Ton

Prosagedicht zum Thema Psyche

von  jennyfalk78

„Heute basteln wir unser Umfeld.“
Katharina fängt sofort an zu filzen.
Der Rest steht so gelangweilt herum.
„Müssen wir wirklich alles in irgendeine Form gießen?“
„Genau, wir haben doch gestern schon Gefühle gemalt!“
Katharina sieht kurz auf, böse Blitze im Raum.
Überall Zusammenzucken, sie ist so Borderline.
Angsteinflößend und wirklich gemein.
Daniel krault immer wieder seine linke Schulter.
Die Angst vor einem Herzinfarkt lässt ihn nicht schlafen, geschweige denn,
Körbe flechten.
„Ich werde den Torso meines Vaters in Ton fassen. Als Sinnbild für das Nicht Lassen können!“
Jeder schluckt,
und Reinhard haut wieder schwarz auf die selbstgebaute Leinwand.
War ja klar!
Neuzugang Susi schlägt ganz aufgeregt Nägel ins Holz.

Ich vermute, Aggressionsbewältigung oder so.
Ist mir aber auch egal.

Im Hintergrund  der Oberarzt.
„Wir müssen die medikamentöse Einstellung von ...ändern.“

Bin das erste mal hellwach.

Ich fange an wie wild in schwarz zu filzen,
haue auf alle Holzutensilien drauf , nehme einen Batzen Ton
und reichere ihn mit Erinnerungen an.

Grinse in die Runde und wache fixiert auf.

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Kommentare zu diesem Text

Stelzie (55)
(25.03.18)
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 Isaban (25.03.18)
Uh ja, das mit dem Ton ist gefährlich.

Liebe Grüße

Sabine

 TassoTuwas (28.03.18)
Hallo Jenny,
der Mensch steckt immer noch in der Versuchsreihe, ob er jemals zum Patent angemeldet werden kann ist mehr als fraglich.
Wahrscheinlicher ist, dass er sich vor Erlangung der Serienreife selbst abgeschafft hat.
Bis dahin sollten wir das Beste daraus machen!
Herzliche Grüße
TT
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