Frühstücksliteratur

Text

von  Mondscheinsonate

Ich blättere im RFG, Recht&Finanzen für Gemeinden, lese die neue Gesetzeslage für Zweitwohnsitze. Besonders in touristischen Gemeinden soll der Wohnraum für Einheimische wieder leistbarer werden. Natürlich, besonders schön in Tirol, gibt es Ausnahmeregelungen auf Antrag beim Bürgermeister, das war klar. Kotzbühel, ähm, Kitzbühel bleibt halb leer in weniger attraktiven Monaten und neue Wohnungen, zum Beispiel zwei Zimmer, Küche und Kabinett kosten um die drei Millionen im Eigentum. Da spart man sich jegliches Kommentar.

Nachzulesen im TROG über die Bestimmungen. 

Danach lese ich im RdU, Recht der Umwelt, einer alten Ausgabe über das Energierecht, Rückblicke und Ausblicke. Besonders schön das Nachhaltigkeitsrecht, die Zeitschrift für das Recht der nachhaltigen Entwicklung, Heft 2, Juni 2021, ich blättere Entscheidungen des EuGH und VfGH durch. Besonders interessant ein Aufsatz von Priska Lueger und Birgit Schmidhuber über die "Einbindung der Öffentlichkeit in Umweltverfahren durch Beteiligtenstellung" und der Aufsatz von Michaela Krömer "Mit Recht gegen das Rechtsschutzdefizit im Klimaschutz". Währenddessen trinke ich meinen zweiten Kaffee. Zum Abschluss noch die Zeitschrift Verwaltungsgerichtsbarkeit, Juni 2023, Heft 3, Seiten 161-240 (10.Jahrgang), Judikatur: "Keine Verfassungswidrigkeit der Zuständigkeit des Personalausschusses des Verwaltungsgerichts Wien zur Dienstbeurteilung der sonstigen Mitglieder", VfGH 7.3.2023, G 282/2022 und "Änderung des Geschlechtseintrages im Zentralen Personenstandsregister von "weiblich" auf "nicht-binär", VwG Wien 26.1.2023, VGW-101/V/032/11370/2022.


Und während ich Kaffee trinke, lese, denke ich, dass das wahrlich meine Welt ist, ich mag die Sprache, die Herangehensweise an Inhalte, ohne Herz, nur mit Verstand, das schließt das Persönlichwerden aus, die Beschäftigung mit sämtlichen Themen, die es gibt. Ein Jurist muss sich in alles einlesen, selbst in die langweiligste Schottergrubenthematik und findet spätestens dann Gefallen, wenn Menschen dazukommen, denn dann menschelt es, er hat dann die Funktion im Verstand zu bleiben. 

Ich lese weiter im nächsten Nachhaltigkeitsrecht vom Juni 2023, Heft 2, 3.Jahrgang, einen Aufsatz von Peter Bußjäger, "EU-Notfallverordnung und nationales Anlagenrecht". 

Ich werde gleich aufstehen und mich der Finanzverfassung widmen, Vorlesung ruft. 

Ich hörte von einem Mandanten, der 230.000 Euro an die Gemeinde zahlen muss, weil er ein Leck unter der Erde in seiner Wasserleitung hatte und das Wasser rann und rann. Die Gemeinde kam ihm entgegen und verlangt jetzt nur noch 130.000 Euro. Jetzt klagt er, weil niemand die Notbremse zog. Sehr spannend. Das ist Wasserwirtschaftsrecht, mein Gebiet. Hier kann man vom Verwaltungsrecht ins Zivilrecht switchen, obwohl beides normalerweise äußerst streng getrennt ist. 

Nein, es ist nie langweilig in der Praxis, vorerst Theorie, da muss ich durch. 


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Kommentare zu diesem Text


 Quoth (12.11.23, 11:23)
Und während ich Kaffee trinke, lese, denke ich, dass das wahrlich meine Welt ist, ich mag die Sprache, die Herangehensweise an Inhalte, ohne Herz, nur mit Verstand, das schließt das Persönlichwerden aus, die Beschäftigung mit sämtlichen Themen, die es gibt. 
Aber Du schreibst bessere Texte, wenn Du Dich auf diese Deine Welt nicht beschränkst und persönlich wirst ... Davon ist hier nur das Kaffeetrinken übrig geblieben!  :)

 Mondscheinsonate meinte dazu am 12.11.23 um 11:26:
Haha ja, für den Leser, stimmt, für mich war es ein Genuß.
Daniel (50) antwortete darauf am 12.11.23 um 12:03:
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 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 12.11.23 um 13:31:
Open your mind!😂😂😂
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