der Lyrik ist es etwas schwieriger, dem Rhytmus den Vortritt zu lassen. Aber ich vermute. dass das vielen so geht.
Bei der Nr. 7 habe ich zum Beispiel an die Spirituals gedacht. Wer weiß, wie oft sie mit leerem Magen gesungen und getanzt wurden.
Vielen Dank und liebe Grüße
Ekki
Lieber Lothar, ich finde, dass Harry Belafonte ein sehr schönes Beispiel zu 7 ist. Wenn Mathilda mit dem letzten Geld nach Venezuela abgehauen ist, wird immer noch getanzt. Vielleicht die beste Möglichkeit, den "Hunger" zu vergessen. Danke.

 loslosch meinte dazu am 19.02.12:
Well, the money was just inside me bed,
Stuck up in a pillow beneath me head
Don't you know,
Matilda, she found me money and ...

dann ist sie wieder abgehauen. der song war richtig stark in den 1970ern.

aber der banana boat song ist bewegend. wie sie sich schuftenderweise die bananenbündel zuwerfen. und dann noch die tarantel dazwischen. sklavengesänge, zum singen und weinen ...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Man braucht sich in diesem Falle seiner Tränen nicht zu schämen.

 Lluviagata (19.02.12)
Rhythmus und Melodie sind für mich sehr sehr wichtig. Auch in Gedichten.
Schöne Melodien, lieber Ekki!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Geht es dir auch so, Andrea? Zuerst ist bei mir ein Rhythmus da, und dann stellt sich eine Melodie dazu ein. Jedenfalls ist sie die schöne Dritte im Bunde.
Vielen Dank und LG
Ekki

 ViktorVanHynthersin (19.02.12)
I feel the rhythm! - lieber Ekkehart. Mein Favo ist die Nr. 5, denn er erinnert mich daran, dass ich in ein paar Monaten wieder ans Meer fahren darf. Mir gefällt u.a. auch die Vielfalt der Gedanken, die Du uns hier geschenkt hast. Mit Freude gelesen und kommentiert.
Herzlichst
Viktor

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
O ja, Viktor, der Rhythmus der Meeresbrandung. Ich meine entdeckt zu haben, dass er manchmal Synkopen hat. Wenn das stimmt, darfst du mich nicht fragen, wodurch sie ausgelöst werden.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (19.02.12)
Schön, sie sollten wie in Nr.4 in Gedichten harmonieren. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
ja, Armin, sie sollten harmonieren wie in Nr. 4. Bei Gedichten ist das gar nicht so leicht. Aber wem sage ich das?
Vielen Dank und LG
Ekki

 irakulani (19.02.12)
Ein wunderschönes Thema, lieber Ekki, hast du für deine Aphorismen gewählt. Rhythmus ist Leben! In allen möglichen Dingen: der Musik, der Sprache, der Natur - den Gefühlen, den Gezeiten, Tag und Nacht - die Reihe ließe sich mühelos fortführen.

Dies aufzugreifen - und Aphorismen dazu zusammenzutragen, ein genialer Gedanke! Gefällt mir sehr.
So sehr, dass ich gar nicht sagen kann, welcher mein Favorit ist - ich finde sie alle sehr gelungen!

Herzliche Grüße
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.02.12:
Ich freue mich einfach, Ira, und danke dir sehr.
Herzliche Grüße
Ekki
magenta (65)
(20.02.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.02.12:
Das freut mich, Heidrun; denn es ist wirklich nicht leicht, einen Aphorismus sinnlich ansprechend zu gestalten.
Vielen Dank und liebe Grüße
Ekki
Steyk (61)
(20.02.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.02.12:
Eine originelle Idee, den Rhythmus vom Schlagen des Herzens abzuleiten, Stefan.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Ekki
Tautropfen (23) meinte dazu am 20.02.12:
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 Didi.Costaire (20.02.12)
Hallo Ekki,
das Wort "Rhythmus" und noch mehr das englische "rhythm" sind ganz schön konsonantenlastige Wortmonster, was besonders auffällt, wenn man sie so oft liest, und ich glaube auch, der Rhythmus alleine ist eher ein grobschlächtiger Geselle.
Daher bevorzuge ich deinen vierten Aphorismus mit besonderem Blick auf die Kinder dieser Liierung, den wohlklingenden Melodien.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.02.12:
Vielen Dank, Dirk, ich wünsche uns beiden noch viele wohlklingende Melodien, getragen von der Harmonie des Metrums und des Rhythmus.
Liebe Grüße
Ekki
Tautropfen (23)
(20.02.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 20.02.12:
Schön, Markus, dass du auch ein Herz für die Völkerverständigung hast.
Vielen Dank und LG
Ekki
Tautropfen (23) meinte dazu am 21.02.12:
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JowennaHolunder (59)
(11.03.12)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.13:
Das freut mich sehr, Wally.
Liebe Grüße
Ekki

 Dieter Wal (16.02.13)
Sehr schöne und wahre Aphorismen. "Dem Rhythmus der Meeresbrandung zu lauschen ist eines der schönsten Geschenke der Schöpfung." Erlebe ich auch immer wieder beglückend. Vielleicht wirfst du einen Blick in meinen Ordner " «Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass E = mc².» Texte über Literatur."
Das dort zitierte Amergin-Gedicht. :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 18.02.13:
Sobald ich den Kopf wieder frei habe. Der Titel des Ordners ist Poesie.
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