Der blaue Sensenmann,
dort torkelt er durch dunkle Nacht,
mit der Pulle in der Hand
hat er den einen oder anderen
kurzerhand umgebracht.
Es trifft die Gleichen
und die Ungeleichen,
wild sirrt die Klinge,
und auf Straßen, Plätzen, Wegen
liegen die Toten und die
Ausgeseichten
rechts und links
des trunkenen Todesschwingers Pfad.
Nichts hält ihn mehr,
denn er kennt keine Schranken,
und haben wir ihn einmal eingeladen,
wütet er die Heit`ren und die Kranken.
Oh komm doch, lieber Tod,
und nimm die Welt im ganzen auch gleich mit,
dann muss ich mir das Schauspiel nicht mitanseh`n;
ich nehm´ den g`raden Weg
hin zum Abtritt.
Noch einen letzten Schluck
mit Heiner Tod,
dann bin ich dabei
ganz ohne Not.
`s war nicht alles schön,
ich hab`s geseh`n,
jetzt ist mir`s endlich einerlei;
sollen alle sterben wie sie wollen -
ich trink´ mit dir, ich tanze noch -,
und bin dann aus der Welt gefallen.
Der blaue Sensenmann – er lacht,
und hat sich schon vom Feld gemacht.
Das nächste Mal,
mein lieber Freund,
bist du dann dran,
wenn ich zurückkehr´ irgendwann
in deinen lautgemalten Lichtern;
ich sehe Schrecken in Gesichtern
künftig und auch dazumal:
so schreib´ noch etwas -
tralala.
© Rainer M. Scholz