Schlafration

Erörterung zum Thema Schlaf/ schlafen

von  loslosch

Septem horas dormire satis iuvenique senique (aus dem Mittelalter; nach H. Walther). Sieben Stunden Schlaf ist genug für den Jüngling wie den Greis.

Im Durchschnitt sollen sieben Stunden reichen. Eher wenig für den Einzelfall. Allerdings gab es im ebenso grausamen wie beschaulichen Mittelalter noch keine industrielle Akkordarbeit. Dafür mehr körperliche Arbeit. Heutzutage dürfte sich die individuelle Schlaf-"Leistung" in einer Marge zwischen 5 Stunden und 8 1/2 Stunden bewegen. Was dauerhaft darunter liegt, wirkt lebensverkürzend, was darüber, trägt tendenziell zur Volksverdummung bei.

Gesichert scheint, dass ein kleiner nachmittäglicher Schlummer, möglichst nicht unmittelbar im Anschluss an das Mittagessen (wobei der berühmte Verdauungsschlaf mit dem blutleeren Gehirn etwas sehr Verlockendes an sich hat), geeignet ist, den täglichen Schlafbedarf zu minimieren. Faustregel: 15 Minuten Schlaf am Nachmittag (die genügen schon!) reduzieren den Nachtschlaf um 30 Minuten. In den USA soll es kommerzielle Kojen für den Kurzschlaf geben. Zu den Schlafzeiten von Jung und Alt hört man Unterschiedliches. Die einen werden mit zunehmendem Alter immer dösiger, die anderen kommen mit (etwas) weniger Schlaf aus.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (24.01.13)
Es gibt Typen,die mit offenen Augen schlafen, fast den ganzen Tag. Aber wenn du einige wenige Themen ansprichst, dann werden sie plötzlich hellwach.

 loslosch meinte dazu am 24.01.13:
anekdote: schlömann leitete den arbeitskreis nachwuchskräfte. gastredner der damalige nrw-wirtschaftsminister. nach einiger zeit nahm schlömi haltung an, kinn an die brust. ich sah aber trotzdem seine geklappten augendeckel.

am ende der rede o-ton minister: "ich fasse die wesentlichen punkte zusammen ..." augendeckel hoch!!

"zunächst hatte ich ausgeführt ..." - deckel wieder runter.

"abschließend möchte ich sagen ..." - augendeckel wieder hoch.

"erlauben sie mir noch die bemerkung ..." - deckel runter.

"ich danke ihnen für die ..."

deckel hoch. schlömann, hellwach, fasste zusammen und bedankte sich artig. geniale schauspielerische leistung. t.t. lo
(Antwort korrigiert am 24.01.2013)

 TrekanBelluvitsh (24.01.13)
Was du über den Schlaf geschrieben hast, entspricht dem, was ich so mitbekommen habe. Allerdings - und das muss man immer wieder betonen - haben Durchschnittswerte nur geringe Bedeutung für das Individuum an sich. Zu seiner Glanzzeit hat Napoléon Bonaparte - der alte Menschschlächter - nur vier Stunden am Tag geschlafen und war geistig und körperlich fit. Und wenn ein solcher Napoléon bei so einer Untersuchung mit dabei ist, nun, dann brauchen wir schon einen richtigen Langschläfer, um das 'wiedergutzumachen'.

Ach ja, und es gibt nicht wenige Menschen, von denen würde ich mir wünschen, dass sie 24 Stunden am Tag schlafen - und wenn das nicht reicht noch die ganze Nacht...

 loslosch antwortete darauf am 24.01.13:
pöse, pöse ...

bonaparte soll ja auch mehreres gleichzeitig erledigt haben: lesen + sprechen usw. außerdem soll der einige gattinen seiner offiziere besprungen haben. mit knapp 52 war dann "schluss, genuss!"
MelodieDesWindes (36)
(24.01.13)
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 RomanTikker schrieb daraufhin am 24.01.13:
Ich empfehle jedem, der Schlaf und Schlummer skeptisch gegenübersteht, Tom Hodkinsons Meisterwerk "How to be Idle". Das Buch ist eine gleichsam unterhaltsame wie einleuchtende Therapie für die akkordierte Industriegesellschaft und ein Muss für jeden, der sich auch nur einmal halb im Spaß "Künstler" genannt hat. Ehrlich. Give it a try. (Es existieren deutsche Übersetzungen, allerdings nur auf dem Gebrauchtbüchermarkt.)

 loslosch äußerte darauf am 24.01.13:
t. h. ist aber entgegen seiner philosophie ganz schön rührig, dieser mittvierziger. lo

ps: einer von euch macht die nacht zum tag!

 RomanTikker (24.01.13)
Was dauerhaft darunter liegt, wirkt lebensverkürzend, was darüber, trägt tendenziell zur Volksverdummung bei.

Ich protestiere heftig gegen diese gemeingefährlichen Verallgemeinerungen! Die mögen für kurzlebige Dumpfbacken gelten, nicht aber für die geistige und spirituelle Elite der Dichter, Denker, Erfinder, Genies, Weisen und Philosophen - kurzum: das Künstlerpack. Wie fast immer macht nämlich auch in dieser Angelegenheit das "Wie" einen wesentlich gewichtigeren Faktor aus als das "Was".

Wünscht eine gute Nacht

Roman
(Kommentar korrigiert am 24.01.2013)

 loslosch ergänzte dazu am 24.01.13:
nana, so ganz ernst ist es dir ja nicht damit ... (das war dann aber eine kurze nacht.) lo

 ViktorVanHynthersin (24.01.13)
"In Japan ist es schon lange üblich, in der U-Bahn, auf der Parkbank, am Arbeitsplatz oder sogar in Konferenzen kurz ein Nickerchen zu machen. Als Kraftnickerchen, Energieschlaf, catnap, Nicker, power nap oder Superschlaf bzw. power napping bezeichnet, hat diese Gewohnheit inzwischen ihren Weg auch in deutsche Unternehmen gefunden. Um vom täglichen Stress abschalten zu können, bieten fernöstliche und US-amerikanische Firmen eigene Ruheräume an. Durch die kurze Schlafphase sollen Mitarbeiter neue Energie tanken.

Auch in Deutschland stellen Unternehmen ihren Mitarbeitern entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung. Hierzu zählen unter anderem der Chemiekonzern BASF, die Baumarktkette Hornbach, der Automobilhersteller Opel (am Standort Kaiserslautern) und die Fluggesellschaft Lufthansa. Noch vor den privaten Unternehmen führte die Stadtverwaltung der Gemeinde Vechta im Jahr 2000 das „Dösen“ ein.[2]"

Quelle wiki

Herzliche Grüße
Viktor

 loslosch meinte dazu am 24.01.13:
du sollst meine genialischen ausführungen nicht ausleuchten, viktor! lo
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