Juniglück

Gedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  Isaban

Vor dem Zaun darf es ruhig lärmen,
denn dahinter liegt Adele
breit im kleinen Sonnenflecken.
Dolce Vita. Pfotenlecken,
Observiern von Häusleschnecken,
ab und an zum Napf hinschauen
(Den darf schließlich niemand stehlen!),
halbstündlich das Rudel zählen,
auf dass dort auch niemand fehle,
flink im Traum des schlauen, grauen
Nachbarskaters Knochen kauen
(War da nicht grad ein Miauen?),
blinzelnd in die Runde gucken,
manchmal, wenn die Fliegen jucken,
lässig mit den Ohren zucken
und ansonsten: Bäuchle wärmen -
davon könnt Adele schwärmen.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(24.06.13)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban meinte dazu am 24.06.13:
Hm, an erster Stelle wollte ich eigentlich betonen, dass ihr alles schnurz ist, was außerhalb ihrer kleinen Welt passiert, draußen darf es ruhig lärmen, kann vorbeigehen wer will, dort könnten Außerirdische landen, Godzilla die Autos platttreten, King King & Kumpane toben oder die Katzen die Weltherrschaft an sich reißen, es störte Adele nicht, vor dem Zaun ist vor dem Zaun ist vor dem Zaun.
Des Weiteren habe ich diesen Vers vorangestellt, um durch seine Reimpartner in den letzten beiden Versen anzudeuten, dass man dort im Anschluss sofort nahtlos wieder weiterlesen kann, wenn man denn so will. Nun ja, scheint nicht ganz so zu wirken, wie ich es gehofft hatte - ich denke noch mal in Ruhe darüber nach.
Hab vielen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße

Sabine
(Antwort korrigiert am 24.06.2013)

 franky (24.06.13)
Hi liebe Sabine,

Das hast du herrlich, einzigartig eingefangen:
„manchmal, wenn die Fliegen jucken,
lässig mit den Ohren zucken
und ansonsten: Bäuchle wärmen „

Da möchte man sich gerade hinlegen und es dem kleinen Schmusetier nachmachen;-)

Liebe Grüße

Von

Franky

 Isaban antwortete darauf am 25.06.13:
Da würde ich aber in unserem Alter einen Liegestuhl empfehlen, Franky!

Liebe Grüße

Sabine

 Lluviagata (24.06.13)
Liebe Sabine,
ein lebendiges Gedicht, das vom schönen Leben eines Hundes erzählt. La dolce vita eben. Gefällt mir gut, bis auf die eine Stelle, wo Hundi auf Nachbarkaters Knochen kaut. Hier war mein erster Gedanke - er träumt, er hat ihn endlich gefressen! Ahh, nein, der miaut doch - noch. Oder - isses doch 'ne andere? Seit wann spielen Katzen mit Knochen?! Nee. Also will er den irgendwann fressen. Naja, er träumt ja schon davon, menno! Somit ergäbe sich für mich als Katzenliebhaberin ein inhaltlicher Streitpunkt.

Mein Vorschlag zurGüte: Katzenfutter gänge, denn Hunde fressen ja bekanntlich alles, oder Katzenkissen - der Neid gäbe es her oder Katzenpuschel - das Spielzeug.

Amüsiert gelesen!

Liebe Grüße
Llu ♥
(Kommentar korrigiert am 24.06.2013)

 Isaban schrieb daraufhin am 25.06.13:
Ach, lass sie doch wenigstens im Traum einen Katzenknochen kauen, liebe Llu! Im Wachzustand sieht sie sich eh gezwungen, diese seltsamen, unhöflichen Tiere bestmöglich zu ignorieren, die erst katzenfreundlich mit den Schwänzen wedeln und dann unvermittelt ihre Krallen ausfahren und Bulldoggennasen spalten, die sich freundlich grunzend zur Begrüßung näherten.

Es grüßt herzlich

Sabine

 Songline (24.06.13)
Da wünscht man sich, Adele zu sein, in der Sonne zu liegen und alles um dieses kleine Refugium herum zu vergessen.
Liebe Grüße
Song

 Isaban äußerte darauf am 25.06.13:
Ja, manchmal halte auch ich es mit Reinhard May, der sich schon vor Jahrzehnten wünschte, er wäre sein Hund. Aber dann fallen mir meist im letzten Augenblick wieder Leinenzwang, Maulkorb, Stöckchenholen, Kastration, dieses Festklemmen in/nach gewissen Situationen und die Tatsache ein, dass man mit vier Pfoten die Kühlschranktür nur schwer aufkriegt und ich bin wieder ein kleines bisschen zufriedener mit meinem Menschsein.

Hab vielen Dank für deine Rückmeldung, Song, ich hab mich gefreut.

Liebe Grüße

Sabine

 sundown (25.06.13)
Sind wir nicht alle manchmal ein bisschen Adele? Zumindest, wenn es uns gelingt auch mal eine Alltagsauszeit zu nehmen. Gut beobachtet und lyrisch fein umgesetzt. Eine kleine Anmerkung habe ich dennoch. Ich lese immer laut ( Jaja, mein Freund weiß schon, warum er immer Kopfhörer auf hat, wenn ich am PC sitze) und irgendwie stolpere ich immer bei der ersten Zeile.
Lg sundown
(Kommentar korrigiert am 25.06.2013)

 Isaban ergänzte dazu am 25.06.13:
Beim "ruhig", richtig? Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder, man liest "ru-hig", also zwei Silben - und stolpert dabei, oder aber man liest (wie regional und bei denen üblich, die mal Fünfe grade sein lassen - ist ja schließlich hinterm Zaun. ) "ru(h)ig", also nur eine Silbe, dann passt es. Das ist wie bei den Liljen und Gladjolen, weißt du? Es gibt die korrekte und die ganz korrekte Weise diese Worte zu artikulieren.

Hab vielen Dank für deine hinterfragende Rückmeldung.
Liebe Grüße

Sabine

 sundown meinte dazu am 25.06.13:
Habe es auf beide Arten probiert, bevor ich den Kommi schrieb.
Stolpert immer noch. Aber das kann an meiner Lesart liegen. Für mich würde sich: Vor dem Haus, da darf es lärmen...besser anhören.Das ruhig könnte man weglassen..
Danke für deine spontane Rückmeldung.
LG Perdita

 Isaban meinte dazu am 25.06.13:
Ich denk noch mal drüber nach.

Liebe Grüße

Sabine
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram