Trifft immer die Falschen

Engagiertes Gedicht zum Thema Dummheit

von  GastIltis

Oft fahr ich mit Plattpfirsichen

anstatt ganz normaler Reifen

mehr als hundert Kilometer

und zwar halbwegs ungelogen.


Nur im späten Herbst da werden

für die andern Jahreszeiten

wetterfeste Siebenschläfer-

winterreifen aufgezogen.


Wer das jetzt politisch deutet,

ist wahrscheinlich links gestrickt.

Wird vom Gasmann ausgebeutet

und vom Öl ins Knie gef …


Gut, das ist die Schulhofsprache.

Trifft fast jedes Sackgesicht.

Nur, die da verkehrt bei Sache,

die erwischt es leider nicht!



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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (21.08.23, 05:52)
Strophe 3, letzte Zeile, da fehlt ein "ickt".

 LottaManguetti meinte dazu am 21.08.23 um 08:25:
... eigenlich fehlt nur ein "icht". :D

 GastIltis antwortete darauf am 21.08.23 um 17:41:
Hallo Terminator,
dass meinem Text ein paar Buchstaben fehlen, liegt im Auge des Lesers. Manche Texte bestehen aus ganzen Sätzen, Auslassungen, geklauten Passagen (die werden bei mir gekennzeichnet), gedachten Halbsätzen oder aus Satzfolgen. Je nach Leseansatz und -fortschritt. Und möglichst in einer Sprache, um den/die Leser nicht zu unterfordern. Wenn jemand meint, etwas fehlt, ist er/sie über- oder unterfordert. Oder verkannt. Das möchte ich nicht.
Insofern begrenze ich solche Fälle. Das hat bei dir nicht funktioniert. Schade. Ich werde mich verbessern. Gil.

Hallo liebe Lotta, mein Gedächtnis funktioniert noch! Ich weiß, dass ich dich vor langer Zeit mal darauf aufmerksam gemacht habe, dass man mit bestimmten Ausdrücken nicht so sehr freimütig um sich wirft. Du hattest dich danach (bewusst oder unbewusst) gebessert. Das fand ich ausgesprochen gut. Wenn es deine Absicht war, mich mit deinem „icht“ daran zu erinnern, versetzt es mich in erwartungsfrohes Erstaunen. Erwartungsfroh deshalb, weil ich hoffe, bald wieder viel von dir zu lesen zu bekommen!
Danke und ganz liebe Grüße sendet dir Gil.

 Terminator schrieb daraufhin am 21.08.23 um 22:25:
Schließen sich Dichtung und Humor (beim Dichter, nicht im Gedicht [3x "icht"!]) gegenseitig aus? Dann, mit tierischem Ernst, müsste es heißen: "ins Knie gefeutet".

 GastIltis äußerte darauf am 22.08.23 um 20:05:
gefeutet“?
Zu einem Verb welcher Grundform sollte der Begriff gehören?
Der Autor, der sich nicht als Dichter zu bezeichnen pflegt, ist im richtigen Leben, im Ernst, sowie auch bei gelegentlichen Anfällen von Humor immer ein Angehöriger eines technischen Berufes gewesen. Insofern fällt die konsequente Antwort logischerweise wie folgt aus:
Öl wird und wurde bisher stets, wenn es aus seiner ursprünglichen Lagerstätte an einen anderen Ort, zum Beispiel in einen Tanker, eine Rohrleitung, von manchen fälschlicherweise Röhre genannt, oder in ein Knie geleitet werden soll, gemeinhin gefördert! Dieser Ausdruck passt reimtechnisch selbstverständlich nicht in das vom Autor erdachte Werk „Trifft immer die Falschen“. Auch wenn der Autor sich bemüht hätte, die Grundform „fördern“ irgendwie hinein zu zwängen, es passt nicht!.
Die deutsche Sprache hat ihre Grenzen.
Agnete (66)
(21.08.23, 11:50)
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 GastIltis ergänzte dazu am 21.08.23 um 18:21:
Liebe Agnete,
das ist sehr lobenswert. Funktioniert aber nur in Gebieten mit dichter Infrastruktur. Am vorletzten Wochenende haben es meine Tochter und unsere Enkelin nicht geschafft, mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Strecke von Berlin-Hohenschönhausen (mit dem Auto 1,25 Stunden) an einem Freitag nach Feierabend bis in die Uckermark zurückzulegen. In Frohnau war nach drei Stunden Schluss! Dass ich sie dabei noch zehn Kilometer hätte fahren müssen, eine Strecke, (alternativ Taxe), sei nur am Rand erwähnt. Im vorigen Jahr gab es noch eine Busverbindung, aber nicht mehr nach 17 Uhr.
Was ist richtig oder falsch? Meine Tochter hat drei Jobs, und sie wird sechzig. Sie erwartet in sieben Jahren eine Rente von um die tausend €. Richtig ist, dass sie kein Auto hat und sich keins leisten kann. Mein Auto ist übrigens 14 Jahre alt. Ich hoffe, dass es mich überlebt. Sonst wird es eng. Falsch ist, jede Rentenerhöhung als das darzustellen, was sie ist: Teil des Ausgleiches, der Reduzierung durch die Inflation. Richtig ist, dass wir eine Immobilie von einigem Wert besitzen, die wir bald nicht mehr erreichen können. Verkaufen, verpachten, vererben? Das ist die Frage.
Bisher sind z.B. Verkäufe an Berliner oder Westdeutsche gegangen, eine Verschiebung des Besitzstandes, ein Lindner, Merz & Co lassen grüßen. Und die, die für unseren Beistand einstehen sollten, die schüren den Krieg!
Nun streite du dich weiter mit der Dame R. Da lohnt es sich wenigstens, wir kommen schon irgendwie klar.
Liebe Grüße von Gil.

 Saira (21.08.23, 17:14)
Lieber Gil,
 
ich stelle immer wieder fest, dass diejenigen, die durch ihre Dummheit Unglücke verursachen, nicht aussterben.  
 
 
Herzliche Grüße
Sigi

 GastIltis meinte dazu am 21.08.23 um 20:02:
Liebe Sigi, 

vielleicht wäre hier eine etwas andere Themenstellung von mir angebrachter gewesen. Natürlich ist es so, dass insgesamt gesehen die Dummheit der Massen ausreicht, um Unheil anzurichten. Oder um es mit Gustave Le Bon zu sagen: Die Massen können nur in Bildern denken. Und das wird ausgenutzt. Leider. 
 
Danke und sei vielmals gegrüßt von Gil.
Teolein (70)
(21.08.23, 17:26)
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 GastIltis meinte dazu am 21.08.23 um 19:49:
Hallo lieber Teo,
es stimmt. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, aus dem scheinbar lapidaren Inhalt der ersten zwei Strophen durch den sprachlichen und auch inhaltlichen Bruch das zu erreichen, das du ausdrückst. Wie du es formulierst, erscheint mir sehr gekonnt. Es freut mich sehr!
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 plotzn (22.08.23, 11:14)
Servus Gil,

Arme werden immer ärmer,
Reichen wird es immer wärmer,
um die Kluft zu überbrücken,
müsste sich ein Lindner bücken...

Liebe Grüße
Stefan

 Beislschmidt meinte dazu am 22.08.23 um 20:28:
Ich bin bei S4 .... diese Sprache, diese klare Botschaft, direkt und viril... das sind die Zutaten, die es braucht. Deshalb Daumen hoch fürs Sackgesicht. Welch eine Wohltat!
Beislgrüße

 GastIltis meinte dazu am 22.08.23 um 22:00:
Hallo Stefan,

der Ernst des Lebens überholt die Guten.
Die Reichen sind den Zeiten längst voraus.
Uns Dusselsäcken hilft das sanfte Sputen,
Dem Drecksack* Lindner ziehn wir bald die Hosen aus.

*Apropos Drecksack: Der Herausgeber des Drecksack sendet mir demnächst zwei seiner Gedichtbände zu. Ich hatte bemängelt, dass seine letzte Zeitschrift nur ein einziges Gedicht von ihm selbst enthielt. Dabei sind seine Zeilen mit das beste an der ganzen Zeitschrift.

Hallo Beisl, S4 ist gut, solange es nicht S04 ist! Für die Politiker habe ich nichts anderes übrig!

Gil grüßt euch von Herzen.
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