Heute...

Text

von  Mondscheinsonate

... hörte ich eine schöne Formulierung, nämlich: "Darf ich dir eine dramatische Frage stellen?"

Eine "dramatische"! So etwas entzückt mich zutiefst! Diese war: "Warum hast du mich überhaupt geboren?" 

Wahrlich dramatisch. 

Auch sagte mein Professor, ernsthaft, ich musste schmunzeln: "Schreiben Sie bei der Bescheidbeschwerde keine Sätze, die über eineinhalb Seiten gehen, Sie sind kein Thomas Bernhard!" 

Nein, sicher nicht, ich bin froh, wenn mir ein paar Sätze einfallen und ... sauber subsumieren!

Ja, man merkt an den Formulierungen, ob einer oder eine lügt wie gedruckt, n' est pas?

Ich sehe mir alte Deutschschularbeiten an, die waren fabelhaft, Ausdruck: Sehr gut! Ja, aber im Öffentlichen Recht geht es nicht um Emilia Galotti oder die Leiden eines Werthers, sondern um das Widerlegen von Gestaltungsbescheiden. Da steht: "Wahrlich, Gnädigste, in Deutsch hätten Sie von mir ein Sehr gut bekommen, jedoch all das Schöne nützt nichts, die Aufgabenstellung war kein Schulaufsatz. Nur so viel: Themenverfehlung. Nicht genügend."

Das ist allerdings ein paar Jahre her, deshalb amüsierte mich der Thomas Bernhard - Satz. Ich subsumiere mittlerweile brav. Das Teil hier hob ich mir mahnend auf. 

Ja, das Lernen prägt schon, man kann gar nicht mehr anders, nicht?

Quod erat demonstrandum, sieht man sich um, oder - alles nur eine Lüge? 

Vermutlich. Die Fehler sind eklatant, fallen auf. 

Ich blättere wieder einmal im "Kleinen Prinzen", es ist Schlafenszeit!

"Ah! petit prince, j'ai compris, peu à peu, ainsi, ta petite vie mélancolique."

Ja.


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