Das Gegenstück einer Captatio benevolentiae

Persiflage zum Thema Humor

von  loslosch

Captatio benevolentiae ist bildungssprachlich und bedeutet so viel wie Erheischen des Wohlwollens. Aus dem mittelalterlichen Latein. Die Nutzung dieses Effekts in der Rede geht auf Cicero (1. Jh. v. Chr.) zurück. Z. B. Orationes in Catilinam. Oder: De inventione - Über die Findung des Redestoffs. Der Redner wickelt, quasi unbemerkt, seine Zuhörer ein, versucht, ihre Sympathie zu erschleichen.

Das Gegenstück? Wenn der indignierte Beobachter kontert: "Mir fehlen die Worte!" Was war passiert? Steinbrück (nicht Papst Franziskus) hatte einem Wochenendmagazin ein Interview gegeben. Im bekannten Zuschnitt des Rollenspiels ohne Worte: durch Körpersprache und Grimassen, samt Stinkefinger.

Ob der sich humorlos gebende Regierungssprecher ahnt, dass inzwischen 90-Jährige im Internet surfen?

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (14.09.13)
Damit wird er wohl keine benevolentia erreichen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sein Mittelfinger die Wahl entscheidet.

 loslosch meinte dazu am 14.09.13:
stimmt leider mit dem wohlwollen. die umfragen zum stinki ergaben: 67 harmlos, 31 empört, 2 egal (ARD); oder 70 empört. man muss nur "richtig" fragen ...

 niemand (14.09.13)
Ich bin wirklich überrascht, womit sich die Medien befassen.
Da gibt es soooo viel Scheiße in der Welt - geht ihnen am Arsch vorbei (den meisten Menschen auch) aber bei solchem Kinkerlitz halten sich alle mit Lust und Laune auf.
Solch ein Scheiß bekommt eine Beachtung die der Sache nicht im Geringsten wert ist. LG Irene

 loslosch antwortete darauf am 14.09.13:
ja! lütgert im NDR heute: "Konkurrenten üben sich in Wahlkampf-Bigotterie

Nur wenige Beispiele für diese Wahlkampf-Bigotterie: Da plustert sich FDP-Parteichef Philipp Rösler, dieses Polit-Bübchen, das einfach nicht älter werden will, künstlich auf. Format gewinnt er deshalb noch längst nicht. Als Spitzenkandidat einer Partei dürfe man aus Stilgründen den Stinkefinger nicht zeigen, meint er. Ausgerechnet Rösler, dieser Chef jener Partei, deren eigener Spitzenkandidat Brüderle mehr mit sexistischen Altherren-Zoten als mit profunder Programmatik aufgefallen ist. Ausgerechnet die FDP, deren früherer Anführer Westerwelle im Spaßmobil und mit 18-Prozent-Schuhsohlen durch die Republik gekurvt war und der heute den Außenminister gibt. Diese Leute wollen uns erzählen, was Stil ist und was nicht ?" (auszug.)

aber der idiot von erpresser aus bonn, ex-postvorstand, bringt steinbrück wähler-punkte. ich lach mich weg. lo
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