Dass Menschen starben, die man über alles liebte, ehrlich wahr. Da sitzt man gerade noch, klein und herzig, beim Esstisch und muss sich das Gezeter anhören, dass man esse wie ein Vögelchen und das nichts wird aus einem und man denkt sich: "Wann hört der Scheiß endlich auf, du nervst!" und dann hört es wirklich auf, endgültig und man fasst es nicht, rein gar nicht, würde es gerne nochmals hören oder sitzt auf einer hässlichen Couch, hört "Du bist so deppert!", was die Wahrheit war, aber denkt sich: "Du noch mehr!", jetzt weiß man es, will es mitteilen und kann es nicht mehr.
Und, das Gejammere über's Herz, die Knochen, sogar Hämorrhoiden, nervte voll, machte nicht unruhig, "die leben sowieso ewig!" und nun zwickt es an denselben Stellen und die eigene Gebrechlichkeit wird bewusst, man würde gerne darüber sprechen, sagen: "Mah! Ich versteh das so gut!", geht nie wieder.
Oder, die Alte, die ständig eintrichterte, dass eine Frau selbstständig sein muss, das Abtun, passt schon, meine Beziehung hält ewig und dann mit nichts dastehen, keinen Groschen zurückgelegt, sagen wollen: "Du bist die Beste!", das hört sie nicht mehr.
Nein, das ist Scheiße, deshalb werfe ich jetzt alle Pläne über Bord, cancel einen Tag meiner nächsten 114 Stunden Woche, ziehe mich an und fahre zum Friedhof, schalte ab und zünde eine Kerze an, rede ein bisschen mit ... ASCHE, manchmal brauche ich das, dann bin ich wieder 16 und wieder "deppert", das gibt mir Kraft, sonst überstehe ich die Woche nicht, wirklich nicht, man braucht seine Liebsten.
