Herbstzwischentakt - eine Episode

Gedicht zum Thema Jahreszeiten

von  Georg Maria Wilke

Späterwachtes Sommerglühen/
liegt auf den bemoosten Dächern;
der Blätter leises Flüstern
hören wir im Fall/
und dieses frühe Eisesknistern
erinnert uns ein jedes Mal,
dass sich die Winterhoffnung
in unsere Herzen schleicht,
bis Wald und Feld/
im kalten Frost erbleicht.

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(21.10.12)
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 AZU20 meinte dazu am 21.10.12:
Ja, geht mir auch so. LG

 Georg Maria Wilke antwortete darauf am 21.10.12:
Liebe Gerda, lieber Armin - im Weh-Mut liegt eine besondere Stärke des Menschen, wenn sie nicht mit Leiden verbunden ist. Danke und liebe Grüße, Georg

 EkkehartMittelberg (21.10.12)
Je kälter der Frost, desto stärker die Winterhoffnung.
LG
Ekki

 Georg Maria Wilke schrieb daraufhin am 21.10.12:
Lieber Ekki, ja - die Kälte läßt den Menschen sich auf sein Inneres besinnen, denn nur dort kann wahre "Hoffnung" sein. Habe noch einen schönen Sonntagabend, Georg

 Dieter Wal (27.11.12)
Späterwachtes Sommerglühen/
liegt auf den bemoosten Dächern;
der Blätter leises Flüstern
hören wir im Fall/
und dieses frühe Eisesknistern
erinnert uns ein jedes Mal,
dass sich die Winterhoffnung
in unsere Herzen schleicht,
bis Wald und Feld/
im kalten Frost erbleicht.


Metrisch ist:

Späterwachtes Sommerglühen/
XxXxXxXx
liegt auf den bemoosten Dächern;
XxXxXxXx

Metrisch wäre:

dieses frühe Eisesknistern
XxXxXxXx

Sonst sind die übrigen unmetrischen Verse teilw. durch Reime gebunden.

Den Mix aus Metrik uns freiem Vers empfinde ich als unschön. Mir würde entschieden mehr Metrik oder deutlich weniger Metrik in deinem Gedicht zusagen, dann erweckte es nicht bei mir den Anschein, dass es aus Unkenntnis metrischer Schreibweisen so wurde.

Die willkürliche Vermischung metrischer Verse mit gereimter Prosa wirkt auf mich unmusikalisch.

Die Sprache davon abgesehen empfinde ich als passend und schön. Zwar ist sie für moderne (?) Lyrik herkömmlich und arbeitet ohne sprachliche Stilmittel, die bei Lyrik sonst häufiger verwendet werden, aber es passt, geht man 100 bis 130 Jahre zurück.

Die Naturbilder und Erwähnung der Jahreszeiten Sommer, Herbst und Winter sind konsequent. "Winterhoffnung" als Begriff überraschte mich durch seine positive Auffassung vom Winter. Nicht bahnbrechend, leider kein Neologismus, aber in diese Richtung und vor allem ausgesprochen positiv.
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