Als ich mir den Grundbuchauszug holte, sah ich, dass 22 Parteien Miteigentum in dem Eckhaus im 15. Bezirk hatten. Alle waren zwischen 1981 und 1983 geboren und das fand ich so reizend. Ein fast gleichaltriges Haus, stellte mir die Gemeinschaft vor, den Zusammenhalt, das "Jeder-kennt-jeden", ich war entzückt.
Vermutlich ist es nicht so, es ist die Großstadt, da kennt mittlerweile jeder niemanden.
Er fragte:"Warum strahlen Sie so?" beugte sich neben mich, wobei er sich mit seinen Händen auf meinen Tisch aufstützte, über den Grundbuchauszug und sagte:"Ein fast gleichaltriges Haus, das sieht man selten, reizend ist das." Ich sah ihn an, saß, sah ihn intensiver an und fasste es nicht, dass wir dieselben Gedanken hatten. Lächelte ihn an, er lächelte zurück.
Er streckte seinen Rücken und erhob sich wieder. Ich lehnte mich zurück. Er sagte: "Sind Sie jetzt zufrieden?" Er meinte die neue Lösung, die wir gefunden haben. Ich nickte, sagte: "Sie haben mich sehr glücklich gemacht."
Er sagte: "Das sieht man, freut mich."
Ich dachte: "Sehr."
Danach sah ich wieder auf den Grundbuchauszug, strich liebevoll über das Blatt Papier, nahm es und legte es behutsam in den Akt, schloss den Deckel, dachte: Alles ist gut.
