Rechte Narrative IV: Biologismen

Anordnung zum Thema Sexismus

von  Terminator

Es gibt nur Männer und Frauen! Wer damit nicht einverstanden ist, ist kein richtiger Mann! Ich bin kein Rassist, aber es ist doch klar, dass sich die Rassen unterscheiden! Man wird die Unterschiede doch wohl benennen dürfen! Intelligenz ist erblich, also...


Zu wissen, wie die geschlechtliche Fortpflanzung funktioniert, ist Biologie. Daraus Werte und Normen für "richtige" Männer und Frauen abzuleiten, ist Biologismus.


Die subjektive Erfahrung bezüglich eigener Geschlechtsidentität kann durch äußere normative Zuschreibungen nicht widerlegt werden. Die Erste-Person-Perspektive zu leugnen bedeutet, zu dehumanisieren. Neben "männlich" und "weiblich" gibt es sehr wohl auch "divers".


Die wissenschaftliche (nicht populäre) Biologie hat mithilfe der Genetik die Abstammung des Menschen zurückverfolgen können. Es gab eine Zeit, in der alle Homo sapiens schwarz waren. Die Hautfarbe (Pigmentation) ist eine evolutionsbiologische Anpassung an bestimmte Umweltverhältnisse. Allein aus der Hautfarbe kulturelle oder sogar die Persönlichkeit eines Menschen betreffende Schlüsse zu ziehen, ist rassistisch.


Es gibt, wissenschaftlich gesehen, keine Menschenrassen, sondern nur Populationen, die, bei längerer Anpassung an bestimmte Umwelten und bei Endogamie auf Populationsebene gemeinsame Erscheinungsmerkmale zeigen, die sie von anderen Populationen unterscheiden. Bei globaler Exogamie verschwinden allmählich auch diese Unterschiede.


Man mag es gut oder schade finden, dass es bald keine "echten" Schweden oder Senegalesen mehr gibt, aber letztlich ist unser Bild davon, wie ein "echter" Nordeuropäer oder Westafrikaner auszusehen hat, nur Gewohnheit. Es gibt nicht den Schweden an sich, es gibt keine platonische Idee des Schweden.


Intelligenz wird vererbt, aber auch Umweltfaktoren spielen eine große Rolle. Außerdem gibt es bei der Erblichkeit von Intelligenz eine Regression zum Mittelwert, sodass die Kinder von Genies nicht noch intelligenter werden, sondern eher zum Mittelwert der Population tendieren. Durchschnittliche IQ-Werte von Populationen kommen durch langfristige soziobiologische Selektion zustande. Kulturen, in denen intellektuelle Tätigkeiten zum Fortpflanzungserfolg führen, bringen intelligentere Populationen hervor. 


An Krieg oder Jagd angepasste Kulturen kultiveren andere Formen der Intelligenz als die, die mit dem IQ gemessen wird: emotionale Intelligenz (da die Fähigkeit zur kognitven Empathie in einer Kultur der physischen Konkurrenz ber Leben und Tod entscheiden kann), Intuition und Geschicklichkeit (dass ein ungeschickter Mensch als "Bewegungsidiot" bezeichnet wird, zeigt, dass es sich auch hier um eine Form von Intelligenz handelt).


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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (03.08.23, 08:19)
intelligenz ist noch nicht geist
den eine/r kaum mit  löffeln speist!

 Terminator meinte dazu am 03.08.23 um 09:56:
Der Geist ist nicht mit Menschenzucht zu nähren,
und niemals biologisch zu erklären.

 harzgebirgler antwortete darauf am 03.08.23 um 10:25:
intelligenzbestien schon eher
als dem zoologischen scheints näher. :)
Taina (39)
(03.08.23, 08:35)
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 Terminator schrieb daraufhin am 03.08.23 um 09:58:
Es werden neue Phänotypen auftauchen. Den globalen Einheitsmulatten wird es nicht geben.
Taina (39) äußerte darauf am 03.08.23 um 10:00:
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 Dieter Wal ergänzte dazu am 03.08.23 um 10:22:
@Taina, Terminator: Wie stellt ihr Euch "Phänotypen" auf biologistischer Ebene wie "Rassen" vor? Noch nie einem blonden und blauäugigen Israeli (Tatsächlich, dessen Vorfahren sind mindestens seit dreitausend Jahren jüdisch.) oder einem hellhäutigen Senegalesen mit grünen Augen begegnet? Nein? Dann wird es höchste Zeit.
Taina (39) meinte dazu am 03.08.23 um 10:32:
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 Dieter Wal meinte dazu am 03.08.23 um 11:00:
Das freut doppelt.

 Terminator meinte dazu am 03.08.23 um 11:05:
Dieter, bitte mehr von deiner autistischen Spektralanalyse!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.08.23 um 11:13:
Die Kritik an Biologismen ist heute populärer denn je. Das heißt aber nicht, dass die Basis für diese Kritik geringer geworden ist.

 AchterZwerg meinte dazu am 03.08.23 um 15:42:
. :D

 Tula (03.08.23, 22:44)
Hallo Terminator
Ganz nebenbei. Meine vielleicht eher pseudowissenschaftliche Deutung bzgl. Vererbung der Intelligenz ist, dass die letztere nicht vererbbar ist, sondern der durchaus genetisch begründete Drang der Neu- bzw. Wissbegierde (wie ihr Gegenstück: die intelektuelle Faulheit). Man kann ihn (den Drang) fördern, aber wenn das Kind partout für nichts zu interessieren ist, verzweifeln auch aufrichtig bemühte Eltern. Andere Kinder lassen sich leicht für alles Neue begeistern und werden eben deshalb auch intelligentere Erwachsene.

LG
Tula

Kommentar geändert am 03.08.2023 um 22:45 Uhr

 Terminator meinte dazu am 03.08.23 um 23:15:
Intelligenz ist ja eine Fähigkeit, kein bereits bei der Geburt geschnürtes Paket an Wissen und Schlüsselqualifikationen. Ob die Fähigkeit oder nur die Fähigkeit zur Fähigkeit erblich ist, spielt nur eine Rolle, wenn man sich von der Aussage distanzieren will, dass Intelligenz erblich sei.

 düsselbarsch meinte dazu am 04.08.23 um 00:58:
@ Tula

... und Kinder, die sich für nichts interessieren, gibt es ja auch nicht.
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