Mich wundert gar nichts...

Text

von  Mondscheinsonate

... wenn sich jemand permanent nur das "Schlechte" rauskramt, alles madig redet, sich selbst in Missmut badet, dass man dann automatisch verdrossen und menschenverachtend wird. 

Es gibt so schöne Dinge auf der Welt, die Liebe, das Lachen, Fröhlichkeit, Schönheiten, Bildung, Kunst, Länder, Natur, ... die Liste ist lang.

Interessanterweise haben Forscher herausgefunden, dass der Großteil, die im Netz stehenden Katastrophen, eher registriert als schöne Dinge. Heißt das, dass wir nach Katastrophen hungern, damit man eine tiefergreifende Emotion verspürt? Ist das eine richtige Annahme meinerseits?

Gut, wenn das Leben sich zu Ende neigt und man suhlt sich vor lauter Angst, die zur Bösartigkeit wird (während Corona gut beobachtet), hat man natürlich keine Lust mehr, die Welt schön zu betrachten, da fällt der Abschied definitiv leichter. (Ein Trost ist, dass Bösartigkeit anscheinend das Leben verlängert, auch schon erlebt, erst gestern in der Straßenbahn, als ein Kind weinte und eine ca. 100-jährige sich aufregte, anstatt glücklich zu sein, dass ihr Gehör noch einwandfrei funktionierte.) Die Angst ist so offensichtlich, schreit zum Himmel und die Leidtragenden seufzen bereits. Aber, man kann nichts machen, nimmt es nur noch zur Kenntnis.


Ich stand mitten im Dickicht auf Borneo, sah auch Orang Utans- , die niedlichst waren, dachte, das weiß ich noch ganz genau, dass alles hier schön ist. Nein, leben will man dort nicht, zuhause ist es immer am Komfortabelsten und Schönsten, aber es ging darum, das Schöne wahrzunehmen. 

Oder Safari in Tansania, ein Cocktail auf Sansibar, das Meer, das Rauschen, Ebbe und Flut, metaphorisch für das ganze Leben gesprochen. 


Man weiß ja nicht, wie man selber wird, aber es hat ja keinen Sinn, sich alles madig zu reden und wer weiß schon, ob man überhaupt alt wird? Den Tag genießen, dankbar sein, für das, was man hat, hie und da ein Rückblick zu denen, die nicht mehr da sind, kein Gerede über die Schlechtheit, sich freuen, dass man noch da ist, viel positives Denken, das wäre schön, das können manche gar nicht, stattdessen picken sie sich das Schlechte heraus und keifen herum. Das interessiert niemanden, jedoch ist es durchaus ansteckend. Auch ein unangenehmes Phänomen.


Abschliessend, das Mädchen im Spital, keine 20, schwer vom Krebs gezeichnet, auf der Palliativ, das war fröhlich, sagte: "Warum sollte ich meine letzten Tage mit Traurigkeit oder Bösartigkeit verbringen?" 

Sie war ein Vorbild, längst verwest.





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Kommentare zu diesem Text


 franky (26.10.23, 08:56)
Man weiß ja nicht, wie man selber wird, aber es hat ja keinen Sinn, sich alles madig zu reden und wer weiß schon, ob man überhaupt alt wird? Den Tag genießen, dankbar sein, für das, was man hat, hie und da ein Rückblick zu denen, die nicht mehr da sind, kein Gerede über die Schlechtheit, sich freuen, dass man noch da ist, viel positives Denken, das wäre schön, das können manche gar nicht, stattdessen picken sie sich das Schlechte heraus und keifen herum.“  
 
Das hast Du liebe Cori, ganz gut überlegt und ganz toll erzählt.
 
Grüße aus dem verregneten Vorarlberg von Franky;-)

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.10.23 um 08:58:
Jedoch, manches ist grauenhaft, Franky, der verrückte Schütze, der 22 Menschen tötete und 60 Verletzte, ist in Maine auf der Fluch . Meine Gedanken sind hier

Antwort geändert am 26.10.2023 um 09:06 Uhr

 Redux antwortete darauf am 26.10.23 um 11:36:
Ein wunderbarer Text voller Wahrheit. Beeindruckend.

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 26.10.23 um 14:23:
Danke.

 Oops (26.10.23, 11:48)
Wow Mondscheinsonate!
Ganz besonders für die Erinnerung des Buches : Gorillas im Nebel von Dian Fosseey..das las und verschlang ich in den Achtzigern:)...und steht noch immer in meinem Bücherregal...da bin ich Messi, Bücher kann ich nicht wegwerfen.

Erschütternde Nachrichten die andere Seite:(.

Kommentar geändert am 26.10.2023 um 11:54 Uhr

 lugarex äußerte darauf am 26.10.23 um 11:57:
ich auch nicht, sammle auch die, die am Gehsteig verwelken.
Die Nichtgelesene bleiben auch, nichts geht weg!

Mondscheinsonate, aus Dir strahlt doch eher Sonne!

 Mondscheinsonate ergänzte dazu am 26.10.23 um 13:00:
Leider sah ich die nicht, sorry, ich verwechsle Namen immer, genauso Leopard/Gepard. Obwohl, Gorillas ... nein, dort will ich nicht hin. Ich hau keine Bücher weg, doch, Unibücher, alte Gesetzestexte, die sind unbrauchbar.

 Oops meinte dazu am 26.10.23 um 13:13:
Falls es Dich doch interessieren sollte. Das Buch wurde auch Ende der 80er verfilmt mit
Sigourney Weaver in.der Hauptrolle. LG Oops

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.10.23 um 13:21:
Ja, meine Freundin verarschte mich immer: "Corinas im Nebel"😂😂😂

 Quoth (26.10.23, 11:58)
Carpe diem! Diese wunderbare Aufforderung des guten alten Horaz hast Du hier ausgelegt. Vielen Dank!

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.10.23 um 14:20:
Danke dir.

 Augustus (26.10.23, 12:35)
Emotionen wie Unzufriedenheit sind der Motor für Veränderungen. Emotionen wie Glücklichsein bewahren den Status Quo. Das sind Prinzipien einer Gesellschaft und die Prinzipien eines einzelnen Menschen. 
Der Intellekt bestimmt die mögliche Richtung von Unzufriedenheit zur Zufriedenheit. Da viele Menschen intellektuell zu denken unfähig sind, sondern an ihren Emotionen (fest)-hängen, generieren Gesellschaften hauptsächlich unzufriedene Menschen.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 26.10.23 um 14:19:
Geb dir Recht.

 Drita (26.10.23, 22:06)
Klasse formuliert.

Liebe grüsse
Drita

 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.10.23 um 05:38:
Superlieb!
Daniel (50)
(26.10.23, 22:37)
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 Mondscheinsonate meinte dazu am 27.10.23 um 05:43:
Ich merk's.
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